Lage der Hotellerie - Wenn nur Popstars Traumraten garantieren

| Hotellerie Hotellerie

Tatsächlich sind es Pop-Stars, die den Hoteliers rund um deren Konzerte Traumraten im nächsten Jahr bescheren. Ansonsten bewegt sich der Buchungsstand für das erste Quartal 2024 auf dem Niveau des Vorjahres. Martin Schaffer von mrp hotels, blickt im Video-Interview auf die Lage der Hotellerie hierzulande und schaut auch in die Zukunft.

Hintergrund des Gespräches, zwischen Martin Schaffer und Tageskarte-Redakteur Marc Schnerr war die vierteljährlich vorgestellte Analyse „mrp hotels quarterly“. Martin Schaffer, Geschäftsführender Partner bei mrp hotels gab in dem Gespräch einen Überblick zum aktuellen Geschehen auf den deutschen, österreichischen und europäischen Tourismus-, Hotel- und Investmentmärkten .
 
„Die Märkte werden aktuell von mehreren großen Themen beherrscht“, so Martin Schaffer. „Die stagnierende Betreiberprofitabilität aufgrund hoher Kosten und unerreichter Vor-Covid-Auslastung belastet die Branche. Zwar steigen die Zimmerraten wie ADR, dieses Wachstum reicht aber aktuell nicht aus, um inflationsbereinigt die operativen Werte von 2019 zu erreichen. Das zeigt auch die Analyse unserer Kundendaten.“ Schaffer weiter: „Zusätzlich belastet der Arbeitskräftemangel die Wirtschaft und damit massiv auch die Hotellerie. Außerdem ist der Weg der unstrittig mit vielen Chancen verbundenen fortschreitenden Digitalisierung teils noch unklar und stellt sich als Herausforderung dar. Mit dem Ende der Pandemie und mit neuen Regularien gewinnt auch ESG wieder an Bedeutung.“
 

Laut Martin Schaffer haben „die steigenden Zinsen den Transaktionsmarkt gestoppt. Die aktuellen Renditen reichen nicht mehr aus, um die Kapitalkosten zu decken. Trotzdem zeigt sich das Hotelsegment insgesamt widerstandsfähig gegen die Inflation und bietet im Vergleich zu Büro- oder Einzelhandelsimmobilien stabilere Renditen.“
 
Transaktionsmarkt bleibt bis Jahresende 2023 zurückhaltend
 
Martin Schaffer fasst zusammen: „2023 wird auch in den letzten Monaten von Zurückhaltung geprägt sein. Transaktionen werden oft nur bei Forced Sales möglich sein, dabei vor allem bei Core-Objekten und mit hohen Abschlägen. Im Einkaufspreis wird die unsichere Entwicklung der Zinslandschaft mit eingepreist. Bei steigenden Eigenkapitalquoten sind Bankfinanzierungen möglich.“ Als potenzielle Käufer von Objekten mit einem Value Add - Risikoprofil und von Häusern, die mit Managementverträgen ausgestattet sind, treten laut Schaffer Private Equity- bzw. Mezzanine-finanzierte Investoren auf. Diese Investoren achten auf die strukturelle Stärke der Reisebranche, vor allem im Vergleich zu Handelsimmobilien. Allerdings seien die Renditeerwartungen hier zum Teil sehr hoch. Schaffer: „Schwierig gestaltet sich nach wie vor die Preisfindung – eine Annäherung der Verkäufer- und Käuferseite ist derzeit nicht in Sicht.“
 
„Der gesamte Alpenraum sowie Nordeuropa könnte durch den Klimawandel profitieren, wobei hier die Schneesicherheit langfristig nicht mehr gegeben sein wird und es auch hier neuer Konzepte bedarf“, so Martin Schaffer abschließend.

Laden Sie zusätzlich den mrp hotels Expert Paper 2023 unter folgendem Link herunter: https://mrp-hotels.com/mrp-hotels-expert-paper-booking-the-future/


 


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Schweizer Hospitality-Investor Kokomo Capital hat das Seehotel Waltershof in Rottach-Egern erworben. Die direkt am Ufer des Tegernsees gelegene Immobilie soll im Zuge einer umfassenden Neuausrichtung modernisiert und erweitert werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist die Wiedereröffnung für das Jahr 2027 geplant.

In einem richtungsweisenden Urteil hat das Landgericht Berlin II festgestellt, dass Booking.com gegenüber zahlreichen Hotels schadensersatzpflichtig ist. Grund für die Entscheidung ist die jahrelange Verwendung von unzulässigen Bestpreisklauseln. Das Gericht gab der Feststellungsklage von insgesamt 1.099 Klägern statt.

Das Landgericht Berlin hat deutschen Hotels in ihrem Kampf gegen die langjährige Verwendung von Bestpreisklauseln durch das in Amsterdam ansässige Online-Buchungsportal Recht gegeben, berichtet der Hotelverband Deutschland: Wie der Verband mitteilt, habe Booking.com gegen Kartellrecht verstoßen und müsse die Hoteliers für die entstandenen finanziellen Schäden kompensieren.

Wyndham Hotels & Resorts erweitert die eigene Präsenz im Mittelmeerraum und eröffnet mit dem Wyndham Corfu Acharavi das erste Haus der Marke auf der griechischen Insel Korfu.

Four Seasons expandiert nach Rio de Janeiro. Durch die Revitalisierung des bekannten Marina Palace im Viertel Leblon soll bis 2029 ein neues Luxushotel mit 120 Zimmern und Rooftop-Konzept direkt am Atlantik entstehen.

Das Seehotel Frankenhorst in Schwerin begeht im Dezember ein doppeltes Jubiläum. Das Vier-Sterne-Haus blickt auf eine 35-jährige Geschichte zurück und ist seit 30 Jahren als Partner der BWH Hotels Central Europe angeschlossen.

Das Althoff Seehotel Überfahrt hat mit der neuen Signature Suite den ersten Schritt einer umfassenden Modernisierung vollzogen. Die 220 Quadratmeter große Suite bildet den Auftakt für eine bauliche Transformation des Hauses, die bis zum Jahr 2026 fortgeführt wird.

Die Hannoveraner Familie Rüter übernimmt das seit 1698 bestehende Hotel Haase in Laatzen. Trotz des Eigentümerwechsels setzen die Beteiligten auf personelle Beständigkeit in der Führung.

Nach einer umfassenden Transformation öffnet das Berghotel Wald und Wiesn in Balderschwang seine Türen. Die ehemalige Skihütte setzt nach einer neunmonatigen Bauzeit auf ein ganzjähriges Konzept mit Wellness- und Tagungsschwerpunkt sowie eine moderne energetische Infrastruktur auf Basis von Geothermie.

Das Unternehmen Sicon Hospitality hat sein Portfolio an Serviced Apartments in Hamburg erweitert. Mit dem Betrieb „Hub Apartments St. Georg“ in der Stiftstraße verfügt die Gruppe nun über sechs Standorte in der Hansestadt. Mit den neuen 58 Einheiten bewirtschaftet das Unternehmen in Hamburg insgesamt 768 Apartments und Hotelzimmer.