Putzkräfte in US-Hotels bekommen Panikknopf

| Hotellerie Hotellerie

Im US-Bundesstaat New Jerseymüssen Hotelunternehmen ab Januar 2020 ihr Putzpersonal mit einem tragbaren Panikknopf ausstatten. Dieser soll vor allem die Sicherheit von weiblichen Reinigungskräften verbessern und verhindern, dass diese sexuellen Übergriffen vonseiten der Hotelgäste schutzlos ausgeliefert sind. Auslöser für das neue Gesetz, das für Betriebe mit 100 Zimmern oder mehr gilt und von mehreren US-Hotelgewerkschaften unterstützt worden ist, war ein Belästigungsfall in einem Casino in Atlantic City im Vorjahr.

"Wichtiges neues Schutzmittel"

"Ich bin stolz, dass ich dieses Gesetz unterzeichnen konnte, um Hotelangestellten durch einen Panikknopf mehr Sicherheit und die Möglichkeit zu geben, sofort nach Hilfe rufen zu können, wenn sie diese benötigen", zitiert "NBC News" den demokratischen Gouverneur von New Jersey, Phil Murphy. Bei der Unterzeichnung waren auch neun Vertreterinnen des Putzpersonals anwesend - jeweils eine von jedem der neun Casinos in Atlantic City. Genau dort kam es 2018 zu einem Übergriff, bei dem eine 51-jährige Angestellte Opfer eines Sex-Täters geworden ist.

"Die Reinigungskräfte waren nach diesem Vorfall außer sich vor Wut", schildert Ben Albert, Vertreter der Gewerkschaft UNITE HERE Local 54 uniteherelocal54.org , die rund 300.000 Mitglieder in den USA und Kanada vertritt. "Wenn man merkt, dass etwas nicht stimmt, kann man jetzt einfach einen Knopf drücken und Hilfe ist unterwegs", betont Daksha Parikh, Putzfrau im Tropicana Casino. "Für uns ist das ein wichtiges neues Schutzmittel. Manchmal müssen wir ganz allein in einem langen Flur mit unzähligen Zimmern arbeiten und die Gäste haben überhaupt keine Kleidung an, wenn man an die Tür klopft", so Parikh.

Neun von zehn waren schon Opfer

Wie Gouverneur Murphy und die beteiligten US-Gewerkschaften betonen, ist New Jersey der erste Bundesstaat in den Vereinigten Staaten, der Geräte wie Panikknöpfe per Gesetz zur Grundausstattung von Hotelmitarbeitern macht. Maßnahmen, die in eine ähnliche Richtung gehen, sollen aber zumindest bereits in mehreren anderen Bundesstaaten wie Illinois, Florida und Washington geprüft werden, wie es im Bericht heißt. Auch einige Hotelketten wie Marriott und Hilton sollen angeblich schon laut über derartige Pläne nachdenken.

Dass sich Mitarbeiter in Bars, Restaurants, Clubs und Hotels in ihrem Arbeitsalltag oft mit einer ganzen Reihe von Übergriffen konfrontiert sehen, hat die UNITE-Gewerkschaft 2018 in einem Bericht aufgezeigt. Demnach geben neun von zehn Angestellten in der entsprechenden Branche an, schon mindestens einmal während der Arbeit Opfer von sexuell motivierten Attacken geworden zu sein.

Originaltext von Pressetext


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.

Der Hotelimmobilienmarkt sieht sich im Jahr 2026 einer Neujustierung gegenüber, bei der insbesondere das Segment der Serviced Apartments durch effiziente Betriebsmodelle und hohe Auslastung an Dynamik gewinnt. Institutionelle Investoren setzen verstärkt auf die Bonität und Transparenz von Betreibern in Kombination mit stabilen Mikrolagen.

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.

Ein Hotel, das den Fokus auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden und Kultur legt, ein von Auszubildenden geführtes Restaurant und eine Systemgastronomie, die auf Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt setzt – an Arbeitgeber-Konzepte wie diese gingen am Mittwochnachmittag insgesamt 16 Hospitality HR Awards.

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.