Sommer 2025: Hotelbilanz zur Halbzeit in den Alpen

| Hotellerie Hotellerie

Südtirol führt weiterhin bei den Preisen, Tirol holt in der Nachfrage auf und zeigt mit Bayern das stärkste Nachfragewachstum

Innsbruck, 24. Juli 2025 – Wie entwickelt sich der Sommer 2025 im Alpenraum in Hinblick auf Buchungsprognosen, Zimmerraten und Co.? Kohl > Partner und RateBoard ziehen ein erstes Fazit zur Halbzeit: Die Nachfrage liegt über dem Vorjahresniveau, und auch die Preisdurchsetzung zeigt positive Tendenzen. Südtirol führt bei den Preissteigerungen und der Nachfrage, während Tirol aufholt und mit Bayern das stärkste Wachstum bei der Auslastung erzielt.

Thomas Steiner, Managing Partner von Kohl > Partner, hat in Zusammenarbeit mit RateBoard, einem renommierten Anbieter von Revenue Management-Systemen im Alpenraum, erneut einen Fakten-Check zur Sommersaison 2025 – unterteilt in die Destinationen Bayern, Südtirol und Tirol – durchgeführt.

1. Buchungsprognosen Sommer 2025: Bayern und Tirol mit stärkstem Wachstum, Südtirol führt bei der Nachfrage
 

Die Buchungsprognosen für den Sommer 2025 zeigen eine insgesamt positive Entwicklung in allen drei Destinationen. Die Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr betragen +4,6% in Bayern, +4,4% in Tirol und +2,3% in Südtirol.

Südtirol verzeichnet die höchste Nachfrage, gefolgt von Bayern und Tirol, während Bayern und Tirol mit dem stärksten Wachstum bei der Auslastung glänzen.

An den Wochenenden und Feiertagen in den Monaten Mai und Juni verzeichnete die bayerische Hotellerie eine höhere Nachfrage als Südtirol und Tirol. Ab Mitte Juli übernimmt Südtirol jedoch wieder die Führung und liegt bis Mitte September teilweise deutlich über den anderen Destinationen. Ab Mitte September bis Ende Oktober zeigt Bayern im Forecast eine höhere Preisdurchsetzung als Tirol und Südtirol.

Ein genauerer Blick auf die Prognosen der einzelnen Sommermonate zeigt laut Faktencheck von Kohl > Partner und RateBoard sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten bei der Auslastung:

Mai & Juni: Bayern zeigt das stärkste Wachstum mit +9,7% im Vergleich zum Vorjahr. Tirol konnte den Nachfragerückgang im Mai deutlich kompensieren und erzielt im Juni die stärkste Steigerung von knapp 13%. Südtirol erreicht im Juni eine solide Steigerung von +7,6%, bleibt jedoch hinter den Wachstumsquoten von Bayern und Tirol zurück, liegt jedoch insgesamt bei der Nachfrage vorne.

Juli: Der fast abgeschlossene Juli zeigt für Tirol und Bayern einen Anstieg von 5% gegenüber dem Vorjahr. In Südtirol ist ein Zuwachs von knapp 3% erkennbar.

Forecast August: Tirol und Bayern zeigen gute Zuwächse von Ø 5,5%. Südtirol bleibt mit einem Plus von 3,4% etwas hinter den anderen beiden Regionen zurück.

Forecast für September und Oktober: Tirol zeigt im Vergleich zum Vorjahr Zuwächse von durchschnittlich 4%. Auch Bayern verzeichnet eine gute Steigerung von +6% im September. Im Oktober liegt Bayern leicht über dem Vorjahr. In Südtirol bleiben die Prognosen weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres.

2. Preisdurchsetzung: Südtirol als Preisführer mit stärkstem Wachstum, Tirol mit guten Steigerungen, Bayern mit Potenzial

Im Vergleich zur Nachfrageentwicklung zeigen sich deutliche Unterschiede in der Preisdurchsetzung zwischen den Destinationen. Südtirol führt mit einem durchschnittlichen ADR (durchschnittliche Tagesrate) von 315 € (+8,4%) und weist die höchste Preissteigerung auf. Tirol liegt mit einem ADR von 246 € (+5,1%) auf einem soliden Niveau, mit besonders positiven Preisentwicklungen von Juni bis Oktober. Bayern bleibt mit einem ADR von 218 € (+2,2%) hinter den beiden Regionen zurück. In den Monaten Juni und September sind gute Steigerungen erkennbar, jedoch zeigt der Forecast für Juli und August eine vorsichtige Preissteigerung von nur 2%, trotz einer Nachfragezunahme von etwa 5%.

Hotelexperte Thomas Steiner, Managing Partner bei Kohl > Partner, zieht folgendes Fazit: „Südtirol bleibt der führende Preisgeber und verzeichnet deutliche Zuwächse bei der Preisdurchsetzung. Tirol hat in der Nachfrage aufgeholt und zeigt eine gute Balance zwischen Preis und Auslastung. Bayern weist die stärksten Wachstumsraten bei der Nachfrage auf, hat jedoch noch Potenzial in der Preisdurchsetzung. Die optimale Mischung aus Umsatz- und Kostenrentabilität wird am Ende der Saison zeigen, wie profitabel die Betriebe in den jeweiligen Destinationen abschneiden.“

Matthias Trenkwalder, Geschäftsführer von RateBoard, betont: „Das starke Nachfragewachstum in Bayern zeigt sich auch in der Ferienhotellerie in Gesamtdeutschland, wo immer mehr deutsche Gäste ihren Sommer 2025 im eigenen Land verbringen – sei es aus Preisbewusstsein, Nachhaltigkeitsgründen oder aufgrund geopolitischer Unsicherheiten. Dieser Trend spiegelt sich klar in den Auslastungsdaten von RateBoard wider. Für Hoteliers bedeutet dies, dass datenbasierte Pricing-Strategien immer entscheidender werden, um die hohe Nachfrage effektiv in Umsatz umzuwandeln.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Belgrad haben Hunderte Menschen gegen den geplanten Abriss des ehemaligen Armee-Hauptquartiers protestiert, um Platz für ein Luxus-Hotelprojekt zu schaffen. Dieses wird vorangetrieben von Jared Kushner, dem Schwiegersohn des US-Präsidenten.

Drei Hotels in Bad Griesbach – der Fürstenhof, Das Ludwig und das Maximilian – stellen sich strategisch neu auf. Mit Investitionen und angepassten Konzepten soll die Basis für die Weiterentwicklung des Standorts gelegt werden.

Smartments hat das neue Haus smartments Frankfurt Airport in Betrieb genommen. Mit der Eröffnung des Standorts in Gateway Gardens erweitert der Anbieter sein Portfolio um 142 Serviced Apartments.

Der Europa-Park feiert Richtfest für die neue „Riverside Western Lodge“ in der Silver Lake City. Das Gästehaus erweitert das Western-Resort um 119 Themenzimmer und zusätzliche Angebote.

Die Akzeptanzrate für Hotels, die sich zur Nachhaltigkeit bekennen, steigt in RFPs für Corporate Travel auf 56 Prozent. Künstliche Intelligenz und Daten treiben die Emissionsreduktion voran. HRS hat seinen zweiten „State of Sustainability in Corporate Travel“-Report veröffentlicht.

Marco Nußbaum und Otto Lindner, die Vorstandsmitglieder des Hotelverband Deutschland (IHA), haben gemeinsam das neue Podcast-Format „Zukunft Hotel“ gestartet. Das Format dient dazu, auch die Themen des Hotelverbands verständlich und mit der nötigen Tiefe zu kommunizieren. Die Startfolge fokussiert auf die Booking-Sammelklage und die Berliner Verbändewelt.

Das geplante Großprojekt „Baltic Island Eco Resort“ auf der Halbinsel Bug bei Dranske auf Rügen ist endgültig gescheitert. Die Gemeinde Dranske leitete im Jahr 2023 die Aufhebung des Bebauungsplans für das Luxus-Resort ein, um das Areal als Naturschutzfläche zu sichern. Dies geht aus einem Bericht des Nordkurier hervor.

Die Kölner Hotellerie verzeichnete laut CoStar-Daten im Oktober die höchsten Kennzahlen für die durchschnittliche Tagesrate und den Umsatz pro verfügbarem Zimmer. Dies wurde maßgeblich durch die Messe Anuga beeinflusst.

Das Grand Hyatt Dubai hat die Eröffnung seines neuen Wasserparks bekanntgegeben. Die Anlage, die sich auf 20.000 Quadratmeter erstreckt, bietet Gästen insgesamt 16 verschiedene Attraktionen.

Das Best Western Plus Lakeside Hotel in Székesfehérvár in Ungarn feiert sein zehnjähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2015 hat sich das Haus am Seeufer zu einem der führenden Vier-Sterne-Hotels im Land entwickelt.