Schiefstes Hotel der Welt in Ulm: Übernachten in Schräglage

| Hotellerie Hotellerie

Fast könnte man Angst bekommen, dass es im nächsten Moment herunterrutscht: Das «Schiefe Haus» in Ulm macht seinem Namen alle Ehre. Der Fachwerkbau aus dem 13. Jahrhundert neigt sich bedrohlich zum Flüsschen Blau hinab. «Doch dies nicht erst seit ein paar Jahren, sondern bereits seit einigen hundert. Wie beruhigend», heißt es dazu augenzwinkernd bei der Touristik-Info der Stadt Ulm.

Die Gründe dafür reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück: «Erstens gab der Untergrund zur Blau hin nach, zweitens zersägten Bewohner bei unsachgemäßen Umbauten dazu noch tragendes Gebälk», heißt es bei den Touristikern. Das Gebäude wurde daher durch Säulen im Fluss gestützt.
 

Genutzt wurde es ursprünglich von Schiffsmeistern, lange Zeit waren Handwerker die Besitzer. Doch mit der Zeit zogen auch ärmere Bevölkerungsschichten ein - die völlig verarmte Witwe Albrecht Berblingers, bekannt als «Schneider von Ulm», lebte ebenfalls einige Jahre im Schiefen Haus.

In den 90er Jahren wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäude grundlegend saniert und als Hotel neu eröffnet. Zwischen 3000 und 5000 Gäste kämen pro Jahr, sagt die Betreiberin Martina Altstetter. Die Besucher locke tatsächlich die Schiefe des Hauses. «Sie wollen das einfach mal von innen sehen und erleben.» Zudem seien viele fasziniert vom hohen Alter des Gebäudes.

Wer in den besonders schiefen Zimmern morgens aufstehe, habe entweder die Knie am Kinn oder baumelnde Beine - je nach Bettseite, sagt Altstetter weiter. Das Hotel habe vorsorglich Wasserwaagen in den Zimmern angebracht, damit die Gäste nicht durcheinander kämen oder Angst hätten, aus dem Bett zu fallen. Oft stünden viele Menschen vor dem Haus, fotografierten und bestaunten es. «Ich sage unseren Gästen in Zimmer 2 dann immer: Draußen blitzt es nicht, das sind die Fotoapparate.» (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die auf Seniorenresidenzen spezialisierte „Schönes Leben Gruppe“ erweitert ihr Geschäftsfeld und wird künftig auch im Hotelgewerbe tätig. Am Niederrhein hat das Unternehmen den traditionsreichen Hotel Krefelder Hof übernommen. Ein neues Gebäude soll Hotel und Seniorenresidenz vereinen.

Die Dertour Group Hotel Division erweitert ihr Markenportfolio und nimmt zur Sommersaison 2026 insgesamt sieben neue Häuser in ihr Angebot auf. Die Expansion stärkt die Präsenz der Marken ananea, Sentido und Calimera, insbesondere in wichtigen Destinationen rund um das Mittelmeer.

Der Hotelverband Deutschland (IHA) hat einen neuen Podcast ins Leben gerufen, der sich an die deutsche und europäische Hotellerie richtet. Als Gastgeber fungieren die beiden IHA-Vorstandsmitglieder Otto Lindner und Marco Nussbaum.

Gäste in Essen können ab dem ersten Quartal 2026 im neuen Spark by Hilton Essen übernachten: Signo Hospitality Essen hat das bisherige Intercity Hotel in der Hachestraße übernommen. Das Haus wird in den kommenden Monaten renoviert und in die Budget-Marke von Hilton umgewandelt.

Steigenberger hat in diesem Jahr das 95-jährige Bestehen mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete die Wiedereröffnung des Steigenberger Icon Europäischer Hof Baden-Baden.

Der in London börsennotierte Luxusimmobilienentwickler Dar Global und die Trump Organization haben die Weltpremiere des Trump International Hotel Maldives sowie den Start des ersten tokenisierten Hotelentwicklungsprojekts der Welt bekannt gegeben. Die Eröffnung der Anlage auf den Malediven ist für Ende 2028 geplant.

Seit Jahren ruhen die Bauarbeiten an dem als Luxushotel „The Diaoyutai Mansion Frankfurt“ konzipierten Projekt in Frankfurt-Niederrad. Die Bauherrin, die Huarong Deutschland GmbH, sucht einen Investor. Währenddessen hat die Stadt Frankfurt den Kontakt zur Pächterin verloren.

Die Bereitstellung von Lademöglichkeiten für Elektroautos entwickelt sich in der österreichischen Hotellerie zum Standard. Eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Hotelvereinigung zeigt, dass die Branche auf die steigende Zahl von Gästen mit Elektrofahrzeugen reagiert.

Die jährliche Marriott Talentschmiede versammelte über 100 Top-Nachwuchstalente der Hotellerie in Berlin. Die Konferenz thematisierte die persönliche Markenbildung und bot Einblicke in globale Karrierewege.

Das künftige Waldorf Astoria London Admiralty Arch hat die Eröffnung seiner beiden Signature-Restaurants für das Jahr 2026 bekannt gegeben. Mit Coreus von Clare Smyth MBE und Café Boulud von Daniel Boulud positioniert sich das Hotel als neue Destination für Gourmets.