Lockdown-Verlängerungen, Rückblick auf den Sommer und Hoffnung auf 2021: Sowohl in Österreich als auch in Deutschland wurden die Maßnahmen des Lockdowns verlängert. Dazu fallen für viele Hoteliers und Restaurants die Weihnachts- und die Skisaison flach. Trotzdem versuchen die deutschen und österreichischen Mitglieder von Relais & Châteaux mit Hoffnung auf zukünftige Lockerungen zu warten.
In einem Punkt sind sich die österreichischen und deutschen Hoteliers und Gastronomen einig: Eine Eindämmung ist notwendig, nur individuellere Lösungen, genaueres Hinschauen über den Corona-Sommer 2020 hinweg sowie lokalere Entscheidungsmöglichkeiten würden jedem einzelnen Unternehmer helfen. Johannes Christian Thiery, Gastgeber im Hotel Schloss Dürnstein sowie österreichischer Delegierter von Relais & Châteaux, gibt klar zu bedenken: „Die Kurzfristigkeit mit der Änderungen bekannt gegeben werden, macht uns zu schaffen. Hotellerie und Gastronomie bekommen keine Sicherheit und wenig Spielraum. Was hilft es, wenn man die Information bekommt, dass man bis vorerst mindestens 6. Dezember geschlossen haben muss, aber zehn Tage vorher noch immer keine Information bekommt, wie es weitergehen kann. Um ein Hotel wieder startklar zu machen braucht es fast zwei Wochen. Nun haben wir zum 1. Dezember erfahren, dass wir bis zum 10. Januar geschlossen bleiben.“
Susanne Gräfin von Moltke, Inhaberin des Gut Steinbach Hotel & Chalets sowie deutsche Delegierte von Relais & Châteaux kann ihrem österreichischen Kollegen nur zustimmen: „Es wird zu pauschal über unsere Branche geurteilt. Ich wäre sehr dafür, dass wir eine Ministerin oder einen Minister für Tourismus in Deutschland etablieren, die oder der eindeutig unsere Interessen vertritt. Unsere Branche findet als Leitökonomie in Deutschland viel zu wenig statt. Wir haben nach dem ersten Lockdown alle Hygiene- und Sicherheitsauflagen bestens und konsequent umgesetzt und hatten weder bei Gästen noch bei Mitarbeitern positive Tests. Mit der gleichen Strategie und dem gleichen konsequenten Konzept hätten wir natürlich weitermachen können. Ein hochmotiviertes Team und Luft-Ionisierungsgeräte stehen bei uns auf Abruf.“
Veränderung im Gästeverhalten – vor allem in der Gastronomie
Die Hoteliers und Gastronomen haben im Sommer wahrgenommen, dass sich das Buchungsverhalten ihrer Gäste verändert hat – etwa sind die Buchungen kurzfristiger geworden, genauso wie die Stornierungen häufiger. Florian Moosbrugger, Maître de Maison von Post Lech, hat bemerkt: „Unsere Gäste nehmen sich viel mehr Zeit als früher für das gemeinsame Essen. Die gemeinsame Zeit am Tisch wird geradezu zelebriert und die Zeiten am Tisch sind viel ausgedehnter als vorher.“ Im Zuge der Corona-Hygienemaßnahmen wurden in den Restaurants und Speisebereichen der Relais & Châteaux-Häuser die vorgeschriebenen Abstände eingerichtet sowie das Personal wöchentlich bzw. mancherorts sogar im Drei-Tage-Rhythmus auf Corona getestet.
Bei zahlreichen Häusern wurde auf das Frühstück in Buffetform verzichtet und stattdessen auf À la carte Service umgestellt. Egon Haupt vom Hotel Schloss Seefels berichtet dazu Positives: „Die Umstellung von Buffet auf À-la-carte-Frühstück hat sich als sehr positiv bewiesen. Gäste empfinden diesen Service als Luxus und eine wahre Aufwertung der angebotenen Speisen. Der interne Ablauf musste sich freilich einspielen, aber funktioniert nun reibungslos. Das À-la-carte Frühstück bleibt, auch nach Corona wird es kein Buffet mehr geben.“ Das gleiche berichtet auch Johannes Christian Thiery über das neuerdings ausschließlich gesetzte Frühstück: „Auch wenn die Umstellung intern zuerst eine Herausforderung war, ist die erste Mahlzeit des Tages nun viel ruhiger geworden, weil die Gäste sitzen bleiben und die Zeit mehr am Tisch genießen.“















