Rassismus-Debatte: Augsburger «Drei Mohren» nennt sich in «Maximilian’s Hotel» um

| Hotellerie Hotellerie

Nach jahrelangen Diskussionen über den Hotelnamen wird sich Augsburgs bekanntestes Luxushotel «Drei Mohren» umbenennen. Das Haus werde künftig «Maximilian’s Hotel» heißen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Zunächst hatte die «Augsburger Allgemeine» über die Umbenennung berichtet.

Kritiker hatten in der Vergangenheit immer wieder gefordert, dass sich das Hotel einen neuen Namen geben solle, weil der bisherige rassistisch sei. Nach dem gewaltsamen Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd Ende Mai ist es in verschiedenen Städten in Deutschland zu einer erneuten Diskussion über die Verwendung des Begriffs «Mohr» gekommen. «Wir haben entschieden, dass wir mit einem neuen Namen dem gesellschaftlichen Wandel Genüge tun», sagte nun Hoteldirektor Theodor Gandenheimer. Noch im Laufe des Jahres 2020 werde die Umbenennung vollzogen.

Bislang hatte die Hotelleitung dies stets mit Hinweis auf die Geschichte des Hauses abgelehnt. Der Legende nach geht der Hotelname auf Mönche aus Afrika zurück, die einst bei einem Vorläuferbetrieb längere Zeit gewohnt haben sollen. Demnach wird von vier Abessinischen Mönchen berichtet, die um 1495 längere Zeit von Gastwirt Konrad Minner beherbergt wurden: Der Gasthof befand sich zu dieser Zeit schräg gegenüber dem heutigen Standort. Der kalte Winter hatte die vier Mönche zu einem übereilten Rückmarsch Richtung Süden bewogen, wobei einer von ihnen schon auf dem Augsburger Hochfeld ums Leben kam. Der Gastwirt Minner hat die drei Überlebenden wieder in sein Haus geholt und half ihnen über den Winter. Vor ihrer Abreise im nächsten Frühjahr wurde ihr Bildnis auf einer Tafel verewigt, welche auch das Gasthausschild wurde.
Das «Drei Mohren» hat eine mehr als 500-jährige Tradition, heute hat es mehr als 130 Zimmer und wird oft für Veranstaltungen gebucht. Den Namen «Maximilian’s» verwendet das in der Maximilianstraße gelegene Hotel schon für eines der hauseigenen Restaurants.

Zu den Kritikern gehörte unter anderem eine Jugendgruppe von Amnesty International. Diese startete Mitte 2018 eine Petition zur Umbenennung des Hotels Drei Mohren. Ihre Motivation: „Mohr“ sei eine veraltete Bezeichnung für Schwarze Menschen, die ihren Ursprung in der kolonialen Vergangenheit Deutschlands hat und im Laufe der Geschichte zur Abwertung und Herabstufung Schwarzer Menschen verwendet wurde. Von daher ist sie als rassistisch zu bewerten. (Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Radisson Hotel Group hat ihre Präsenz in Polen durch die Eröffnung des Baltic View Resort & Spa in Międzyzdroje gestärkt. Das Haus, das als Mitglied von Radisson Individuals geführt wird, umfasst 60 Zimmer und Suiten sowie einen Spa-Bereich.

Das Strandhotel Ostende in Ahlbeck auf Usedom blickt auf zwei Jahre Betrieb seit seiner Modernisierung zurück, die das Haus zu einem Designhotel an der Ostseeküste transformierte.

Das Erlanger Hotel Luise hat sich unter der Leitung von Ben Förtsch zu einem Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit in der Hotellerie entwickelt. Das Hotel, für das die Hotelzimmer nachwachsen, zählt zu den Pionieren für Umwelt- und Klimaschutz in Deutschland.

Bis Mitte 2028 soll am Brückenkopf-Park in Jülich ein neues Dorint-Hotel mit 120 Zimmern entstehen. Die Honasset GmbH, eine Tochter der Honestis-Gruppe hatte Bereits 2023 über das geplante Dorint-Hotel berichtet.

Am Freitag haben die Ahorn Hotels & Resorts das 50-jährige Jubiläum ihres Hotels am Fichtelberg im Kurort Oberwiesenthal gefeiert. Knapp 300 Gäste, darunter langjährige Partner, politische Vertreter sowie Persönlichkeiten aus Sport und Unterhaltung, folgten der Einladung.

Am Samstag haben 19 Lehrlinge des Hotel Sacher Salzburg für 24 Stunden sämtliche operative Abteilungen des Hauses übernommen. Das Projekt fand unter dem Motto „Next Generation“ statt und sah die eigenständige Leitung aller Bereiche durch die Auszubildenden vor.

Die Stimmung im deutschen Hotel-Investment-Markt ist im Herbst 2025 von einer moderaten Erholung und gleichzeitig gedämpften Erwartungen geprägt. Dies geht aus den Ergebnissen der 13. HospitalityInside Investment Barometer-Umfrage 2025 hervor, die das Fachmagazin  und Union Investment jährlich erstellen.

Die Scandic Hotels Group hat die operative Verantwortung für die Hotelbetriebe der Dalata Hotel Group übernommen. Dieser Schritt folgt dem erfolgreichen Abschluss des öffentlichen Angebots von Pandox AB und Eiendomsspar AS für Dalata.

Das Le Méridien Frankfurt hat die umfassende Kernsanierung seines denkmalgeschützten historischen Palais aus dem Jahr 1905 abgeschlossen und präsentiert sich in neuem Design. Die Investition in Millionenhöhe zielte darauf ab, die lange Geschichte des Hauses mit der Dynamik der Mainmetropole Frankfurt zu vereinen.

Die Tin Inn Holding forciert ihre Wachstumsstrategie. Nach einem starken Kursanstieg von über 100 Prozent seit der Erstnotiz im Mai 2025, plant CEO Nico Sauerland, die Expansion durch eine besicherte Unternehmensanleihe mit einem Zielvolumen von bis zu 15 Millionen Euro zu beschleunigen.