München: Höhere Auslastung trotz mehr Betten

| Hotellerie Hotellerie

Der Münchener Hotelmarkt verzeichnet einen starken Jahresauftakt 2018. In den ersten fünf Monaten wurden insgesamt 6,1 Mio. Übernachtungen gezählt. Das entspricht, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, einem Zuwachs von rund 14,5 Prozent. Der Tourismus in der Isarmetropole erfährt damit einen noch dynamischeren Wachstumstrend als im vergangenen Jahr.

So erzielte das gesamte Münchener Beherbergungsgewerbe (inklusive Hotels, Hotels garnis, Pensionen, Gasthöfe, Jugendherbergen und Campingplätze) in 2017 mit einem Zuwachs an Übernachtungen von 11,6 Prozent gegenüber 2016 einen neuen Übernachtungsrekord. Zu diesem Plus trug vor allem die im Vorjahresvergleich mit 14,7 Prozent überproportional gestiegene Zahl internationaler Gäste auf 7,7 Millionen Übernachtungen bei, was fast der Hälfte aller Übernachtungen (49,2 Prozent) entspricht. Auch die Zahl deutscher Gäste hat sich mit einem Anstieg von 8,7 Prozent auf 7,9 Millionen Übernachtungen sehr gut entwickelt. Insgesamt wurden in der bayerischen Landeshauptstadt im Jahr 2017 15,6 Millionen Übernachtungen gezählt. 

„Nach dem schwächer verlaufenen Jahr 2016 zählte München 2017 wieder deutlich mehr Übernachtungsgäste. Ursächlich für den zweistelligen Anstieg waren das gute Sommerwetter und ein besser besuchtes Oktoberfest“, sagt Daniela M. Bense, Project Manager Hotel bei Dr. Lübke & Kelber GmbH. „In diesem Jahr werden viele große Medizinkongresse in München stattfinden. Diese werden, zusammen mit dem hervorragenden Sommerwetter, voraussichtlich wieder für ein deutliches Plus bei den Übernachtungen sorgen. Insgesamt erwarten wir über das Gesamtjahr 2018 eine erneute Zunahme von Übernachtungen von etwa acht Prozent in Richtung 17 Millionen“, so Bense weiter. 

Höhere Bettenauslastung trotz gestiegener Kapazität
In insgesamt 432 Münchener Beherbergungsbetrieben wurden im vergangenen Jahr 74.552 Betten angeboten, womit sich die Bettenkapazität im Vorjahresvergleich deutlich um acht Prozent erhöhte. Aufgrund der vergleichsweise dynamischeren Übernachtungsnachfrage stieg die Bettenauslastung 2017 gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozentpunkte auf 59,9 Prozent. 

Zwischen 2007 und 2017 stieg die Zahl der Übernachtungen um rund 64 Prozent – die der Betten leicht unterproportional um rund 60 Prozent. „Die fast gleichlaufenden positiven Entwicklungen sowohl der Nachfrage als auch der Bettenkapazität werden sich in München auch im laufenden Jahr 2018 fortsetzen. Bei voraussichtlich 17 Hoteleröffnungen mit knapp über 6.500 Betten erwarten wir einen Kapazitätsausbau von fast neun Prozent. Das ist eine nur geringfügig höhere Rate als die erwartete Nachfragedynamik von plus acht Prozent“, sagt Bense.

RevPAR leicht gesunken
Im vergangenen Jahr erlöste die Münchener Kettenhotellerie durchschnittlich 86,80 Euro pro Zimmer (RevPAR) und generierte damit drei Euro weniger als im Vorjahr. Damit rangiert die bayerische Landeshauptstadt jedoch auf dem ersten Platz im RevPAR-Ranking der deutschen Top-10-Hotelstandorte, noch vor Düsseldorf und Hamburg. Bei den Zimmerraten musste die Kettenhotellerie in München 2017 mit im Schnitt 114,00 Euro ein Minus von drei Prozent im Vorjahresvergleich verzeichnen. „Die Zimmerraten in München bewegen sich trotz des leichten Rückgangs gegenüber dem Vorjahresniveau auf einem bundesweit sehr hohen Niveau. Lediglich Düsseldorf weist höhere Preise auf“, so Bense.

Mehr als 5.200 neue Zimmer bis Ende 2019
2017 wurden in München 11 Hotels mit insgesamt rund 4.100 Betten neu eröffnet. Neben den 17 Hotelprojekten, die noch 2018 fertiggestellt werden sollen, sind bereits acht weitere Projekte mit Fertigstellungsziel 2019 in Planung oder Bau. Der Großteil der geplanten Hoteleröffnungen konzentriert sich auf das Mid- und Upscale-Segment mit drei und vier Sternen. 2018 werden unter anderem das Andaz-Hotel Schwabinger Tor mit 277 Zimmern an der Leopoldstraße und das Motel One Riem Arcaden mit 311 Zimmern eröffnen. 2019 ist im Werksviertel am Ostbahnhof die Eröffnung des Gambino Werksviertel mit 300 Zimmern geplant
 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach dem Insolvenzverfahren der Lindner Hotels AG kehrt das Parkhotel Oberstaufen in die Hand der Gründerfamilie zurück. Der Enkel des Gründers übernimmt das Haus in Oberstaufen, das ab dem 1. Juli 2025 nicht mehr zur Lindner Hotel Group gehört, und richtet es neu aus. Ein erfahrener General Manager ist für die operative Führung des 87-Zimmer-Hotels verantwortlich.

Das Flushing Meadows Hotel beendet nach zwölf Jahren seinen Betrieb in München. Das Haus, das durch seine Dachterrasse, sein Design und unkonventionellen Gästezimmer bekannt wurde, bleibt noch bis zum 20. Dezember geöffnet. Danach ist endgültig Schluss.

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung eines zweiten Standorts in Apulien bekanntgegeben. Die Masseria del Cardinale soll im Jahr 2028 in Fasano an den Start gehen und das Italien-Portfolio der Gruppe ergänzen.

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.