Der geplante Wiederaufbau des historischen Hotels „Stadt Rom“ auf dem Dresdner Neumarkt hat eine wichtige Hürde genommen. Der Bauausschuss der Stadt Dresden erteilte dem Bebauungsplan nunmehr grünes Licht. Damit rückt die Rückkehr des im Jahr 1945 zerstörten Barockgebäudes in das Stadtbild einen Schritt näher.
Grünes Licht vom Bauausschuss für Bebauungsplan
Der Beschluss für den Wiederaufbau ist nicht neu, da der Stadtrat in Dresden die entsprechende Entscheidung bereits 2019 getroffen hatte. Das Hotel soll in seiner historischen Gestalt rekonstruiert werden, wobei Spolien (historische Bauteile) Verwendung finden sollen. Der Bau des „neuen“ Hotels erfolgt leicht versetzt vom Originalstandort auf dem Neumarkt. Es soll in der Moritzgasse neben dem Steigenberger-Hotel errichtet werden, um ausreichend Abstand zu den Nachbargebäuden zu gewährleisten. Im Zuge der Baumaßnahmen müssen voraussichtlich Bäume gefällt werden.
Ausschreibung des Grundstücks für 2026 erwartet
Nach der Zustimmung zum Bebauungsplan könnte die Ausschreibung für das Grundstück bereits im nächsten Jahr (2026) starten. Nach Abschluss des Bauleitverfahrens wird der Baustart des Hotels Stadt Rom für etwa 2027 erwartet.
Die Geschichte des Zimmermannschen Hauses
Das ursprüngliche Gebäude, auch als Zimmermannsches Haus bekannt, wurde nach Entwürfen des Maurermeisters und Pöppelmann-Schülers Andreas Adam in den Jahren 1739/40 am Neumarkt 10, zwischen Moritzstraße und Kleiner Kirchgasse, erbaut. Im April 1739 erwarb der königlich-polnische und kurfürstlich-sächsische Regierungskanzlist Gottlieb Zimmermann drei Häuser an dieser Stelle und ließ sie für einen Neubau abbrechen. Noch im selben Monat wechselte der Besitz an den kurfürstlichen Mühleninspektor Johann Caspar Richter. Das Haus brannte beim preußischen Bombardement am 19. Juli 1760 im Siebenjährigen Krieg aus, wurde jedoch restauriert. Im Jahr 1833 wurde das Gebäude als Hotel eröffnet. Im Mai 1843 wohnte der damals 25-jährige Karl Marx für zwei Wochen im Hotel. Des Weiteren fanden 1849 vor dem Hotel Barrikadenkämpfe während des Dresdner Maiaufstandes statt. Das Hotel entging 1909 nur knapp dem Abriss aufgrund von Straßenverbreiterungen. In den 1930er Jahren verfügte das Hotel über 60 Betten.
Architektur des Barockbaus
Das Hotel Stadt Rom war ein von drei Seiten freistehendes Gebäude. Es war fünfachsig, fünfgeschossig und verfügte über ein Mansarddach mit grau-schwarzem Schiefer statt der üblichen roten Dachziegel. Die Fassade gliederte sich durch einen drei Fensterachsen breiten Mittelrisalit, der mit Rocailledekor verziert war. Der Risalit war im Gegensatz zu den schmucklosen Rücklagen dekorativ hervorgehoben. An den Ecken befanden sich dreigeschossige Erker.













