Hotelübernahme in Oberwiesenthal: Verkäufer will Hotel zurück

| Hotellerie Hotellerie

In Oberwiesenthal im Erzgebirge gibt es offenbar Unstimmigkeiten bei der Übernahme des Panorama-Hotels durch die Interspa-Gruppe. Wie die Freie Presse berichtet, sei der ursprüngliche Eigentümer, René Klechowitz, laut eigenen Aussagen vom Kaufvertrag zurückgetreten und versuche nun, das 125-Zimmer-Haus wieder zu übernehmen. Die Interspa-Gruppe erkennt diesen Rücktritt nicht an und hält an den getroffenen Vereinbarungen fest.

Zahlungsrückstände und gekündigte Verträge

Die Übernahme des Hotels am Fichtelberg im Herbst 2024 wurde ursprünglich als Schritt in eine vielversprechende Zukunft kommuniziert. Doch aus dem Umfeld und von Mitarbeitenden gibt es, laut Freie Presse, Berichte das Thema der Zahlungen. Der Bürgermeister von Oberwiesenthal, Jens Benedict, bestätigte demnach ebenfalls, dass es Zahlungsrückstände beim Abwasserzweckverband und der Stadt gebe. Ein Teil der ausstehenden Gästetaxe sei zwar inzwischen überwiesen worden, für den Rest habe die Stadt jedoch Vollstreckungsmaßnahmen eingeleitet.

René Klechowitz, der das Hotel 2018 erworben hatte, hatte das Objekt und die Betreibergesellschaft 2024 an eine der Firmen der Interspa-Gruppe veräußert. Weniger als ein Jahr später stellt sich die Situation anders dar. Gegenüber der „Freien Presse“ sagte Klechowitz: „So etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Er begründete seinen Rücktritt vom Kaufvertrag damit, dass die Käuferin vertragliche Verpflichtungen nicht eingehalten habe. Er sei somit weiterhin der Eigentümer von Hotel und Grundstück.

Auch der Betreibergesellschaft, die das Hotel seit November pachtet, hat Klechowitz aufgrund von Vertragsverletzungen gekündigt, wie berichtet wird. Ein Versuch, das Objekt am 28. August zurückzuübernehmen, scheiterte, da Interspa die Kündigung nicht anerkennt. Die Angelegenheit ist nun ein Fall für die Anwälte. Klechowitz betonte sein Interesse an einer gütlichen Einigung „im Sinne des Hotels, seines guten Rufs und der Mitarbeiter.“ Er sei bereit, das Hotel wieder selbst zu betreiben, habe aber auch andere Interessenten.

Inter-Spa hält an Vereinbarungen fest

Stephan Distel, Direktor Hotel- und Bäderbetriebe bei Interspa, bestätigte auf Freie Presse-Nachfrage, dass es „verschiedene Entwicklungen“ im Zuge der Übernahme gebe. Der Hoteldirektor sei aus unternehmensinternen Gründen abberufen und die Leitung des Hauses nahtlos durch einen neuen Direktor aus der Gruppe übernommen worden, wird berichtet.

Bezüglich des Vertragsverhältnisses mit dem Verkäufer erklärte Distel, dass die Gruppe an den getroffenen Vereinbarungen festhalte. Es gäbe „einzelne Unklarheiten, die es zu klären gilt.“ Diese würden ausschließlich das Hotel betreffen, nicht aber das benachbarte Sportcenter. Zu konkreten Zahlungsfragen äußerte er sich nicht.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Villa Keller in Saarburg, Rheinland-Pfalz, ist nach umfangreicher Sanierung und Neugestaltung als Boutique-Hotel wiedereröffnet worden. Das Haus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1801 zurückgehen, empfängt seit dem 1. November 2025 Gäste. Es gehört zur Erasmus Collection der Gastgeberfamilie Boesen.

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.

Motel One plant mit 128 Zimmern, einer Skybar und einem Tagescafé den ersten Standort in der Bodenseeregion. Das 26 Millionen Euro teure Projekt in Bregenz soll 2029 eröffnen.

Die größte Hotelkette Skandinaviens, Scandic Hotels, hat ihren Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt und am 1. Dezember ihr achtes Haus bundesweit eröffnet. Das Scandic Stuttgart Europaviertel liegt zentral in der Stadt und wurde umfassend renoviert.

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.

Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau am Staffelsee steht vor einem Eigentümerwechsel. Peter Inselkammer, Münchner Hotelier und Unternehmer, wird die Immobilie im neuen Jahr übernehmen. Der Betrieb des Resorts wird unter der bisherigen Leitung fortgeführt.

Die BWH Hotels Central Europe und die ipartment GmbH gehen eine neue Partnerschaft ein. Ziel ist es, neue Zielgruppen, Märkte und Marktanteile im Longstay-Segment in Deutschland und perspektivisch in Europa zu erschließen.

Die in Berlin ansässige Amano Group setzt ihren Expansionskurs fort. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 insgesamt acht weitere Hotels zu eröffnen. Die derzeitige Zimmerkapazität soll durch die neuen Projekte um über 1.500 Zimmer erweitert werden.