Landhotel Gut Thansen zahlt 11.000 Euro Anwerbe-Prämie für Köche

| Hotellerie Hotellerie

Köche (m/w/d) und Servicekräfte, vorrangig Spätdienst (m/w/d) per sofort gesucht - Beste Konditionen! Der kleine Hilferuf springt sofort ins Auge auf der Homepage des abgelegenen Landhotels Gut Thansen in Sodersdorf in der Lüneburger Heide. Das Besondere: Für Köche und Mitarbeiter im Spätdienst werden bis zu 11 000 Euro Prämie gezahlt - Voraussetzung ist ein Verbleib von drei Jahren. Nicht sofort, aber verteilt über 18 Monate gibt es vom Einstellungstermin an schon einmal die Begrüßungsprämie von 5000 Euro (monatlich 277,77 Euro), die später angerechnet wird.

«Wir wollen, dass die Leute lange bleiben», sagt Geschäftsführer Philipp von Stumm, der mit seiner Frau Christine seit 20 Jahren das Seminarhotel führt. Sie bezahlen über Tarif und loben zudem hohe Vermittlungsprämien aus, wenn Mitarbeiter neue Kollegen anwerben. «Außergewöhnliche Gehälter zu außergewöhnlichen Zeiten», lautet das Credo des ehemaligen Landwirts und späteren Trainers in der Erwachsenenbildung. Zwei Köche und eine Servicekraft hat er mit diesen Angeboten schon angelockt. Mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigt das Gut - aber weil es derzeit mit Firmenveranstaltungen ausgebucht ist, fehlen nach wie vor Angestellte.

In der Not wirbt der Hof gezielt mit Flyern, einem großen Banner an der Zufahrtsstraße und spricht Kurierfahrer sowie Nachbarn an, die zumindest stundenweise inzwischen als Grillmeister aushelfen. Zwei Auszubildende im Gastro-Bereich wurden über eine Agentur in Indonesien angeworben, sie wohnen auf der weitläufigen Anlage. Wegen der schwierigen Wohnungssuche im Umkreis soll die Zahl der Mitarbeiterwohnungen erweitert werden.
Seit 2017 etwa habe sich die Einstellung vorwiegend der jungen Leute geändert, Wochenendfreizeit sei wichtiger geworden als früher, erzählt von Stumm. Auf Stellenanzeigen habe es vor Jahren noch etwa 30 Bewerbungen gegeben, heute manchmal gar keine: «Da darf man nicht jammern, man muss Lösungen finden.»

Die deutsche Hotelbranche hinke im Preisgefüge hinterher, viele andere Länder wie Skandinavien verlangten höhere Preise. «Ich bin der Treiber bei Kollegen, ziehe die Preise nach oben.» So bekommt jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin für Dienst am Wochenende pro Stunde schon einmal zwei Euro mehr. Wer im Service abends lange bleibt, erhält von Mitternacht an einen Aufschlag von 16 Euro.

Und weil es so schwer ist, Personal für die Wochenenden zu bekommen, hat Gut Thansen die Hochzeitsfeiern von 50 im Jahr auf 10 bis 15 heruntergeschraubt. «Anfragen haben wir sogar bis zu 300», berichtet von Stumm, der sich ganz auf Firmenevents und Seminare spezialisiert hat. «Wir leben zu 80 Prozent von Hamburg.» (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.

Der Hotelimmobilienmarkt sieht sich im Jahr 2026 einer Neujustierung gegenüber, bei der insbesondere das Segment der Serviced Apartments durch effiziente Betriebsmodelle und hohe Auslastung an Dynamik gewinnt. Institutionelle Investoren setzen verstärkt auf die Bonität und Transparenz von Betreibern in Kombination mit stabilen Mikrolagen.

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.

Ein Hotel, das den Fokus auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden und Kultur legt, ein von Auszubildenden geführtes Restaurant und eine Systemgastronomie, die auf Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt setzt – an Arbeitgeber-Konzepte wie diese gingen am Mittwochnachmittag insgesamt 16 Hospitality HR Awards.

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.