Dorint-Mutter Honestis wartet auf Corona-Hilfen in Millionenhöhe

| Hotellerie Hotellerie

Wie andere Unternehmen im Gastgewerbe, wartet auch die Honestis AG, zu der auch die Dorint-Gruppe gehört, seit März 2022 auf die Bewilligung und die Auszahlung der Überbrückungshilfe III in Höhe von 2,5 Millionen Euro seitens der Bezirksregierung Köln. Diese wurde seinerzeit vom damaligen Bundesfinanzminister Scholz als „Bazooka-Versprechen“ angekündigt.

Die großen mittelständischen Hotelunternehmen – wie die Dorint Gruppe mit über 4.000 Mitarbeitern und andere deutsche Hotel-Unternehmen, die alle bis heute mit hohen Verlusten aus der Coronakrise zu kämpfen haben – gerieten in Vergessenheit, schreibt die Honestis AG in einer Pressemitteilung. Besonders prekär sei in diesem Zusammenhang, dass die bestehenden, massiven Probleme der Unternehmen durch die ungleiche Behandlung im Rahmen der Überbrückungshilfen von der Politik komplett ignoriert würden.

Dirk Iserlohe, CEO der Honestis AG und Aufsichtsratschef der Dorint Hotelgesellschaft, ist sauer: „Trotzt fristgerechter Einreichung aller Anträge und sofortiger Beantwortung aller Rückfragen, habe ich bis heute – trotz mehrfacher schriftlicher Nachfragen – keine Rückmeldung erhalten, ob oder wann die uns zustehenden Hilfen ausgezahlt werden.  Für mich als Familienunternehmer ein untragbarer Zustand. Auch der Kölner Regierungspräsident Dr. Wilk hat mir bisher nur ausweichend und distanziert geantwortet.“ Iserlohe bleibt wohl nichts anderes übrig, als den Fall erneut vor die Gerichte zu bringen.

Anhängige Verfahren

Iserlohe kämpft bereits seit Beginn der Corona-Pandemie um die Existenz seines Unternehmens. Leider muss die Honestis AG, zu der die Dorint Gruppe mit heute 67 Hotels in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehört, derzeit bereits in 14 deutschen Bundesländern sowie beim Verwaltungsgericht Köln den Rechtsweg beschreiten, da das Bundesverfassungsgericht seine Beschwerde erst nach erfolglosem Rechtsweg annimmt. Und dies obwohl bereits seit März einen klaren Hinweisbeschluss des Bundesverfassungsgerichtes gebe, so die Honestis AG.

Das Bundesverfassungsgericht hat sich in seinem Beschluss 1 BvR BVerG 1073/21 vom 10.02.2022 in der Rd. 38 wie folgt geäußert: „Ergreift der Normgeber Maßnahmen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen von Gesundheitsschutzmaßnahmen zu kompensieren, dürfen diese jedenfalls einzelne Adressaten nicht gleichheitswidrig benachteiligen.“

Damit handele es sich um die eindeutige Aussage des BVerG, dass eine disproportionale und damit benachteiligende und wettbewerbsverzerrende Zuweisung von Beihilfen verfassungswidrig sei, glaubt Honestis.

Doch die Bundesregierung und die Verwaltungen ignoriere den Artikel 3 des Grundgesetzes, ihre eigenen Bazooka-Versprechen sowie die Zusage, dass sie den betroffenen Unternehmen zur Seite stehen, glaubt Iserlohe, der dieses Verhalten – auch im Falle der Bezirksregierung Köln – gegenüber der heimischen Wirtschaft für skandalös hält.

Dirk Iserlohe ist empört: „Europa genehmigt Beihilfen als gleichberechtigte Kompensationen ohne Vorgaben einer Beschränkung von Unternehmen der Größe nach. Das BVerG erwartet die Gleichbehandlung der Unternehmen. Und was macht die Bundesregierung? Das Bundeswirtschaftsministerium – unter Leitung von Wirtschaftsminister Robert Habeck – ignoriert und fördert die Gefährdung des deutschen Mittelstandes, insbesondere der GMUs der Hotelindustrie.“ 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mandarin Oriental hat ihr erstes Haus in Österreich eröffnet und setzt auf die Verbindung von historischer Architektur, zeitgenössischem Design und einem breit gefächerten Kulinarik-Konzept.

Die Eröffnung des neuen Motel One Standorts in Wien-Donau City verbindet urbanes Design mit einem spezifisch für das Haus konzipierten Kunstwerk des in Wien lebenden Künstlers Paul Riedmüller. Das Hotel mit 198 Zimmern und Dachterrassen-Bar setzt auf die Nähe zu Donau und Stadtzentrum.

Das Radisson RED Vienna hat in Kooperation mit dem Unternehmen Where to know ein System zur Künstlichen Intelligenz (KI) implementiert, das die Analyse von Gästefeedback in Echtzeit ermöglicht. Ziel der Anwendung ist die Verbesserung des Gästeerlebnisses und die Steigerung der betrieblichen Effizienz im Hotelmanagement.

Die offizielle Baugenehmigung für die Hauptgebäude markiert den Beginn der Umsetzung des Veritas Parks in Wittenberge, einem 16 Hektar großen Zukunftsquartier auf dem ehemaligen Singer-Gelände, das auf CO₂-Neutralität und die Verbindung von Industriehistorie mit moderner Nutzung setzt. Im Zentrum der ersten Phase steht unter anderem das künftige Singer-Hotel.

Die Althoff Collection hat mit The Florentin ein neues Luxushotel in Frankfurt eröffnet. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und ergänzenden Gebäudeflügeln entwickelt wurde, positioniert sich als "Urban Retreat" im gehobenen Frankfurter Hotelsegment.

Die Tui Group setzt auf starkes Wachstum in Asien. Der Touristikkonzern unterzeichnet neue Projekte für die Marken Robinson und Tui Blue und plant den Markteintritt in Japan und Vietnam.

Leonardo Hotels Central Europe erweitert sein Portfolio mit der Übernahme von vier IntercityHotels an den Standorten Nürnberg, Freiburg, Magdeburg und Erfurt. Die Häuser werden zunächst als White Label Hotels betrieben und modernisiert.

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.