Drastischer Einbruch: Gästeübernachtungen im März 2020 um 53 Prozent niedriger als im Vorjahr

| Hotellerie Hotellerie

Die Corona-Pandemie hat sich im März 2020 erheblich auf die Zahl der Gästeübernachtungen in Deutschland ausgewirkt. Maßgeblich dafür ist das seit Monatsmitte geltende Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, gab es im März 2020 in den Beherbergungsbetrieben 15,6 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das waren 53 Prozent weniger als im März 2019. Dies ist der mit Abstand stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 1992. 

Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland nahmen im Vergleich zum März 2019 um 67 Prozent auf 2,0 Millionen ab. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland verringerte sich um 50 Prozent auf 13,6 Millionen. 

Nach einem Anstieg der Übernachtungszahlen in den Monaten Januar und Februar führte der starke Einbruch im März zu einem Aufkommen von nur 72,4 Millionen Übernachtungen im ersten Quartal 2020. Das ist ein Rückgang von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Tourismus zählt zu den am stärksten von den Beschränkungen betroffenen Branchen. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga rechnet trotz inzwischen beschlossener Lockerungen mit weiteren Umsatzverlusten.

«Wir gehen davon aus, dass aufgrund der besonderen Auflagen und Beschränkungen die ersten Monate mit Umsatzeinbußen verbunden sind», sagte die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin, Ingrid Hartges, jüngst den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Demnach werde es noch einige Zeit dauern, bis Hotels und Restaurants kostendeckende Umsätze erwirtschaften. Der Verband fordert einen Rettungsschirm für die Gastronomie und Hotellerie.

Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, dass die Bundesländer in eigener Verantwortung eine schrittweise Öffnung von Hotels und Gaststätten zulassen können. Dabei müssen Auflagen mit Blick auf Sicherheit und Hygiene beachtet werden, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Wirtschaftsminister der Länder hatten sich auf einen Korridor vom 9. bis zum 22. Mai für eine bundesweite kontrollierte Öffnung verständigt.

Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland verringerten sich im März um 67 Prozent auf 2,0 Millionen. Bei Reisenden aus dem Inland gab es ein Minus von 50 Prozent auf 13,6 Millionen. In den ersten beiden Monaten 2020 waren die Übernachtungszahlen noch gestiegen. Für das erste Quartal ergab sich ein Minus von 17 Prozent auf insgesamt 72,4 Millionen Übernachtungen. Im vergangenen Jahr hatte der Inlandstourismus noch den zehnten Übernachtungsrekord in Folge verzeichnet.

Der Caravaning Industrie Verband (CIVD) drängte auf einen schnellen Neustart in allen Bundesländern. Der Start der Camping-Saison an Ostern sei bereits dem Corona-Virus zum Opfer gefallen. Umso wichtiger sei es, dass nicht auch noch das wichtige Pfingstgeschäft verloren gehe. (Mit Material der dpa)


 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.

Das Amtsgericht Cottbus hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Nena Hospitality GmbH angeordnet. Die Gesellschaft hatte zuvor selbst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nena führt derzeit acht Apartmenthäuser. Jetzt wird ein Investor gesucht.

Hilton startet im kommenden Jahr mit dem ersten Haus der Marke LXR Hotels & Resorts in Griechenland. Das Resort mit 66 Zimmern, Suiten und Villen entsteht an der Ostküste Santorins in Kamari, am Fuße des antiken Thira.

Das Jahresende gilt vielerorts als Hochsaison, nicht nur in schneesicheren Gebieten. Das zeigt eine aktuelle Branchenumfrage in Mecklenburg-Vorpommern. Um das Weihnachtsfest herum liegen die Erwartungen deutlich niedriger.

Die Hotelmarke Radisson Individuals vergrößert ihr deutsches Angebot im Süden des Landes. Mit dem HARBR. Hotel Konstanz und dem HARBR. Hotel Heilbronn wurden zwei neue Häuser in das Portfolio aufgenommen.

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.