Hotelverband über Buchungsportal: „Multiples Sicherheits- und Kommunikationsversagen“

| Hotellerie Hotellerie

Artikel vom 27.7.2023

Neulich hatte Markus Luthe vom Hotelverband Deutschland (IHA) in einem Blogpost über das interne Kommunikationssystem von Booking.com berichtet, das sich zunehmend zum Sicherheitsrisiko und Achillesferse der Branche erweise. Es ging um Phishing-Attacken, Fake-Buchungen und Zahlungserschleichungen. (Tageskarte berichtete) Nun schreibt Luthe in einem aktuellen Blogpost, dass den Verband inzwischen enorm viele Fallschilderungen betroffener Hoteliers erreicht hätten, die auf systematische Kriminalität und einen hohen Schaden bei den Hotelpartnern hindeuten würden. 

Immer wieder berichteten Hotels demnach, dass sie von Booking.com zu Phishing-Vorfällen gar keine Rückmeldung erhalten würden, schreibt Luthe. Anders als von den Betrügern, die sich oftmals per WhatsApp über immer neue Rufnummern gerne auch als Mitarbeiter von Booking.com vorstellen würden, um Daten abgreifen zu wollen, so der Blog-Post.

Einen besonders krassen Fall berichtete dem Hotelverband demnach ein Stadthotel bei dem, so die Schilderung, aus dem Booking-Extranet rund 800 Buchungen kontaktiert und ersucht wurden, über einen Link (noch einmal) Kreditkartendetails bekannt zu geben, weil andernfalls die Buchung verfallen würden.

Luthe spricht von einem multiplen Sicherheits- und Kommunikationsversagen des marktdominierenden Buchungsportals.

Luthe rät betroffenen Hotels, jeden einzelnen Vorgang bestmöglich zu dokumentieren – insbesondere auch unterbliebene bzw. zögerliche oder verspätete Abhilfemaßnahmen durch Booking.com. Geschädigte Hotels können sich an die Zentralen Ansprechstellen Cybercrime der Polizeien für Wirtschaftsunternehmen wenden. Sollten sich geschädigte Gäste mit Schadensersatzforderungen an das Hotel wenden, von dem ja für sie – dem Anschein nach – die Stornierungskommunikation ausging, sollte das Hotel individuelle Rechtsberatung hinzuziehen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Europa-Park feiert Richtfest für die neue „Riverside Western Lodge“ in der Silver Lake City. Das Gästehaus erweitert das Western-Resort um 119 Themenzimmer und zusätzliche Angebote.

Die Akzeptanzrate für Hotels, die sich zur Nachhaltigkeit bekennen, steigt in RFPs für Corporate Travel auf 56 Prozent. Künstliche Intelligenz und Daten treiben die Emissionsreduktion voran. HRS hat seinen zweiten „State of Sustainability in Corporate Travel“-Report veröffentlicht.

Marco Nußbaum und Otto Lindner, die Vorstandsmitglieder des Hotelverband Deutschland (IHA), haben gemeinsam das neue Podcast-Format „Zukunft Hotel“ gestartet. Das Format dient dazu, auch die Themen des Hotelverbands verständlich und mit der nötigen Tiefe zu kommunizieren. Die Startfolge fokussiert auf die Booking-Sammelklage und die Berliner Verbändewelt.

Das geplante Großprojekt „Baltic Island Eco Resort“ auf der Halbinsel Bug bei Dranske auf Rügen ist endgültig gescheitert. Die Gemeinde Dranske leitete im Jahr 2023 die Aufhebung des Bebauungsplans für das Luxus-Resort ein, um das Areal als Naturschutzfläche zu sichern. Dies geht aus einem Bericht des Nordkurier hervor.

Die Kölner Hotellerie verzeichnete laut CoStar-Daten im Oktober die höchsten Kennzahlen für die durchschnittliche Tagesrate und den Umsatz pro verfügbarem Zimmer. Dies wurde maßgeblich durch die Messe Anuga beeinflusst.

Das Grand Hyatt Dubai hat die Eröffnung seines neuen Wasserparks bekanntgegeben. Die Anlage, die sich auf 20.000 Quadratmeter erstreckt, bietet Gästen insgesamt 16 verschiedene Attraktionen.

Das Best Western Plus Lakeside Hotel in Székesfehérvár in Ungarn feiert sein zehnjähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2015 hat sich das Haus am Seeufer zu einem der führenden Vier-Sterne-Hotels im Land entwickelt.

Langfristige Vorausbuchungen nehmen zu, doch der Erfolg hängt von der kurzfristigen Nachfrage ab. Eine gemeinsame Analyse von Kohl & Partner und Rateboard beleuchtet die aktuelle Buchungslage und Preistrends im Alpenraum für die kommende Wintersaison.

Der alpine Hotelimmobilienmarkt zeigt sich laut einem aktuellen „Marktwertreport 2026“ der Prodinger Tourismusberatung weiterhin stabil, obwohl das operative Geschäft von steigenden Kosten und schmalen Margen geprägt ist. Die Ferienhotellerie profitiert dem Bericht zufolge kurzfristig vor allem von einem stabileren Zinsumfeld.

Nur ein Jahr nach der Ankündigung einer strategischen Partnerschaft mit Marriott International meldet der Apartment-Anbieter Sonder Insolvenz an. Grund sind finanzielle Engpässe nach gescheiterter System-Integration.