Hotels in Niedersachsen klagen über fehlende Geschäftsreisen

| Hotellerie Hotellerie

Kostensteigerungen, fehlende Geschäftsreisende und ein noch ausbleibendes Messegeschäft erschweren vielen Hotels und Gaststätten in Niedersachsen einen Neubeginn nach dem Corona-Winter. «Wir haben heftige Angst davor, dass das einige Betriebe eben nicht überleben werden», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands in Niedersachsen, Rainer Balke, der Deutschen Presse-Agentur.

Unter den Betrieben gebe es eine große Unsicherheit, wie der Wiederanlauf finanziert werden könne. Rücklagen seien nach der Corona-Pandemie aufgebraucht. Zudem stünden mitunter Rückforderungen von Sofort- und Überbrückungshilfen an, sagte Balke.

Noch sei nicht eindeutig abzusehen, ob oder wann es zu einer Schließungswelle komme. Bei Umfragen des Branchenverbandes hätten zuletzt aber bis zu 30 Prozent der befragten Betriebe angegeben, Existenzsorgen zu haben oder eine Betriebsschließung zu erwägen, sagte Balke. «Das ist Ausdruck von großer Unsicherheit.»

Vor allem Betriebe in Hannover als großer Messestandort treffe der unklare Fortgang des Messegeschäfts. In der Landeshauptstadt waren zuletzt mehrere Messen abgesagt worden - die Hannover Messe als weltweit wichtigste Industrieschau wurde verschoben.

«Es ist aber nicht nur das reine Messegeschäft, sondern der Geschäftsreiseverkehr insgesamt, der wackelt und schwankt und viel, viel langsamer anläuft als das erwartet wurde», sagte Balke. Auf Dauer würden Onlineveranstaltungen Geschäftstreffen in Präsenz zwar nicht vollständig ersetzen. Es sei aber eine lange Rückkehrphase zu erwarten, sagte Balke. «Das ist das, was die Betriebe so ängstigt.»

In den Hotels und Pensionen in den beliebten niedersächsischen Urlaubsregionen Harz, Heide und Küste seien die Sorgen dagegen etwas geringer. Es sei zu erwarten, dass die Branche dort auch dieses Jahr vom Trend zu Inlandsurlauben profitieren werde - auch der Krieg in der Ukraine könne dies bestärken, sagte der Hauptgeschäftsführer.

Sowohl Übernachtungen für Urlaube als auch für Geschäftsreisen dürften laut Dehoga angesichts der allgemeinen Kostensteigerungen dieses Jahr teurer werden. «Es wird eine Preisanhebungswelle geben», zeigte sich Balke sicher. Gründe dafür seien außer gestiegenen Energiekosten und höheren Einkaufspreisen für Waren und Dienstleistungen auch Lohnsteigerungen durch den geplanten höheren Mindestlohn, sagte Balke. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Althoff Collection hat mit The Florentin ein neues Luxushotel in Frankfurt eröffnet. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und ergänzenden Gebäudeflügeln entwickelt wurde, positioniert sich als "Urban Retreat" im gehobenen Frankfurter Hotelsegment.

Die Tui Group setzt auf starkes Wachstum in Asien. Der Touristikkonzern unterzeichnet neue Projekte für die Marken Robinson und Tui Blue und plant den Markteintritt in Japan und Vietnam.

Leonardo Hotels Central Europe erweitert sein Portfolio mit der Übernahme von vier IntercityHotels an den Standorten Nürnberg, Freiburg, Magdeburg und Erfurt. Die Häuser werden zunächst als White Label Hotels betrieben und modernisiert.

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.

Der Hotelimmobilienmarkt sieht sich im Jahr 2026 einer Neujustierung gegenüber, bei der insbesondere das Segment der Serviced Apartments durch effiziente Betriebsmodelle und hohe Auslastung an Dynamik gewinnt. Institutionelle Investoren setzen verstärkt auf die Bonität und Transparenz von Betreibern in Kombination mit stabilen Mikrolagen.

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.