IHA-Hotelkongress mit Impulsen zu Mitarbeitern, Distribution und Digitalisierung

| Hotellerie Hotellerie

Im Zeichen des Neuanfangs startete am Montag der Hotelkongress des Hotelverbandes Deutschland (IHA) in Berlin. Rund 200 Teilnehmer sind im Mercure Hotel MOA in Berlin zusammengekommen, um vor dem Hintergrund der Pandemie über aktuelle Herausforderungen, Lernstoff, Erfolgsfaktoren und Zukunftsstrategien zu diskutieren.

Im Fokus des Forums der Hotellerie am Dienstag stehen Fragen und Antworten zu den wirtschaftlichen Perspektiven der Branche, den Chancen und Risiken der Digitalisierung sowie erfolgreiche Human Resources-Konzepte, dem derzeit wohl drängendsten Schwerpunktthema der Branche.

„Nach insgesamt neun Monaten Lockdown sind wir alle froh, endlich wieder durchstarten zu dürfen. Dies gilt für alle Gastgeber und Mitarbeiter, aber auch für unsere Gäste, die nach der langen Zeit des Verzichts Sehnsucht nach Reisen haben“, sagte Otto Lindner, Vorsitzender des Hotelverbandes, zum Auftakt des Branchentreffens.

Zugleich seien die aktuellen Herausforderungen für Deutschlands Gastgeber nach neun Monaten Lockdown mit einem Verbot touristischer Beherbergung nach wie vor immens. „Internationale Gäste fehlen ebenso wie Messen und Großveranstaltungen und auch das Tagungsgeschäft zieht erst langsam wie-der an. Die Unsicherheiten und Unwägbarkeiten sind weiterhin groß.“

Erschwerend käme der sich verschärfende Wettbewerb im Online-Vertrieb hinzu. „Gemeinsam werden wir alles dafür tun, um unfaire Marktprodukte und Prozesse zu bekämpfen und Fairness und Transparenz im digitalen Markt einfordern“, so Lindner.

Der Arbeits- und Fachkräftesicherung komme als „zentrale Zukunftsaufgabe der Branche“ besondere Bedeutung zu. „Mehr denn je gilt es, die Mitarbeiterführung und Mitarbeitergewinnung an die gesellschaftliche und betriebliche Realität anzupassen“, erklärt Lindner und ist sich sicher, dass der Hotelkon-gress bei diesen Branchenthemen wertvollen fachlichen Input und Impulse liefern kann.

Als erster Referent am Dienstagmorgen ging Valentin Schütz, CEO und Mit-gründer der Gronda GmbH aus Wattens/Österreich, auf die Bühne und präsentierte seine Einschätzung zur Lage des gastgewerblichen Arbeitsmarktes unter dem Titel „Was läuft falsch in Hotellerie und Gastronomie? – Eine Annäherung von Seite der Mitarbeiter*innen.“

Worauf es ihrer Meinung nach beim Thema Human Resources ankommt, erläuterte Dr. Caroline von Kretschmann, Geschäftsführende Gesellschafterin des Hotels Der Europäische Hof Heidelberg und Vorstand der Fair Job Hotels, unter dem Titel „Empathische und wertorientierte Führung in Zeiten der digitalen Transformation.“

„Beyond the room – Wie Hotels stärker an der touristischen Wertschöpfungs-kette teilhaben können“, beleuchtete Jan Valentin, Founding Partner der Howzat Ennea Group.

Über „Vermeidbare Fehler im Buchungs- und Ratendschungel beim Kampf um den Direktbucher“ sprach Sabine Möller, Geschäftsführerin der CPH Hotelmarketing GmbH und Vorstand der HSMA Deutschland, und zeigte Lösungsansätze insbesondere für die Privathotellerie auf.

Den Status quo des gemeinsamen Projektes von IHA und Bundesregierung zum Hotel-Check-in mittels digitaler Identität erläuterte Florian Daniel, CIO der Steigenberger Hotels AG / Deutsche Hospitality.

Am Dienstagnachmittag findet dann bereits zum sechsten Mal die Preisverleihung des IHA-Branchenawards für Start-ups sowie für die Produktinnovation des Jahres der IHA-Preferred Partner statt.

Um die Lage der Hotellerie in der Corona-Krise und weitere Schwerpunkte der Verbandsarbeit geht es in der IHA-Mitgliederversammlung im Anschluss, die ganz im Zeichen eines starken Mitgliederwachstums in oder gerade wegen schwieriger Zeiten steht.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.

Das Amtsgericht Cottbus hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Nena Hospitality GmbH angeordnet. Die Gesellschaft hatte zuvor selbst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nena führt derzeit acht Apartmenthäuser. Jetzt wird ein Investor gesucht.

Hilton startet im kommenden Jahr mit dem ersten Haus der Marke LXR Hotels & Resorts in Griechenland. Das Resort mit 66 Zimmern, Suiten und Villen entsteht an der Ostküste Santorins in Kamari, am Fuße des antiken Thira.

Das Jahresende gilt vielerorts als Hochsaison, nicht nur in schneesicheren Gebieten. Das zeigt eine aktuelle Branchenumfrage in Mecklenburg-Vorpommern. Um das Weihnachtsfest herum liegen die Erwartungen deutlich niedriger.

Die Hotelmarke Radisson Individuals vergrößert ihr deutsches Angebot im Süden des Landes. Mit dem HARBR. Hotel Konstanz und dem HARBR. Hotel Heilbronn wurden zwei neue Häuser in das Portfolio aufgenommen.

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.