Ende einer Ära: Dorint zieht sich zum Jahresende aus Seehotel in der Südeifel zurück

| Hotellerie Hotellerie

Seit Mitte der 70er Jahre empfängt das Dorint Seehotel & Resort in der Nähe von Bitburg Gäste. Damit ist zum Jahresende Schluss. Der Pachtvertrag wurde zum 31. Dezember dieses Jahres beendet. Vertreter der Region zeigen sich geschockt. Dorint macht Mitarbeitern Angebote.

Denn was aus der Herberge wird, ist unklar. „Wir wissen nicht, ob die Anlage als Hotel bzw. Resort weitergeführt wird […]“, sagt Dorint Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin Bettina Schütt. Dorint ist zwar der Mieter in dem Haus, aber nicht Eigentümer der Immobilie. Der Trierische Volksfreund sagt in einem Kommentar, dass sich „die Honestis AG als Eigentümer des riesigen Komplexes“ in Schweigen hülle. Gegenüber Tageskarte bestätigt ein Honestis-Vertreter allerdings, dass der Eigentümer des Hotels die „Hotel in Bitburg GmbH & Co. KG“ sei. Und diese Gesellschaft sei nicht Teil der Honestis-Gruppe.

Allerdings hatte die „Hotel in Bitburg GmbH & Co. KG“, laut Jahresabschluss 2019, mit Unterzeichnung am 16. Dezember 2020, seinerzeit eine persönlich haftende Gesellschafterin: Für die SWF 904 Verwaltungs GmbH zeichnete den Jahresabscchluss derern Co-Geschäftsführer Dirk Iserlohe. Iserlohe ist derzeit auch Vorsitzender des Aufsichtrates der Dorint GmbH und Chief Excecutive Officer der Honestis AG.

Mit dem Eigentümer habe die Dorint-Geschäftsführung seit Jahren versucht eine Lösung zu finden, den Investitionsstau des Traditionshotels zu beheben, um die Fortführung des Hotelbetriebs am Bitburger Stausee weiter gewährleisten zu können, schreibt Dorint dennoch in einem Pressetext. Der Eigentümer begründe den Schritt mit Verkaufsabsichten zur Umstrukturierung der Anlage hin zu einer anderen Nutzungsart.

Dorint gibt an, die Mitarbeiter nicht im Stich lassen zu wollen. „Wir haben jedem der 69 Mitarbeiter ein Stellenangebot in einem unserer umliegenden Hotels in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz unterbreitet. Des Weiteren unterstützen wir den Bewerbungsprozess all derer Mitarbeiter, die keine räumliche Veränderung vornehmen können oder wollen“, so Dorint-Arbeitsdirektorin Bettina Schütt. Im Trierischen Volksfreund wird dies auch so von Mitarbeitern bestätigt.

Dennoch zeigen sich Branchenvertreter und Politiker geschockt. Der Ortsbürgermeister Arnold Kootz sagte dem Volksfreund: „Der Name „Dorint“ habe Wiedererkennungswert und einen Ruf, der viele Touristen in die kleine Eifelgemeinde gelockt hat. Durch den Wegfall des Hotels verliere der Ort also auch selbst direkt an Attraktivität für Touristen.“

Der Vorsitzende des Kreisverbands Bitburg-Prüm des Hotel- und Gaststättengewerbes (Dehoga) ist sich in der Zeitung sogar sicher: „Das wird dem Tourismus großen Schaden zufügen. Das wird uns alle sehr schwer treffen.“

Das weitläufige Resort am Bitburger Stausee war seinerzeit eines der ersten Ferienanlagen der damaligen Mönchengladbacher Dorint Hotelgesellschaft. Seit den 1970er Jahren ist das Dorint Seehotel & Resort Bitburg/Südeifel – angrenzend am Ufer des Bitburger Stausees gelegen – ein Ausflugsziel für Naturfreunde, Wellness-Liebhaber und Aktiv-Urlauber, zumal die Ferienanlage mit 100 Hotelzimmern und 50 Appartements , Gastronomie- sowie Freizeiteinrichtungen eine in der Region einmalige Infrastruktur besitzt. Dazu gehören auch 12 Tagungsräume für bis zu 400 Gäste mit Outdoor- und Teambuilding-Möglichkeiten.

„Leider ist es in diesen Krisenzeiten – auch mit vereinten Kräften – nicht möglich, das beliebte Resort so umfänglich zu modernisieren, dass es als Vier-Sterne-Hotel der Dorint Gruppe weitergeführt werden kann“, beschreibt Dorint-Aufsichtsratsvorsitzender Dirk Iserlohe die aktuelle Situation. „Daher haben wir uns darauf verständigt, den Pachtvertrag einvernehmlich zu beenden.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat das von der Staatsregierung erlassene Verbot der Bettensteuer in Bayern bestätigt. Die Klage dreier Städte gegen das Verbot, das seit 2023 in Kraft ist, wurde abgewiesen. Die Entscheidung verwehrt den Klägerkommunen die erhofften Millioneneinnahmen, während Hotellerie und Gastgewerbe das Urteil begrüßen.

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert. 

In Leipzig wurden die SO!APART Awards 2025 verliehen. Die ausgezeichneten Häuser präsentieren Konzepte, die laut Jury-Einschätzung trotz des aktuell schwierigen Marktumfelds und der Zurückhaltung bei Neueröffnungen „extrem stark und zukunftsgewandt“ sind.

Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst.

Die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) hat Beschwerden gegen große Akteure der Reisebranche, darunter die Hotelgruppen Hilton, Travelodge und Accor sowie das Buchungsportal Booking.com, stattgegeben. Der Vorwurf: Irreführende Werbung mit sogenannten „Ab-Preisen“ für Hotelzimmer.

Der auf Hotelimmobilien spezialisierte Berater Christie & Co ist mit der Vermarktung des etablierten Romantik Hotel Bösehof in Bad Bederkesa beauftragt worden. Das Midscale-Hotel, gelegen im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremen, Hamburg und Cuxhaven, wird zum Verkauf angeboten.

Das Hochhaus Main Plaza am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt startet in eine neue Ära. Unternehmer Michael Schramm, Inhaber der Apartmentresidenz-Gruppe, hat das Gebäude von der Lindner Hotel Gruppe übernommen. Das als Frankfurter Wahrzeichen geltende Hochhaus soll mit einem zukunftsweisenden Hybridmodell neu ausgerichtet werden.