Hotellerie in Österreich: Steigende Auslastung, sinkende Ergebnisse

| Hotellerie Hotellerie

Alarmierende Ergebnisse liefert der Hotel-Fitnesscheck 2024 der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank, Prodinger und Kohl & Partner: Trotz Auslastungsanstieg um 10 Prozent quer durch die 3- bis 5-Sterne-Hotels sinken die Betriebsergebnisse.

Detaillierte Blicke in fast 800 Bilanzen bestätigen, was in der Branche längst kein Geheimnis mehr ist: Besonders belasten die Betriebe stark gestiegene Mitarbeiter- und Energiekosten - und das, obwohl die Energieeffizienz erhöht wurde und die Hälfte der Energie aus günstigen alternativen Quellen stammt.

Weckruf an die Politik

Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, sieht ganz klar die Politik gefordert: „Österreich ist international ganz vorne bei den Mitarbeiterkosten und ganz hinten bei dem, was den Beschäftigten am Ende des Monats netto im Geldbörsel bleibt. Das muss sich ändern, und das weiß die Politik!“

Bei den Energiekosten seien die Lage und die Optik noch schlimmer: „Auf der einen Seite müssen Bevölkerung und Wirtschaft enorme Preissteigerungen schlucken, auf der anderen schreiben politiknahe Energieversorger zuerst mitten in der Krise Rekordgewinne und besitzen dann die Frechheit, die Netzkosten hinaufzuschrauben: Das ist politische Unkultur par excellence, das muss ein Ende haben!“

Politik muss sich Vertrauen erarbeiten - durch Entlastung

Handle die neue Regierung nicht rasch und entschlossen, verlieren Standort und Wirtschaft weiter, werde die Opposition weiter Zuspruch und Wahlen gewinnen, ist Veit überzeugt: „Wer der politischen Konkurrenz einen Elfmeter nach dem anderen auflegt, darf sich nicht wundern, wenn er eine Landtagswahl nach der anderen verliert.“

Er fordert entschlossenes Handeln: „Aus der tiefen Wirtschaftskrise ist eine veritable politische Vertrauenskrise geworden. Wollen wir da wieder hinaus, kann und darf es nicht so weitergehen! Erst wenn die Belastungen runtergehen, kommen wir aus der Krise raus und erst dann wird eine Regierung wieder Zuspruch aus Bevölkerung und Wirtschaft bekommen!“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Gstaad Palace, ein Fünf-Sterne-Traditionshotel im Berner Oberland, gewährt erstmals einen umfassenden Blick hinter seine Kulissen. Eine neue SRF-Dokumentation beleuchtet den täglichen Betrieb, die Herausforderungen und die Mitarbeitenden des Hauses, das seit über einem Jahrhundert Gäste aus aller Welt empfängt.

Das Ostsee Baumhaushotel in Ostholstein hat die Bauarbeiten zur Erweiterung abgeschlossen und verdoppelt damit sein Angebot. Ab Mitte Dezember stehen den Gästen insgesamt 14 Baumhäuser zur Verfügung.

In einem Hotel in Saalbach-Hinterglemm ist am Samstagnachmittag ein Großbrand im Wellness-Bereich ausgebrochen. Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Roten Kreuzes waren vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen und rund 60 Gäste und Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen. Erste Ermittlungen deuten auf eine technische Ursache hin.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihren Wachstumskurs fort und übernimmt das Caravelle Hotel in Bad Kreuznach. Durch die Akquisition des Hauses erweitert die Kette ihr Portfolio auf nunmehr 65 Hotels. Das Unternehmen plant eine umfassende Neuausrichtung und Sanierung des Objekts.

Die Wohnungsnot in Zermatt spitzt sich zu. Der lokale Hotelier Heinz Julen präsentiert mit dem 260 Meter hohen Wohnturm Lina Peak eine radikale Lösung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Besucherströme des Tourismus-Hotspots neu zu lenken.

Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat das von der Staatsregierung erlassene Verbot der Bettensteuer in Bayern bestätigt. Die Klage dreier Städte gegen das Verbot, das seit 2023 in Kraft ist, wurde abgewiesen. Die Entscheidung verwehrt den Klägerkommunen die erhofften Millioneneinnahmen, während Hotellerie und Gastgewerbe das Urteil begrüßen.

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert.