Treugast: Nachhaltige Vertragsverhandlungen als Weg aus der Krise

| Hotellerie Hotellerie

Die Corona-Pandemie wird angesichts des anhaltenden Lockdowns für viele Hotelunternehmer zur Zerreißprobe. Auch aktuelle politische Entscheidungen sorgen nicht für klare Verhältnisse, staatliche Hilfen lassen vielerorts weiterhin auf sich warten. Wie hoch der tatsächliche Schaden für Eigentümer und Betreiber ausfällt, ermittelt die Treugast Solutions Group mit unabhängigen Gutachten. Neben den bestehenden vertraglichen Regelungen umfasst dies auch eine Prüfung der konkreten Auswirkungen auf die handelnden Akteure.

Durch die Verabschiedung der Mietrechtsänderung für Miet- und Pachtverhältnisse im Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche wird zwar inzwischen zumindest eine Störung der Geschäftsgrundlage durch Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie vermutet. Ob eine Anpassung der Miete erforderlich ist, wird damit jedoch weiterhin nicht beantwortet, sondern einer Einzelfallprüfung überlassen. Dafür ist ein unabhängiges, gesichertes Gutachten unabdingbar. Falls dennoch keine Einigung zwischen beiden Parteien erzielt werden kann, dient das Gutachten auch als Voraussetzung für eine Klärung vor Gericht.

„Der wirtschaftliche Druck auf die Betreiber steigt derzeit immens, aber auch die Eigentümer stehen vielerorts vor erheblichen Herausforderungen und ungelösten Fragen“, erläutert Stefanie Salwender, Director Consulting Treugast Solutions Group. „Diese starten oftmals bereits bei einer realistischen Markteinschätzung und reichen bis zur Frage der wirtschaftlichen und strukturellen Stabilität der Betreibergesellschaft. Hierfür bieten wir maßgeschneiderte Beratungsleistungen.“ Diese umfassen neben einer Bewertung der durch die Pandemie eingetretenen Ergebnisausfälle insbesondere eine Prognose der zukünftigen Marktentwicklung. Auf dieser Basis werden die Ertragsaussichten im Einzelfall dargelegt und in ein wirtschaftlich nachhaltiges Miet- / Pachtmodell, dass die jeweiligen Belastungen der Parteien berücksichtigt, überführt.

Trotz aktuellen Urteilen, wie des Landgerichts München vom November 2020, das eine Mietminderung aufgrund der behördlich verordneten Schließungen gestattet hatte (Tageskarte berichtete), herrscht weiterhin Ungewissheit im Markt – zumal Berufungsinstanzen ein anderes Urteil fällen könnten. Dieser Umstand macht eine individuelle Prüfung der Lage notwendig: „Angesichts der andauernden rechtlichen Unsicherheit sollte der Abschluss einvernehmlicher Lösungen angestrebt werden“, empfiehlt Stefanie Salwender. „Diese sollten im Sinne aller Parteien auf einer möglichst realistischen Markt- und damit einhergehend nachhaltigen Ertragsprognose basieren. Denn klar ist: Viele Betriebe werden auch gestundete Mieten nicht zeitnah begleichen können. Die Frage nach dem Wann und Wie bedarf deshalb einer fundierten Fortführungsprognose.“ Diese solle sowohl die Marktverhältnisse wie die operativen Belange und bestehenden vertraglichen Regelungen hinreichend berücksichtigen. Nur so könne letztlich eine vertragliche Anpassung begründet werden, die betriebswirtschaftlich fundiert ist, erklärt Stefanie Salwender weiter.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das soziale Hotelprojekt Villa Viva im Hamburger Münzviertel steht nach mehr als einem Jahr Betrieb vor einer harten Realität. In einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt zieht Mitgründer Benjamin Adrion eine selbstkritische Zwischenbilanz: „Oh Shit, wir waren zu optimistisch. Wir haben es vergeigt.“

Brookfield Asset Management hat die europäische Sparte der Hostel-Kette Generator von Queensgate Investments für 776 Millionen Euro übernommen. Die Transaktion umfasst 15 Immobilien mit insgesamt 2.800 Betten in zehn bedeutenden europäischen Städten, darunter London, Paris, Berlin, Madrid, Rom und Barcelona.

Wie aus dem neuesten Europe Hotel Construction Pipeline Trend Report von Lodging Econometrics (LE) hervorgeht, beläuft sich die Gesamtpipeline in Europa zum Ende des ersten Quartals 2025 auf 1.683 Projekte mit 247.472 Zimmer. Vor allem kombinierte Hotelrenovierungen und Markenumwandlungen in Europa verzeichneten zum Ende des ersten Quartals ein starkes Wachstum.

Mit dem Hyatt Regency Zadar hat die US-amerikanische Hotelgruppe ihr erstes Haus in Kroatien eröffnet. Das Hotel liegt direkt an der Adriaküste und nur wenige Gehminuten von der Altstadt Zadars entfernt.

Mit dem NYX Hotel Berlin Köpenick erweitert die Leonardo Hotel Group​​​​​​​ ihr Portfolio in der Hauptstadt um ein siebtes Haus – und bringt gleichzeitig erstmals ihre Lifestylemarke NYX Hotels nach Berlin.

IHG Hotels & Resorts führt mit der Eröffnung des ersten Hotels in Deutschland seine Midscale-Marke Candlewood Suites in Europa ein. Die Markteinführung erfolgt in Partnerschaft mit Novum Hospitality.

In der Apartment-Branche wurde ein Streit zwischen zwei Unternehmen jetzt vor Gericht ausgetragen. Dabei verpflichten sich die Apartmenthelden, es zu unterlassen, Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse von Apartmentservice zu nutzen. Eine abgegebene Unterlassungserklärung ist strafbewehrt. Die Verletzung der Unterlassungspflichten kann teuer für die Apartmenthelden werden.

Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA) hat die Ausschreibung für die Unterbringung von politischen Besuchergruppen in Berlin veröffentlicht. Gesucht werden zuverlässige Hotelpartner für das Jahr 2026 – es geht um rund 2.000 Gruppen mit über 120.000 Roomnights.

Der Serviced-Apartment-Markt in Deutschland blickt auf ein stabiles Jahr 2024 und eine gestiegene Stimmung zurück. Die Jahresauslastung lag mit 81 Prozent ähnlich wie im Vorjahr. Die durchschnittliche Tagesrate stieg auf 91 Euro. Das zeigt eine Auswertung von Apartmentservice.

In der Hotellerie entpuppen sich Betriebskostenabrechnungen zunehmend als wirtschaftlicher Risikofaktor: Laut einer aktuellen Analyse des Prüfunternehmens Mineko waren im Jahr 2024 rund 90 Prozent der geprüften Abrechnungen fehlerhaft.