Prozess um gekaufte Hotelrezensionen

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Das Münchner Landgericht verhandelt in einem Prozess mit Signalcharakter: Thema sind gekaufte und erfundene Hotelrezensionen. Das zum Medienkonzern Burda gehörende Urlaubsportal Holidaycheck hat gegen die im südamerikanischen Kleinstaat Belize ansässige Firma Fivestar Marketing geklagt, die ihr Geld mit dem Verkauf positiver Bewertungen und Rezensionen auf großen Online-Portalen verdient. Die Kammer will den Geschäftsführer des Unternehmens als Zeugen hören.

Erfundene Online-Bewertungen sind sowohl für die Kunden als auch für Online-Portale wie Holidaycheck ein Ärgernis. Fivestar warb in der Vergangenheit damit, dass ausschließlich Spitzenbewertungen verkauft werden, hat mittlerweile aber das Erscheinungsbild der Firmen-Webseite geändert. Die Preisliste ist nach wie vor öffentlich einsehbar: Eine Rezension auf Amazon ist ab 19,40 Euro zu haben. Das Unternehmen bietet darüber hinaus auch die Bewertung von Arbeitgebern auf den einschlägigen Portalen an.

Bei der mündlichen Verhandlung im Juni zeichnete sich ein Erfolg für den Burda-Konzern ab. Die für Fivestar Marketing tätige Anwältin konnte auf Nachfragen des Gerichts nicht nachweisen, dass die Bewerter auch tatsächlich in den betreffenden Hotels und Gasthöfen übernachtet hatten. Laut Holidaycheck hatte ein Fivestar-Bewerter innerhalb kürzester Zeit 30 Hotels mit Topnoten bewertet. (dpa)


 

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