MRP hotels zu den Corona-Auswirkungen auf die deutschen Hotelbetriebe

| Hotellerie Hotellerie

Das Coronavirus wirft die deutsche Tourismusbranche in eine noch nie dagewesene Krise. Olaf Steinhage, Geschäftsführer und Partner von MRP hotels, sieht enorme Auswirkungen: "Die Auslastung der Hotelbetriebe wird in Städten wie Berlin und München auf 45 bis 55 Prozent fallen. Das Ausmaß dieses Abschwungs stellt alle zuvor bewältigen Krisen ganz klar in den Schatten."

Die Intensität der globalen Vernetzung zeigt, wie schnell sich ein Virus verbreiten und eine globale Industrie zum Stillstand kommen kann. Durch den drastischen Rückgang der Auslastung der Tourismusbetriebe in Deutschland wird die sonst so prosperiende Branche mit massiven Einbrüchen zu kämpfen haben. Obwohl die Tourismusindustrie sich davor in einer absoluten Hochphase befunden hat, sind die Handlungsspielräume und Reserven sehr klein. Betriebe, die schon vor der internationalen Krise gefährdet waren, werden es schwer haben Hilfe zu bekommen.

Laut Olaf Steinhage wird die Tourismusindustrie mit den Auswirkungen langfristig zu kämpfen haben: Die Arbeitslosenzahlen im Tourismus werden auch nach Eröffnung der Hotels nicht auf das Vorjahresniveau sinken, da Hotels mit weniger Auslastung rechnen müssen. Pacht- und Mietverträge werden neu durchdacht, wodurch die Renditen mittelfristig sinken werden. Was mit geplanten Projekten passiert ist noch nicht gewiss, die Reaktion der Banken ist noch sehr ungewiss.

Gute Chance auf einen schnellen Rebound

Ein Lichtblick nennt Steinhage: "Die Tourismusindustrie meistert Krisen erstaunlich gut und gilt ganz klar weiterhin als globale Wachstumsindustrie. Nach der Finanzkrise im Jahr 2008 dauerte der Rebound immerhin fast nur 12 Monate, wobei damals der "Gegner" nicht so mächtig war. China beispielsweise ist derzeit einen Monat voraus, auch hier steigt die Auslastung wieder. Jetzt gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen, es geht derzeit den meisten Hotelbetrieben ähnlich."

Die national dominierte Ferienhotellerie wird nach der Krise wohl am stärksten profitieren: In Deutschland werden voraussichtlich individuell Freizeitreisende, sowie Einzel-Geschäftsreisende aus den Inlandsmärkten am schnellsten zurückkehren. Das Gruppenbusiness hingegen wird nur langsam starten und sich langfristig drastisch verändern. Metropolen mit hohem internationalen Gästeanteil und vielen Kongressen – wie zum Beispiel Köln, Frankfurt aber auch Berlin – werden wohl am schwersten den Weg zurückfinden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Belgrad haben Hunderte Menschen gegen den geplanten Abriss des ehemaligen Armee-Hauptquartiers protestiert, um Platz für ein Luxus-Hotelprojekt zu schaffen. Dieses wird vorangetrieben von Jared Kushner, dem Schwiegersohn des US-Präsidenten.

Drei Hotels in Bad Griesbach – der Fürstenhof, Das Ludwig und das Maximilian – stellen sich strategisch neu auf. Mit Investitionen und angepassten Konzepten soll die Basis für die Weiterentwicklung des Standorts gelegt werden.

Smartments hat das neue Haus smartments Frankfurt Airport in Betrieb genommen. Mit der Eröffnung des Standorts in Gateway Gardens erweitert der Anbieter sein Portfolio um 142 Serviced Apartments.

Der Europa-Park feiert Richtfest für die neue „Riverside Western Lodge“ in der Silver Lake City. Das Gästehaus erweitert das Western-Resort um 119 Themenzimmer und zusätzliche Angebote.

Die Akzeptanzrate für Hotels, die sich zur Nachhaltigkeit bekennen, steigt in RFPs für Corporate Travel auf 56 Prozent. Künstliche Intelligenz und Daten treiben die Emissionsreduktion voran. HRS hat seinen zweiten „State of Sustainability in Corporate Travel“-Report veröffentlicht.

Marco Nußbaum und Otto Lindner, die Vorstandsmitglieder des Hotelverband Deutschland (IHA), haben gemeinsam das neue Podcast-Format „Zukunft Hotel“ gestartet. Das Format dient dazu, auch die Themen des Hotelverbands verständlich und mit der nötigen Tiefe zu kommunizieren. Die Startfolge fokussiert auf die Booking-Sammelklage und die Berliner Verbändewelt.

Das geplante Großprojekt „Baltic Island Eco Resort“ auf der Halbinsel Bug bei Dranske auf Rügen ist endgültig gescheitert. Die Gemeinde Dranske leitete im Jahr 2023 die Aufhebung des Bebauungsplans für das Luxus-Resort ein, um das Areal als Naturschutzfläche zu sichern. Dies geht aus einem Bericht des Nordkurier hervor.

Die Kölner Hotellerie verzeichnete laut CoStar-Daten im Oktober die höchsten Kennzahlen für die durchschnittliche Tagesrate und den Umsatz pro verfügbarem Zimmer. Dies wurde maßgeblich durch die Messe Anuga beeinflusst.

Das Grand Hyatt Dubai hat die Eröffnung seines neuen Wasserparks bekanntgegeben. Die Anlage, die sich auf 20.000 Quadratmeter erstreckt, bietet Gästen insgesamt 16 verschiedene Attraktionen.

Das Best Western Plus Lakeside Hotel in Székesfehérvár in Ungarn feiert sein zehnjähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2015 hat sich das Haus am Seeufer zu einem der führenden Vier-Sterne-Hotels im Land entwickelt.