Dorint zieht gegen Beherbergungsverbote vor Gericht

| Hotellerie Hotellerie

Die Dorint-Gruppe sieht das Gastgewerbe als Bauernopfer und stellt Anträge auf einstweilige Aussetzung der Übernachtungsverbote bei allen zuständigen Oberverwaltungsgerichten. Es fehle an der Verhältnismäßigkeit der Anordnungen in Bezug auf die betroffene Branche, reklamiert Dirk Iserlohe, Aufsichtsratsvorsitzender der Dorint Hotelgruppe.

Er begründet dies mit den immensen Investitionen in Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen während und nach dem ersten „Lockdown“ – die auch bis heute strikt eingehalten werden –, sowie mit der Tatsache, dass sich in den Dorint Hotels & Resorts noch kein Gast infiziert hat. Der Unternehmer beruft sich dabei auf die Statistik des Robert Koch Instituts (RKI), in der veröffentlicht wurde, dass Hotels keine signifikanten Infektionsquellen darstellen und damit statistisch keinen relevanten Beitrag zur Verbreitung des Corona-Virus leisten. Daher sieht Iserlohe die neuen Restriktionen als eine ungerechte und unangemessene Benachteiligung des gesamten Gastgewerbes.

Hinzu käme, dass das RKI festgestellt habe, dass die privaten Haushalte die Hauptinfektionsquellen darstellten, da dort der Abstand nicht gewahrt werde. Zwangsläufig würde daher nun potenzielle Hotelgäste in private Quartiere ausweichen, die nicht kontrollierbar seien – und auch nicht kontrolliert werden sollten. Durch den erneuten Lockdown würden schon Gäste, die den Preis für hygienisch einwandfreie Urlaubsziele bereits bezahlt haben, aus den Destinationen regelrecht „vertrieben“.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen habe die Bundesregierung, laut Iserlohe, trotz der Sommerpause, die in Berlin ungekürzt wahrgenommen wurde, nicht durchdacht. Obwohl rechtzeitig von den führenden Virologen auf das Infektionsgeschehen in Herbst und Winter hingewiesen worden sei, seien keine konkreten Unterstützungsprogramme für den geplanten Lockdown erarbeitet bzw. verkündet worden, um so die zu erwartenden wirtschaftlichen Schäden zu kompensieren.

Die Umsatzausfälle in der Hotel- und Gastronomiebranche seien jetzt schon enorm und das Wirtschaftsjahr faktisch schon zu Ende. Denn selbst wenn der Lockdown am 30. November auslaufe, rechneten die betroffenen Hoteliers nicht wieder mit sofortigen Buchungen. Vielmehr noch gingen inzwischen viele davon aus, dass der Lockdown verlängert werde.

Hotelunternehmer Dirk Iserlohe ist sich sicher: „Das alles führt jetzt dazu, dass die Hotellerie und Gastronomie durch den erneuten Lockdown – ohne entsprechend ausgereifte Programme, Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen – zu einem politischen Bauernopfer wird“.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert. 

In Leipzig wurden die SO!APART Awards 2025 verliehen. Die ausgezeichneten Häuser präsentieren Konzepte, die laut Jury-Einschätzung trotz des aktuell schwierigen Marktumfelds und der Zurückhaltung bei Neueröffnungen „extrem stark und zukunftsgewandt“ sind.

Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst.

Die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) hat Beschwerden gegen große Akteure der Reisebranche, darunter die Hotelgruppen Hilton, Travelodge und Accor sowie das Buchungsportal Booking.com, stattgegeben. Der Vorwurf: Irreführende Werbung mit sogenannten „Ab-Preisen“ für Hotelzimmer.

Der auf Hotelimmobilien spezialisierte Berater Christie & Co ist mit der Vermarktung des etablierten Romantik Hotel Bösehof in Bad Bederkesa beauftragt worden. Das Midscale-Hotel, gelegen im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremen, Hamburg und Cuxhaven, wird zum Verkauf angeboten.

Das Hochhaus Main Plaza am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt startet in eine neue Ära. Unternehmer Michael Schramm, Inhaber der Apartmentresidenz-Gruppe, hat das Gebäude von der Lindner Hotel Gruppe übernommen. Das als Frankfurter Wahrzeichen geltende Hochhaus soll mit einem zukunftsweisenden Hybridmodell neu ausgerichtet werden.

Tin Inn, das auf ein nachhaltiges Übernachtungskonzept auf Basis seriell gefertigter Container setzt, hat einen neuen Standort in Nettetal-Kaldenkirchen eröffnet. Die Eröffnung folgt kurz nach der Inbetriebnahme des Standorts in Meckenheim.

Am 1. Dezember 2025 eröffnet in Frankfurt-Sachsenhausen das The Florentin. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und erweiterten Gebäudeflügeln besteht, ist Teil der Althoff Collection.