Studie - Booking Holdings größte Herausforderung für Hotel-Preisparität

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Die Plattformen der Booking Holdings sind laut einer aktuellen Untersuchung die größte Herausforderung für die Preisparität in der Hotellerie. Das geht aus der aktuellen Ausgabe des World Parity Monitor (WPM) hervor, die vom Analyseunternehmen 123Compare.me veröffentlicht wurde.

Demnach unterbieten vor allem Agoda, Priceline und Booking.com häufig die offiziellen Preise auf Hotelwebseiten. Auch verbundene Anbieter wie Traveluro und Super.com fallen regelmäßig durch abweichende Tarife auf.

Untersuchung von 188 OTAs und Metasuchmaschinen

Für den Bericht wurden Preisunterschiede zwischen Hotel-Direktkanälen und 188 Online-Reisebüros (OTAs) sowie Metasuchmaschinen ausgewertet. Die Analyse basiert auf mehr als fünf Millionen monatlichen Preisvergleichen bei Google Hotels und umfasst über 6.000 Hotels weltweit.

Drei Risikoprofile identifiziert

Die Studie teilt die Marktteilnehmer in drei Gruppen ein:

  • Disruptiv: Intermediäre mit hoher Risikowahrscheinlichkeit, die regelmäßig und häufig allein niedrigere Raten anbieten.
  • Reaktiv: Anbieter, die Preisabweichungen oft aufgreifen, selbst aber selten initiieren.
  • Passiv: Plattformen, die nur selten oder vereinzelt von den Direktpreisen abweichen.

Vor allem die disruptiven OTAs gelten laut der Analyse als Treiber des Verlusts von Preisparität.

Zahlen zu einzelnen Plattformen

Besonders deutlich wird dies an Agoda, das in knapp 40 Prozent der Fälle die niedrigsten Preise auswies. Priceline kam im Beobachtungszeitraum auf rund 3.900 Fälle als günstigster Anbieter, während Booking.com bei mehr als 22.000 Preisabweichungen beteiligt war.
Hinzu kommen Reseller wie Traveluro, das in mehr als 12.000 Fällen günstigere Preise bot – mehr als die Hälfte davon exklusiv.

Im Vergleich dazu treten Anbieter wie Expedia und Hotels.com zwar weltweit sichtbar in Erscheinung, verursachen aber prozentual weniger Alleinstellungsfälle.

Reaktive und passive Akteure

Bei den reaktiven Intermediären wurden unter anderem Plattformen wie Bluepillow, Destinia und Trivago identifiziert. Sie spiegeln Preiskämpfe wider, führen diese jedoch selten selbst an.
Im passiven Bereich fanden die Analysten Plattformen mit geringer Reichweite oder Nischenausrichtung, etwa Logitravel, Atrápalo, eDreams, Lastminute, Kayak und Skyscanner.

Strategien für Hoteliers

Die Autoren des World Parity Monitor empfehlen Hotels, je nach Risikoprofil unterschiedlich zu reagieren:

  • Disruptive Plattformen sollten ausgeschlossen oder über neue Vereinbarungen stärker kontrolliert werden.
  • Reaktive Kanäle benötigen laufende Beobachtung.
  • Passive Anbieter können mit geringerer Priorität behandelt werden.

Expertenmeinung: Digitale Infrastruktur und Zahlungsprozesse entscheidend

Roberto Gobo, Director of Digital Strategy and Technology bei Valamar, sieht die Ergebnisse des World Parity Monitor als wichtigen Handlungsaufruf.
„Der World Parity Monitor vom Juni ist besonders bemerkenswert. Er bietet ausgezeichnete Einblicke in das Verhalten von OTAs und macht die Risiken deutlich, mit denen Hoteliers konfrontiert sind. Diese Berichte sind sowohl für unabhängige Hoteliers als auch für Hotelketten äußerst hilfreich, um Strategien zu entwickeln, mit denen Preisunterbietungen durch externe Partner wie OTAs, Reseller und Affiliate-Plattformen minimiert werden können“, so Gobo.

Im Fokus sieht er vor allem die disruptiven Intermediäre und empfiehlt eine Reihe von Maßnahmen:

Digitale Infrastruktur stärken: Eine Hotelwebseite mit integrierter Buchungsmaschine, ein Channel Manager und Online-Zahlungsfunktionen sind die Basis für direkten Vertrieb. Der Channel Manager überträgt OTA-Reservierungen direkt ins PMS, während ein Payment-Provider Gebühren der Buchungsmaschine bei Direktbuchungen vermeidet.

Zahlungsflüsse zentralisieren: Hotels sollten alle Zahlungen selbst abwickeln – unabhängig davon, ob die Buchung über die eigene Webseite, ein Callcenter oder eine OTA erfolgt. „Sie sollten nicht zulassen, dass Reservierungen auf den Websites von OTAs, Aggregatoren oder Resellern bezahlt werden. Wenn Hoteliers Zahlungen selbst einziehen – auch für OTA-Buchungen – behalten sie jederzeit die Kontrolle über den Verkaufspreis“, erklärt Gobo. So können Abweichungen unmittelbar festgestellt und korrigiert werden.

Performance steigern: Diese Struktur unterstützt einen skalierbaren Direktvertrieb, erhöht Onlinebuchungen und verbessert sowohl ADR (Average Daily Rate) als auch RevPAR (Revenue per Available Room).

Kooperation unter Unabhängigen: Gobo rät unabhängigen Hoteliers zudem, sich zu Clustern zusammenzuschließen, um gemeinsam in digitale Vermarktung, Technologien und Verkaufskampagnen zu investieren und so die Möglichkeiten großer Hotelketten nachzuahmen.


 

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