Mecklenburg-Vorpommern – 2024 mehr Gäste, weniger Umsatz

| Hotellerie Hotellerie

Die Übernachtungszahlen in Mecklenburg-Vorpommern erreichen fast wieder früheres Niveau. Auf der Tourismusbörse ITB wirbt das Land um neue Zielgruppen. Trotz wieder wachsender Gästezahlen waren 2024 die Umsätze im Gastgewerbe des Landes gesunken. 

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich zuversichtlich gezeigt, dass Mecklenburg-Vorpommern im Tourismus schon bald wieder an die Gäste- und Übernachtungszahlen aus Vor-Corona-Zeiten anknüpfen kann. «In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres waren es 31,55 Millionen Übernachtungen und damit ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zu 2023. Das ist der zweitbeste Wert in der Geschichte unseres Landes», teilte die SPD-Politikerin anlässlich des traditionellen Grünkohlessens im Schloss Fleesensee in Göhren-Lebbin (Mecklenburgische Seenplatte) mit. 

Im Rekordjahr 2019 waren 8,4 Millionen Ankünfte und rund 34 Millionen Übernachtungen im Nordosten erfasst worden. Für 2024 kann angesichts der Novemberzahlen und guter Auslastungen zu den Feiertagen mit knapp 33 Millionen Übernachtungen gerechnet werden. 

Tourismus strukturbestimmende Branche in MV 

«In keinem anderen Bundesland ist die Tourismusbranche so bedeutend wie in Mecklenburg-Vorpommern. Wir gehören zu den beliebtesten Reiseregionen in Deutschland», konstatierte Schwesig, sprach zugleich aber auch Probleme der Branche an. «Wir wissen, dass die Unternehmen durch die gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Energie stark belastet sind», sagte sie. Die Landesregierung werde sich dafür einsetzen, dass auch auf Bundesebene gute Rahmenbedingungen für die Branche gesetzt würden. Trotz wieder wachsender Gästezahlen waren 2024 die Umsätze im Gastgewerbe des Landes gesunken. 

Werben auf Tourismusmesse ITB 

Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB), die am Dienstag in Berlin beginnt, will sich Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben des Tourismusverbandes erneut als Urlaubsland mit vielfältigen Angeboten präsentieren. So stehe Usedom stellvertretend für alle Küstenregionen des Landes, sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf. Schwerin könne sich erstmals als Welterbe-Stätte zeigen, nachdem ihr 2024 der prestigeträchtige Titel zuerkannt worden war. Das Unternehmen Mecklenburger Radtour spricht Aktivurlauber an, und das Deutsche Meeresmuseum wirbt nach seiner Neueröffnung im vorigen Sommer um die Gunst der Besucher. Erstmals gehöre auch der Landesverband der Schullandheime zu den Messeteilnehmern. 

Die ITB gilt als eine der weltweit wichtigsten touristischen Fachmessen. Angesichts anhaltender Konflikte in der Welt erwarten Fachleute, dass in Deutschland Inlandsreisen wieder an Bedeutung gewinnen. Doch hofft 
Mecklenburg-Vorpommern auch auf eine Zunahme ausländischer Gäste, die seit Jahren nur einen geringen Teil der Urlauber ausmachen. Als Gründe dafür gelte unter anderem die vergleichsweise schlechte Erreichbarkeit, fehlende Metropolen und ein damit nur schwach ausgeprägter Städte-Tourismus.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Gstaad Palace, ein Fünf-Sterne-Traditionshotel im Berner Oberland, gewährt erstmals einen umfassenden Blick hinter seine Kulissen. Eine neue SRF-Dokumentation beleuchtet den täglichen Betrieb, die Herausforderungen und die Mitarbeitenden des Hauses, das seit über einem Jahrhundert Gäste aus aller Welt empfängt.

Das Ostsee Baumhaushotel in Ostholstein hat die Bauarbeiten zur Erweiterung abgeschlossen und verdoppelt damit sein Angebot. Ab Mitte Dezember stehen den Gästen insgesamt 14 Baumhäuser zur Verfügung.

In einem Hotel in Saalbach-Hinterglemm ist am Samstagnachmittag ein Großbrand im Wellness-Bereich ausgebrochen. Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Roten Kreuzes waren vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen und rund 60 Gäste und Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen. Erste Ermittlungen deuten auf eine technische Ursache hin.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihren Wachstumskurs fort und übernimmt das Caravelle Hotel in Bad Kreuznach. Durch die Akquisition des Hauses erweitert die Kette ihr Portfolio auf nunmehr 65 Hotels. Das Unternehmen plant eine umfassende Neuausrichtung und Sanierung des Objekts.

Die Wohnungsnot in Zermatt spitzt sich zu. Der lokale Hotelier Heinz Julen präsentiert mit dem 260 Meter hohen Wohnturm Lina Peak eine radikale Lösung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Besucherströme des Tourismus-Hotspots neu zu lenken.

Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat das von der Staatsregierung erlassene Verbot der Bettensteuer in Bayern bestätigt. Die Klage dreier Städte gegen das Verbot, das seit 2023 in Kraft ist, wurde abgewiesen. Die Entscheidung verwehrt den Klägerkommunen die erhofften Millioneneinnahmen, während Hotellerie und Gastgewerbe das Urteil begrüßen.

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert.