„Trauriger Tag“: Booking.com startet weltweiten Personalabbau und befeuert Rabattschlacht

| Hotellerie Hotellerie

Bereits im August hatte Booking.com angekündigt, dass bis zu 25 Prozent der über 17.000 Mitarbeiter des Unternehmens aufgrund der Corona-Krise ihren Job-verlieren könnten. Jetzt beginnt der weltweite Stellenabbau. Booking spricht in einer E-Mail an die Hotels von einem „traurigen Tag“ für das Unternehmen. In einer weiteren Nachricht bietet Booking prominente Listungen gegen 40 Prozent Rabatt an.

Das Unternehmen schreibt, alles getan zu haben, um Arbeitsplätze zu erhalten. Seit gestern würden Mitarbeiter von Booking.com aber weltweit erfahren, ob sie persönlich von dem Stellenabbau betroffen seien. Dies sei ein sehr trauriger Tag für alle Mitarbeiter bei Booking.com.

Schlechte Aussichten für die Hotellerie: Die Verringerung der Arbeitsplatzanzahl erfolge auch, da sich die aktuelle Situation auf absehbare Zukunft nicht ändern werde, schreibt Booking.

Hoteliers, die fortan ohne Account Manager dastehen würden, versichert Booking diese per Mail zu kontaktieren, was allerdings einige Zeit dauern könnte. In der Zwischenzeit seien weder die lokalen Teams noch die Kundenservice-Teams in der Lage, zusätzliche Informationen zu etwaigen Personaländerungen zu geben, schreibt Booking und weist auf die „sensible Natur“ dieser Angelegenheit hin.

40 Prozent Rabatt für bessere Listung

Booking versichert jedoch, dass man sich weiterhin darauf konzentriere, Hotels durch „die Krise und darüber hinaus“ zu unterstützen. Zusammen wolle man die Situation meistern und gemeinsam wieder auf Erfolgskurs gehen. In einer weiteren Mail bietet Booking Hoteliers dann an, ihr Hotel direkt an die Spitze der Suchergebnisse zu stellen. Hoteliers, die einen Rabatt von mindestens 40 Prozent für bis zu 48 Stunden anbieten, wird versprochen, dass ihre Unterkunft ganz oben in den Suchergebnissen erscheint und mit einem speziellen orangefarbenen Symbol hervorgehoben wird.

Auch andere Plattformen streichen Jobs

Bereits im Mai hatte der Zimmervermittler Airbnb angekündigt, dass wegen der Corona-Krise die Belegschaft ebenfalls um 25 Prozent zurückgeschraubt werden solle. Bei Airbnb sollen rund 1900 Mitarbeiter weltweit entlassen werden.  Auch das Düsseldorfer Buchungsportal Trivago hat in einem Schreiben an seine Aktionäre bereits im April einen massiven Stellenabbau angekündigt. Gleiches gilt für Tripadvisor. Auch dort sollen 25 Prozent der Angestellten das Unternehmen verlassen, wie ebenfalls im April bekannt wurde.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Booking.com noch staatliche Hilfe gefordert und tatsächlich im Mai vom niederländischen Staat rund 61 Millionen Euro erhalten. (Tageskarte berichtete) Damit war das Unternehmen nach der Airline KLM und der Bahn in den Niederlanden der drittgrößte Hilfsempfänger. Booking Holdings hatte im Mai einen Einbruch der Hotelbuchungen und tiefrote Zahlen gemeldet. Zu dem Konzern gehören auch noch einige andere Websites wie Priceline oder Kayak.

Die Mail von Booking an die Hotels:


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Hoteldirektoren aus Deutschland, Portugal, Spanien und Italien haben Mitte März die Gründung eines europäischen Netzwerkverbunds bekanntgegeben. Unter dem Namen „European Bound of Hospitality Leaders“ hat sich die neue Allianz zum Ziel gesetzt, die internationale Zusammenarbeit zu fördern.

Die Nachricht von der geplanten Übernahme des Hotel Arcade in Wuppertal durch die Dormero Gruppe hat für Unruhe gesorgt. Antonio Prebisalic, Geschäftsführer des Arcade Hotels, äußerte sich fassungslos über die Ankündigung und betonte, dass es sich um eine „Falschmeldung“ handle.

In Kressborn am Bodensee befindet sich das einzige Teddybärenhotel Deutschlands. Peter Marschall, der das Hotel seit über 25 Jahren leitet, beherbergt hier mehr als 1.500 Bären in 17 individuell gestalteten Themenzimmern.

An Ostern fällt immer der Startschuss für die Urlaubssaison auf Mallorca. Da das Fest diesmal schon Ende März ist, könnte eine Lücke entstehen, ehe die Partytouristen die Osterurlauber ablösen.

Gran Meliá hat das vom Architekten Carlos Ferrater entworfene und während der Olympischen Spiele 1992 eröffnete ehemalige Hotel Rey Juan Carlos I. in Barcelona vollständig renoviert neu eröffnet. Das Hotel verfügt unter anderem über eine spektakuläre dreistöckige Suite.

Die Einführung der Viertagewoche in der Schweizer Gastronomie und Hotellerie stößt auf unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen. Während einige Betriebe die Idee begrüßen und positive Resultate verzeichnen, ziehen andere negative Schlüsse aus ihren Testläufen.

Booking.com stellt sein Nachhaltigkeitsprogramm ein, nachdem die niederländische Behörde für Verbraucher und Märkte (ACM) es als irreführend bezeichnet hat. In Zukunft dürften Zertifizierungen durch Dritte zum Thema Nachhaltigkeit bei Booking eine größerer Rolle spielen.

Die RIMC International Hotels & Resorts GmbH gibt die Aufnahme eines neuen Hotelsegments in ihr Portfolio bekannt: das Boardinghouse Quartier 96 in Emden, Ostfriesland.

Accor baut das Portfolio im Premium, Midscale- und Economy-Segment europaweit mit einer Reihe von neuen Hotels und einer starken Opening-Pipeline für die erste Jahreshälfte 2024 weiter aus.

Die Numa Group hat soeben ihre Expansion in Berlin Mitte in Partnerschaft mit der JAAS Gruppe angekündigt. Der neue Standort wird Teil eines Gebäudeensembles in der Koloniestraße. Die Fertigstellung ist für das 2. Quartal 2026 geplant.