„Happy Go Lucky“ – Berliner Hostel soll bunte Fassade überstreichen

| Hotellerie Hotellerie

Der Name des Berliner Hotels und Hostels „Happy Go Lucky“ steht für Leichtig- und Sorglosigkeit. Das soll auch die bunte Fassade wieder widerspiegeln, die ein irischer Künstler 2016 gestaltet hatte. Das Berliner Verwaltungsgericht sieht das anders und urteilte, dass die bunten Bilder wegmüssen. Hauseigentümer Alexander Skora will Berufung einlegen.

Damit geht ein langandauernder Rechtsstreit in die nächste Runde, der bereits 2013 begonnen hatte. Damals hatte Skora die Fassade des Hauses orange streichen lassen und es zusätzlich mit der Internetseite des Hostels versehen. „Unzulässige Werbung“, urteilte der Richter. Doch statt den Schriftzug zu entfernen, heuerten Skora und der Hotelbetreiber Dirk Jochheim den irischen Streetart-Künstler Dom Browne an und investierten 50.000 Euro in die neue, knallbunte Fassade. Die Internetseite wich dem Schriftzug „Happy Go Lucky Hearts“ und das Bauamt war zunächst zufrieden. Es duldete die Gestaltung, mit der Auflage, dass das Kunstwerk regelmäßig gepflegt werden solle. Für die Kosten sollte Alexander Skora aufkommen, doch der forderte eine Kostenbeteiligung der Bezirksregierung, wie tagesspiegel.de schreibt.

Bei einer Ortsbegehung in Berlin- Charlottenburg sprach nun der zuständige Verwaltungsrichter Klartext und ordnete an, die auffällige Fassade zu neutralisieren. Der Grund: Weil ein Nachbarhaus unter Denkmalschutz stehe, würde das „schreiend“ bunte Hostel offenbar von dem Altbau ablenken. Bei einer „Verunstaltung des Ortsbildes“ sei die Kunstfreiheit „nicht schrankenlos“, erklärte der Richter.

Bezirksbaustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) sagte gegenüber tagesspiegel.de, dass er den Urteilsspruch für nötig gehalten habe, damit endlich Klarheit herrsche. Er wolle dem Hostel aber erneut eine Duldung vorschlagen. Zu den alten Bedingungen und ohne finanzielle Hilfen des Amts.

Für Alexander Skora ist der Vorschlag allerdings kein Thema. Stattdessen will er in Berufung gehen. „Bei keinem der bunt bemalten und besetzten Häuser schwingt sich ein Bezirksamt auf, die Kunstwerke von den Eigentümern pflegen oder entfernen zu lassen. In Charlottenburg sieht man nicht, wie schizophren die erzwungene Entscheidung ist. Man sieht ein Kunstwerk, das erhalten werden soll. Wenn aber das Amt nicht genau bestimmen darf, zu welchen Konditionen die Erhaltung zu erfolgen hat, soll dann halt grau überstrichen werden. Aktendeckel zu, Fall erledigt”, sagte er gegenüber tophotel.de.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihren Wachstumskurs fort und übernimmt das Caravelle Hotel in Bad Kreuznach. Durch die Akquisition des Hauses erweitert die Kette ihr Portfolio auf nunmehr 65 Hotels. Das Unternehmen plant eine umfassende Neuausrichtung und Sanierung des Objekts.

Die Wohnungsnot in Zermatt spitzt sich zu. Der lokale Hotelier Heinz Julen präsentiert mit dem 260 Meter hohen Wohnturm Lina Peak eine radikale Lösung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Besucherströme des Tourismus-Hotspots neu zu lenken.

Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat das von der Staatsregierung erlassene Verbot der Bettensteuer in Bayern bestätigt. Die Klage dreier Städte gegen das Verbot, das seit 2023 in Kraft ist, wurde abgewiesen. Die Entscheidung verwehrt den Klägerkommunen die erhofften Millioneneinnahmen, während Hotellerie und Gastgewerbe das Urteil begrüßen.

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert. 

In Leipzig wurden die SO!APART Awards 2025 verliehen. Die ausgezeichneten Häuser präsentieren Konzepte, die laut Jury-Einschätzung trotz des aktuell schwierigen Marktumfelds und der Zurückhaltung bei Neueröffnungen „extrem stark und zukunftsgewandt“ sind.

Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst.

Die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) hat Beschwerden gegen große Akteure der Reisebranche, darunter die Hotelgruppen Hilton, Travelodge und Accor sowie das Buchungsportal Booking.com, stattgegeben. Der Vorwurf: Irreführende Werbung mit sogenannten „Ab-Preisen“ für Hotelzimmer.