Multichannel-Marketing – in Zeiten von Corona oftmals sowohl Chance als auch Herausforderung

| Hotellerie Hotellerie

Multichannel-Marketing – in Zeiten von Corona oftmals sowohl Chance als auch Herausforderung

Die Coronakrise beweist es wieder eindrucksvoll: Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind wichtige Attribute, um als Unternehmer nachhaltig und langfristig am Markt bestehen zu können. Viele Branchen hat die Pandemie hart getroffen. Der der Einzelhandel musste bereits mehrere Male komplett schließen bzw. durfte lediglich eine sehr limitierte Anzahl von Kunden die Geschäftsräume betreten. Noch härtere Einschnitte haben Tourismus und Gastronomie zu verkraften.

Veränderte Vertriebsstrukturen – eine Konsequenz der Coronapandemie
Vielerorts haben Unternehmen und Betriebe daher damit begonnen, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Zahlreiche Geschäfte und Shops haben neben ihren physischen Verkaufsstellen in Fußgängerzonen und Einkaufszentren mittlerweile auch eine Repräsentanz im virtuellen Raum eingerichtet, wo die Kunden nun in vielen Fällen in Onlineshops die jeweiligen Produkte bestellen und zu sich nach Hause liefern lassen können. Dieselbe Tendenz ist in der Gastronomie beobachtbar. Zahlreiche gastronomische Betriebe bieten inzwischen ihre Getränke und Gerichte auch zum Abholen an oder haben gar einen Lieferdienst eingerichtet, der den Kunden das Bestellte nach Hause liefert. Diese Erweiterung der Vertriebskanäle macht in diesen ungewöhnlichen Zeiten durchaus Sinn, um trotz der Kontaktbeschränkungen weiter Umsatz zu generieren. Auch Unternehmen aus den Bereichen Tourismus, Kunst, Kultur und Unterhaltung sprechen die Kunden inzwischen über vorher ungewöhnliche Kommunikationskanäle an, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Virtuelle Weinproben, Online-Theatervorstellungen oder virtuelle Touren zu den ägyptischen Pyramiden sind nur einige Beispiele dafür, wie sehr die Coronakrise Angebot und Nachfrage in einigen Branchen verändert hat.

Veränderte Bedingungen verlangen oft auch neue Kenntnisse und Erfahrungen
Die Vertriebskanäle seines Unternehmens oder Betriebes entsprechend der aktuellen Bedingung anzupassen bzw. zu verändern ist prinzipiell ein guter Ansatz. Den Kopf in den Sand stecken und warten, bis die Krise vorbei und das Leben zur Normalität zurückgekehrt ist, können sich die Wenigsten finanziell leisten. Ganz zu schweigen vom Imageschaden und der zu erwartenden Kundenabwanderung zu Konkurrenten und Wettbewerbern, die sich an die Situation angepasst haben. Doch Anpassung und Veränderung erfordern oft auch neue Fähigkeiten und Kenntnisse. Der Wirt einer kleinen Gaststätte im ländlichen Raum hat vielleicht bislang keine große Affinität zur Digitalisierung und das war ja auch nicht nötig. Doch nun, quasi über Nacht, einen Online-Bestellservice für seinen gastronomischen Betrieb einrichten, damit wäre er wohl überfordert. Ganz zu schweigen von der technischen Infrastruktur, die oftmals in Form von schneller Datenverbindung und der Modifizierung der Telefonanlage bei der Erschließung digitaler Vertriebskanäle auf die Unternehmen und Betriebe zukommt.

Vermittler bringen Nachfrage und Angebot zusammen – eine Win-Win-Situation für beide Seiten
Mittlerweile haben sich jedoch auch Unternehmen am Markt platziert, die den Betroffenen bei solchen Reisen ins unternehmerische Unbekannte zur Seite stehen. Die deutsche Seite von fiverr.com kann hier beispielhaft genannt werden. Die Plattform bringt Unternehmen und Betriebe, die in verschiedenen Bereichen Unterstützung benötigen, mit Fachleuten und Experten zusammen, die sich auf dem jeweiligen Gebiet auskennen. Ob Grafik & Design, Programmierung und Technik oder Digitales Marketing: Auf Hilfe angewiesene Unternehmer werden über die Plattform an die jeweils passenden Experten vermittelt – in den meisten Fällen sind das Freiberufler und Selbstständige. Die Coronakrise kann in dieser Hinsicht jedoch nur als Katalysator einer Entwicklung bewertet werden, die schon in den Jahren vor der Pandemie stark an Bedeutung gewonnen hat. Industrie 4.0 und Sharing Economy sind nur zwei Beispiele für die zunehmende Vernetzung und Virtualisierung von Produkten und Prozessen sowie das Teilen von Wissen. Der Handel mit und die Vermittlung von digitalen Dienstleistungen wird auch nach Corona seinen Siegeszug fortsetzen. Denn die damit ermöglichte flexible Vernetzung verschafft nicht nur auf Auftraggeberseite leichteren und oft schnelleren Zugang zu digitalen Dienstleistungen. Insbesondere Freelancer, Selbstständige und Kleinunternehmer profitieren von der zunehmenden Digitalisierung und ortsungebundener Arbeit, indem sich ihr potenzieller Kundenkreis mithilfe organisierter Marktplätze drastisch vergrößert – in der Coronakrise ist das umso besser zu erkennen. Eine Win-Win-Situation hat sich eingestellt: Unternehmen und Betriebe können mithilfe digitaler Vermittlungsplattformen und entsprechender fachkundiger Unterstützung ihre Vertriebskanäle an die aktuellen Marktbedingungen anpassen und Kleinunternehmer bzw. Selbstständige erhalten Aufträge, um ihre Fachkenntnisse einzubringen und somit Einnahmen zu generieren.

Mutlichannel-Marketing: fachkundige Beratung und Unterstützung empfehlenswert
Der Entschluss, die Vertriebs- und Marketingstruktur eines Unternehmens bzw. Betriebes an die aktuellen Bedingungen anzupassen ist ein 1. Schritt – und ergibt in den meisten Fällen Sinn. Nichtsdestotrotz wird man im Zuge dieses Prozesses häufig mit Themenfeldern konfrontiert, für deren Umsetzung schlicht die Expertise fehlt. Das Einrichten beispielsweise eines Onlineshops wird von vielen unterschätzt. Neben den Programmier- und Softwarekenntnissen muss oft auch die IT-Infrastruktur dementsprechend angepasst bzw. erweitert werden. Viele Gastronomen oder Besitzer eines Geschäfts oder Ladens dürften damit überfordert sein. Da hier im Laufe des Anpassungs- und Umstrukturierungsprozesses zahlreiche Fehler passieren können, ist es ratsam, Fachleute und Experten auf dem jeweiligen Gebiet in Anspruch zu nehmen, damit letztendlich die veränderte Vertriebs- und Marketingstruktur auch nachhaltig Früchte trägt.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das künftige Waldorf Astoria London Admiralty Arch hat die Eröffnung seiner beiden Signature-Restaurants für das Jahr 2026 bekannt gegeben. Mit Coreus von Clare Smyth MBE und Café Boulud von Daniel Boulud positioniert sich das Hotel als neue Destination für Gourmets.

Marriott International hat die Marke von 100 Hotels in Saudi-Arabien erreicht, die sich entweder in Betrieb befinden oder in der Entwicklungspipeline stehen. Dies wurde anlässlich der Unterzeichnung für ein neues Courtyard by Marriott in Mekka bekanntgegeben.

Die europäische Hotelbranche verzeichnet einen historischen Höchststand in der Bau-Pipeline. Der aktuelle Bericht von Lodging Econometrics beleuchtet die Entwicklungen in den wichtigsten Segmenten und Regionen sowie die Prognosen für Neueröffnungen in den kommenden Jahren.

Die DekaBank beabsichtigt offenbar den Erwerb des Luxushotels Andaz Vienna Am Belvedere in Wien. Die Immobilie gehört zum Portfolio der insolventen Signa Development Selection, des früheren Immobilienimperiums von René Benko.

Das Gstaad Palace, ein Fünf-Sterne-Traditionshotel im Berner Oberland, gewährt erstmals einen umfassenden Blick hinter seine Kulissen. Eine neue SRF-Dokumentation beleuchtet den täglichen Betrieb, die Herausforderungen und die Mitarbeitenden des Hauses, das seit über einem Jahrhundert Gäste aus aller Welt empfängt.

Das Ostsee Baumhaushotel in Ostholstein hat die Bauarbeiten zur Erweiterung abgeschlossen und verdoppelt damit sein Angebot. Ab Mitte Dezember stehen den Gästen insgesamt 14 Baumhäuser zur Verfügung.

In einem Hotel in Saalbach-Hinterglemm ist am Samstagnachmittag ein Großbrand im Wellness-Bereich ausgebrochen. Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Roten Kreuzes waren vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen und rund 60 Gäste und Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen. Erste Ermittlungen deuten auf eine technische Ursache hin.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihren Wachstumskurs fort und übernimmt das Caravelle Hotel in Bad Kreuznach. Durch die Akquisition des Hauses erweitert die Kette ihr Portfolio auf nunmehr 65 Hotels. Das Unternehmen plant eine umfassende Neuausrichtung und Sanierung des Objekts.

Die Wohnungsnot in Zermatt spitzt sich zu. Der lokale Hotelier Heinz Julen präsentiert mit dem 260 Meter hohen Wohnturm Lina Peak eine radikale Lösung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Besucherströme des Tourismus-Hotspots neu zu lenken.

Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat das von der Staatsregierung erlassene Verbot der Bettensteuer in Bayern bestätigt. Die Klage dreier Städte gegen das Verbot, das seit 2023 in Kraft ist, wurde abgewiesen. Die Entscheidung verwehrt den Klägerkommunen die erhofften Millioneneinnahmen, während Hotellerie und Gastgewerbe das Urteil begrüßen.