Hotel Victoria in Freiburg feiert 150. Jubiläum

| Hotellerie Hotellerie

Das Best Western Premier Hotel Victoria in Freiburg feiert sein 150-jähriges Jubiläum. Seit den 1980er-Jahren führen Astrid und Bertram Späth das heutige „Green Hotel“ in allen Bereichen mit ökologischer Verantwortung und als unternehmerisch nachhaltigen Familienbetrieb.

Dabei denkt das Ehepaar in Generationen und so ist auch Sohn Johannes in vierter Generation mittlerweile in den Betrieb eingestiegen und führt das klimaneutrale Hotel gemeinsam mit seinen Eltern. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in diesem Jahr – mit einer kleinen, Corona-bedingten Verspätung – unser 150. Jubiläum als Hotel Victoria feiern und dass wir das Erbe meines Großvaters Markus Späth so erfolgreich ins 21. Jahrhundert gebracht haben. Als blutjunge Hoteliers der 80er hatten meine Frau und ich die Vision, unser Vier-Sterne Haus komplett nachhaltig umzukrempeln – ganz ohne vollkörniges Öko-Image, sondern mit allem Luxus und Komfort für unsere Gäste. Fast 40 Jahre später sind wir nun ausgezeichnet als umweltfreundlichstes Hotel Deutschlands, dürfen uns Green Hotel nennen und sind komplett CO2-neutral“, freut sich Inhaber und Gastgeber Bertram Späth.

„Dabei gilt für uns als Unternehmer immer, dass wir nachhaltig auch im Sinne von langfristig und in Generationen denken. Umso mehr freuen wir uns, dass wir jetzt gemeinsam mit unserem Sohn die kommenden Jahre bestreiten dürfen, der unser Haus nun gemeinsam mit uns führt. Im Hinblick auf eine verbesserte Welt für künftige Generationen setzen wir zudem nicht nur unser Umweltkonzept konsequent um, sondern haben uns dafür entschieden, anlässlich unseres Jubiläums 10.000 Euro für das künftige Umbauprojekt im Freiburger Colombipark gegenüber unserem Hotel vorzuhalten, anstatt einen großen Festakt auszurichten“, ergänzt Astrid Späth, die sich bereits seit längerem in der Projektgruppe Colombipark engagiert.

150 Jahre Hotelgeschichte in Freiburg

Zusammen mit dem Bau der „Eisenbahnstrasse“ als Verbindung zwischen Stadt und Bahnhof wird das Hotel Victoria im Jahr 1870 erbaut. Das ursprüngliche Gebäude wurde zwar über die Jahre erweitert, ist aber heute noch im Original erhalten. 1939 kauft Markus Späth, der Großvater des heutigen Eigentümers Bertram Späth, das Hotel und baut Küche und Restaurant ein. Während des zweiten Weltkriegs und der Besatzungszeit wird das Hotel zeitweise als Offiziersmesse genutzt. 150 Mittagessen müssen täglich gekocht werden.

In der ersten Etage entsteht in dieser Zeit ein zweites Restaurant, das später wieder zu Zimmern umgebaut wurde. Die Qual der Wahl hat Inhaber Markus Späth Ende der 50er Jahre, als gleich zwei potenzielle Käufer Interesse an seinem Haus haben – und entscheidet sich schließlich für den Familienbetrieb, den 1964 Sohn Karl Späth übernimmt. Im Hotel wird ein Aufzug eingebaut – sehr fortschrittlich für damalige Verhältnisse. Nochmals groß umgebaut wird 1980: Der Seitenflügel wird abgerissen und der jetzige Gebäudeteil 2 mit 32 neuen Zimmern und einer damals hochmodernen Wäscherei entstehen. Die heutigen Gastgeber Bertram und Astrid Späth, also die dritte Generation der Familie, tritt 1985 in die Geschäftsführung ein. Neue Ideen für Umweltschutz und neue Konzepte entstehen. 1989 wird die Hotelbar Victoria zur „Cocktail Hemingway“ umgebaut. Zeitgleich wird die zweite Etage im historischen Gebäude renoviert und alle Zimmer erhalten eigene Badezimmer.

Umweltkonzept: Roter Faden statt grüner Anstrich

„Seit 1985 zeigen wir, dass sich Vier-Sterne-Komfort und ökologische Verantwortung durchaus vereinen lassen. Zum Beispiel mit 100 Prozent erneuerbaren Energien und null Emissionen, mit Wärme aus Holzpellets und Kühle aus Grundwasser, mit regionalem Bio-Frühstück ohne Verpackungsmüll. Und vor allem – mit Leichtigkeit und Urlaubsfeeling für unsere Gäste“ sagen Astrid und Bertram Späth. Den bis dahin größten Schritt wagen die Späths 1999 mit der Installation einer eigenen Solaranlage auf dem Flachdach des Gebäudeteils 2. Mit 7,6 kW Leistung können 16 Hotelzimmer mit Strom versorgt werden, der restliche Strombedarf wird über die Beteiligung am Windpark Ettenheim gedeckt.

Ein Jahr später erhält das Hotel seinen ersten weltweiten Preis für hervorragenden Umweltschutz, den „Environmental Award“, auf den im Laufe der Jahre viele weitere „grüne“ Auszeichnungen folgen. Seit dem Jahr 2002 bauen die Späths ihr Energiekonzept immer weiter aus: Dank der Holzpellets-Anlage und der solarthermischen Anlage auf dem Hoteldach wird das Haus mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgt und ist somit zu 100 Prozent CO2-neutral; die grundwassergekühlte Klimaanlage des Hotels verbraucht 50-mal weniger Energie als eine herkömmliche Kühlanlage. Seit 2005 ist das Haus als erstes Hotel in Baden-Württemberg und als drittes Hotel in Deutschland EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert.

„EMAS bedeutet: Wir arbeiten nach ganzheitlichem Umweltkonzept und lassen uns dabei seither von Profis genau auf die Finger schauen“, so Bertram Späth. Im Jahr 2009 wird das Gebäude 2 nach Passivhausstandard umgebaut, alle Dächer werden nach der Isolierung begrünt und auf dem Dach entsteht ein Energiedachgarten mit Wasserspiel, Sonnenterasse, Solarattika und Solarkrone mit Windturbinen. Rund 21 kW Sonnenstrom und 2 kW Windstrom können hier erzeugt werden. Gelebte Nachhaltigkeit ist für Familie Späth auch im Hotelalltag selbstverständlich und so werden im Betrieb viele kleine und große Details berücksichtigt, die der Umwelt dauerhaft zu Gute kommen – von pflanzenbasierten Reinigungsmitte über regionales Bio-Frühstück ohne Verpackungsmüll bis hin zur Monats-Fahrkarte für alle Mitarbeitenden. Hotelgäste können kostenfrei den Nahverkehr, Leihfahrräder oder die Ökostrom-Ladesäulen für ihr E-Auto nutzen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.

Das Amtsgericht Cottbus hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Nena Hospitality GmbH angeordnet. Die Gesellschaft hatte zuvor selbst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nena führt derzeit acht Apartmenthäuser. Jetzt wird ein Investor gesucht.

Hilton startet im kommenden Jahr mit dem ersten Haus der Marke LXR Hotels & Resorts in Griechenland. Das Resort mit 66 Zimmern, Suiten und Villen entsteht an der Ostküste Santorins in Kamari, am Fuße des antiken Thira.

Das Jahresende gilt vielerorts als Hochsaison, nicht nur in schneesicheren Gebieten. Das zeigt eine aktuelle Branchenumfrage in Mecklenburg-Vorpommern. Um das Weihnachtsfest herum liegen die Erwartungen deutlich niedriger.

Die Hotelmarke Radisson Individuals vergrößert ihr deutsches Angebot im Süden des Landes. Mit dem HARBR. Hotel Konstanz und dem HARBR. Hotel Heilbronn wurden zwei neue Häuser in das Portfolio aufgenommen.

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.