Noch mehr Schweizer Betten unter freiem Himmel

| Hotellerie Hotellerie

In der Schweiz lieben sie es, Gäste unter freiem Himmel schlafen zu lassen. Nach dem Erfolg des Kunstprojektes „Null Stern Hotel“, stellten die „Gartenhotels“ auch Betten nach draußen. Nun gibt es auch in der Region Toggenburg drei „immobilienbefreite“ Zimmer ohne Dach und Wände. Und das Konzept kommt an. Knapp die Hälfte der möglichen Übernachtungen unter freiem Himmel ist bereits ausgebucht.

Die international bekannten Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben in St. Gallen wurden von einem Journalisten der ostschweiz.ch auf die touristische Katerstimmung im Zuge des abgelehnten JUFA-Hotels in Wildhaus vom vergangenen April aufmerksam gemacht. Spontan initiierten die Riklin-Brüder einen Gedankenaustausch mit Toggenburg Tourismus. Für die Künstler war von Beginn weg klar, dass sie 2018 keine „Null Stern“-Installation in Angriff nehmen. Der radikale Rückzug gibt Frank und Patrik Riklin die nötige Zeit, um darüber nachzudenken, wie es mit dem Kunstwerk weitergehen soll. Denn wie sie sagen: „Das Null Stern Hotel ist ein künstlerisches Projekt, kein touristisches.“ Möglichst viele Übernachtungen zu generieren sei nie ihre Absicht gewesen. Gleichzeitig finden es die Künstler aber spannend, wenn Toggenburg Tourismus eine Art Cover-Version des „Null Stern“-Projektes „spielt“ - nicht zuletzt wegen den 4500 Kontakten, die auf der Warteliste für das „Null Stern Hotel“ stehen.

Toggenburg Tourismus hat nun die ersten drei immobilienbefreiten Zimmer des Projekts „Zero Real Estate“ (siehe Kasten) lanciert. Die Riklins unterstützen mit Inspiration und Know-How. Die Aktion, bei der die Gäste im oberen Toggenburg unter freiem Himmel schlafen, ist zeitlich begrenzt vom 15. Juli bis zum 2. September. Christian Gressbach, Geschäftsführer von Toggenburg Tourismus: „Eine Suite auf einer grünen Wiese am Hang – auch das ist Hotellerie. Die konkrete Idee entstand nach einigen spannenden Gesprächen mit den Riklin-Brüdern. Dank der spontanen und grossartigen Zusammenarbeit von Beherbergern, Agrotourismus-Betrieben, lokalem Gewerbe und der Gemeinde konnten wir sie innert kürzester Zeit in die Realität umsetzen. Einzigartige Erlebnis-Hotellerie ist in aller Munde; die Toggenburger Version davon ist sicherlich eine der radikalsten, dafür aber auch ein sehr intensives Erlebnis.“

Drei Suiten in der freien Natur
Und so stehen nun während rund 45 Nächten drei „Suiten“ unter freiem Himmel in der bildbuchhaften Naturlandschaft des Toggenburgs. Ein „Modern Butler“ begrüsst die Gäste, führt sie zu ihrer Suite und serviert das Frühstück. Im Fall von schlechtem Wetter steht ein Zimmer mit Dach und Wänden zur Verfügung. Je nach Standort ist dies ein Hotelzimmer, eine Alphütte oder ein Toggenburger Bauernhaus. Das einzigartige Erlebnis ist für CHF 295 pro Nacht unter www.zerorealestate.ch buchbar.

Burst Suite
Hoch über dem Toggenburger Tal am Fusse des Alpsteinmassivs liegt die „Burst Suite“. Sagen Sie Fuchs und Hase gute Nacht, während Sie Ihren Schlummertrunk mit Blick auf den aufgehenden Mond im Osten geniessen. Am Morgen begrüsst Sie der mächtige Säntis und ein atemberaubendes Panorama vom Rheintal zu den Churfirsten bis weit hinein ins Toggenburg.

Schwendi Suite
Die „Schwendi Suite“ liegt oberhalb der idyllischen Schwendiseen, eingebettet in die sanfte Hügellandschaft am Fusse der Churfirstenkette. Schlafen Sie ein zu den Kuhglocken von den umliegenden Weiden und erwachen mit uneingeschränktem Blick auf das gegenüberliegende Alpsteinmassiv mit Säntis und Schafberg.

Stump Suite
Unweit des Hotels Stump's Alpenrose, unter dem Blätterdach alter Bäume, liegt die „Stump Suite“. Vom Wellness-Spa direkt ins Freiluftzimmer und sich durch das Plätschern des nahen Bächleins in den Schlaf wiegen lassen. Am Morgen lauschen Sie dem wunderschönen Frühkonzert der Vögel.

Grosser Andrang auf Zero Real Estate
Das Projekt „Zero Real Estate“ findet grossen Anklang. Innerhalb der ersten 72 Stunden wurden bereits knapp 50% der verfügbaren Übernachtungen gebucht, ganz zur Freude der Verantwortlichen. „Der Durst nach neuen Tourismus-Erlebnissen ist weiterhin gross und das Toggenburg ist dafür der perfekte Durstlöscher.“
 
Zero Real Estate
Das Projekt „Zero Real Estate“ (immobilienbefreite Zimmer) wurde 2018 zum Schutze des Kunstwerks „Null Stern Hotel“ von den Konzeptkünstlern Frank und Patrik Riklin und Managing 
Director Daniel Charbonnier ins Leben gerufen, nachdem das Konzept des „immobilienbefreiten Hotelzimmers“ unter freiem Himmel seit 2016 weltweit Schlagzeilen machte und eine Nachfrage mit über 4500 Gäste auf einer Warteliste auslöste.
Mit dem Modell „Zero Real Estate“ werden Hoteliers, Wirte, Bauern oder Privatpersonen zu Performern der künstlerischen Idee der Riklin-Brüder (Artonomie) und realisieren ihr eigenes „Hotelzimmer ohne Wände und ohne Dach“ (Cover-Versionen) - unabhängig der Marke „Null Stern – the only star is you“. „Für uns ist es spannend zu sehen, wie die Menschen einer Region den Spirit des „Null Stern“-Konzepts verkörpern und die Idee der konsequenten Immobilienbefreiung (Zero Real Estate) umsetzen“, so Frank und Patrik Riklin. „Wir können uns vorstellen, das Projekt „Zero Real Estate“ künftig international auszurichten und jenen Destinationen verfügbar machen,  die Manifestation und Konditionen des „Zero Real Estate“-Prinzips einhalten. Das Toggenburg macht dieses Jahr mit drei „immobilienbefreiten Hotelzimmern“ einen fulminanten Anfang.“
 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Ciel Dubai Marina, das nun offiziell Teil der Vignette Collection von IHG Hotels & Resorts ist, markiert mit seiner Eröffnung einen neuen globalen Rekord als höchstes Hotel der Welt. Das Hotel beherbergt zudem einen der höchstgelegenen Infinity-Pools weltweit.

Die Tourismus- und Freizeitgruppe aus Göhren-Lebbin, ehemals bekannt als Fleesensee Holding GmbH, blickt auf 25 Jahre am Standort Fleesensee zurück und präsentiert sich im Jubiläumsjahr unter dem modernen Namen Five E Group. Die Umfirmierung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung.

Die Radisson Hotel Group hat ihre Präsenz in Polen durch die Eröffnung des Baltic View Resort & Spa in Międzyzdroje gestärkt. Das Haus, das als Mitglied von Radisson Individuals geführt wird, umfasst 60 Zimmer und Suiten sowie einen Spa-Bereich.

Das Strandhotel Ostende in Ahlbeck auf Usedom blickt auf zwei Jahre Betrieb seit seiner Modernisierung zurück, die das Haus zu einem Designhotel an der Ostseeküste transformierte.

Das Erlanger Hotel Luise hat sich unter der Leitung von Ben Förtsch zu einem Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit in der Hotellerie entwickelt. Das Hotel, für das die Hotelzimmer nachwachsen, zählt zu den Pionieren für Umwelt- und Klimaschutz in Deutschland.

Bis Mitte 2028 soll am Brückenkopf-Park in Jülich ein neues Dorint-Hotel mit 120 Zimmern entstehen. Die Honasset GmbH, eine Tochter der Honestis-Gruppe hatte Bereits 2023 über das geplante Dorint-Hotel berichtet.

Am Freitag haben die Ahorn Hotels & Resorts das 50-jährige Jubiläum ihres Hotels am Fichtelberg im Kurort Oberwiesenthal gefeiert. Knapp 300 Gäste, darunter langjährige Partner, politische Vertreter sowie Persönlichkeiten aus Sport und Unterhaltung, folgten der Einladung.

Am Samstag haben 19 Lehrlinge des Hotel Sacher Salzburg für 24 Stunden sämtliche operative Abteilungen des Hauses übernommen. Das Projekt fand unter dem Motto „Next Generation“ statt und sah die eigenständige Leitung aller Bereiche durch die Auszubildenden vor.

Die Stimmung im deutschen Hotel-Investment-Markt ist im Herbst 2025 von einer moderaten Erholung und gleichzeitig gedämpften Erwartungen geprägt. Dies geht aus den Ergebnissen der 13. HospitalityInside Investment Barometer-Umfrage 2025 hervor, die das Fachmagazin  und Union Investment jährlich erstellen.

Die Scandic Hotels Group hat die operative Verantwortung für die Hotelbetriebe der Dalata Hotel Group übernommen. Dieser Schritt folgt dem erfolgreichen Abschluss des öffentlichen Angebots von Pandox AB und Eiendomsspar AS für Dalata.