Im Jahr 2019 übernahmen Eva und Tanja Hauber mit 25 und 27 Jahren die Leitung von Haubers Naturresort in Oberstaufen – deutlich früher als ursprünglich vorgesehen. Der Anlass war ein familiärer Einschnitt, der die Unternehmensführung neu regelte. Seitdem gestalten die beiden gemeinsam mit Vater Klaus Hauber und Bruder Tobias die Weiterentwicklung des traditionsreichen Hotels.
„Natürlich sind wir beide nicht immer einer Meinung, was auch an unseren unterschiedlichen Charakteren liegt. Gerade das macht es aber spannend, denn Entscheidungen treffen wir meist irgendwo in der Mitte“, sagt Tanja Hauber. Die Verantwortung für den Betrieb wird heute bewusst im Familienrat verteilt.
Klare Aufgabenbereiche im Team
Während Tanja Hauber vor allem für Vertragsfragen, Buchhaltung, Rezeption, Reservierung und Verwaltung zuständig ist, konzentriert sich Eva Hauber auf die Bereiche Küche, Service, Spa sowie interne und externe Kommunikation. Technische Belange sowie Fragen der Modernisierung werden im engen Austausch mit Vater Klaus und Bruder Tobias abgestimmt.
„Streit gibt es nur konstruktiv und sachlich“, betont Eva Hauber.
Umbau als entscheidender Schritt
Ende Juli 2025 erfolgte der Spatenstich für den umfangreichen Umbau des Resorts. Ziel ist es, bislang doppelte Strukturen zusammenzuführen und die Wirtschaftlichkeit langfristig zu sichern.
„Wir wollen endlich die bislang doppelt vorhandenen Strukturen zusammenfassen, um den Betrieb langfristig effizienter und wirtschaftlich tragfähig aufzustellen“, erklärt Tanja Hauber. Die Neueröffnung ist für Spätherbst 2026 geplant.
Während der Umbauphase bleibt der Gutshof regulär in Betrieb, sodass Gäste weiterhin Urlaub im Allgäu verbringen können. Auch der Großteil der Belegschaft bleibt beschäftigt.
Angebote während der Bauzeit
Belastungen durch Bauarbeiten sollen möglichst geringgehalten werden. „Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, dass wir am besten ehrlich kommunizieren und ggf. sehr kulant sind“, so Eva Hauber. Für Gäste wird es alternative Rückzugsorte geben, etwa im „Schwalbennest“, das verstärkt für den Nachmittagskaffee geöffnet wird.
Neuerungen für Gäste
Mit dem Umbau rücken die beiden Häuser, Landhaus und Gutshof, enger zusammen. Sie werden künftig durch einen unterirdischen Gang verbunden, der den Gästen einen wettergeschützten Zugang ermöglicht. Das Landhaus wird an das bestehende Holzheizwerk angeschlossen und künftig mit erneuerbarer Energie aus Hackschnitzeln versorgt.
Die räumliche Aufteilung verändert sich deutlich:
Im Gutshof entstehen Bereiche für Wellness und Entspannung.
Das Landhaus wird künftig Kulinarik, Empfangsbereich, Lobby, Lounge, Sonnenterrasse und Bar vereinen. Das Restaurant wird ins oberste Stockwerk des neuen Landhauses verlegt.
Neue Themenzimmer, Suiten, Sportflächen, Carports mit Photovoltaik-Anlage und E-Ladestationen ergänzen das Angebot.
Langfristige Pläne
Auch nach der Neueröffnung stehen weitere Projekte an. Dazu zählen eine Renovierung des Gutshofs, die Erweiterung des Spa-Bereichs „Haus am See“ sowie zusätzliche Zimmer.
„In den nächsten Jahren liegt unser Fokus stärker auf der Qualität der bestehenden Infrastruktur – wie dem Klimapfad oder dem Gutshof“, erklärt Eva Hauber.
Haubers Naturresort, Allgäu: Jung-Chefinnen im Doppelinterview
Eva und Tanja, seit mittlerweile fünfeinhalb Jahren führt Ihr das Hotel nun schon gemeinsam mit Eurem Vater Klaus. Welche Herausforderungen begleiten Euch dabei regelmäßig im Alltag?
Tanja: Natürlich sind wir beide nicht immer einer Meinung, was auch an unseren unterschiedlichen Charakteren liegt. Gerade das macht es aber spannend, denn Entscheidungen treffen wir meist irgendwo in der Mitte. Alles, was unsere Mitarbeitenden betrifft, geschieht in Absprache mit unserer Personalreferentin Theresa und/oder den Abteilungsleitern. Größere Themen besprechen wir im Familienrat. Die Erfahrung von Klaus und seine sachliche Sichtweise sind dabei sehr wertvoll.
Eva: Tanja und ich haben gelernt, dass jede mal eine (Fehl)-Entscheidung treffen kann, aus der man lernt. Streit gibt es nur konstruktiv und sachlich. Auch privat sehen wir uns oft, sogar öfter als unsere Partner. Das ist schon irgendwie schön!
Wer übernimmt welche Aufgaben im Hotel?
Eva: Die Zuständigkeiten vermischen sich stark, obwohl wir die verschiedenen Bereiche damals klar aufgeteilt haben. Tanjas Stärke liegt in der Vertragsgestaltung (Arbeitsrecht), Buchhaltung und bei den Zahlen. Sie ist außerdem Ansprechpartnerin für Rezeption, Reservierung und Verwaltung. Ich hingegen bin eher „analog“ unterwegs und kümmere mich vor allem ums „Menschliche“, also die Kommunikation nach innen und außen. Außerdem betreue ich die Küche, den Service sowie den Spa.
Tanja: Die Haustechnik teilen wir uns auf. Ich organisiere sämtliche Reparaturen und deren Erledigung seitens externer Partner, während Eva sich häufig Verbesserungs- oder Modernisierungsmaßnahmen überlegt, diese vorbereitet und beauftragt. Den Prozess des Neubaus hat sie begleitet, dokumentiert und aktiv mitgestaltet. Zusätzlich verantworte ich die „schönen, dekorativen“ Dinge wie Zimmerausstattung, Böden usw. Eva kann das nicht so gut (lacht). Bei technischen Angelegenheiten halten wir immer Rücksprache mit unserem Vater Klaus und/oder unserem Bruder Tobi.














