US-Hotellerie verzeichnet deutlichen Rückgang zum Jahresende

| Hotellerie Hotellerie

Der US-amerikanische Hotelmarkt sieht sich zum Jahresende mit einer spürbaren Abschwächung der Performance konfrontiert. Wie Daten von CoStar belegen, sank der Erlös pro verfügbarem Zimmer in der Woche vom 30. November bis 6. Dezember landesweit um 3,7 Prozent. Hauptverantwortlich für diesen Rückgang war die sinkende Belegung, die um 1,9 Prozentpunkte nachgab.

Hurrikan-Folgen und regionale Unterschiede belasten Gesamtmarkt

Ein wesentlicher Faktor für die negative Entwicklung ist die Situation in den 13 Märkten, die im Herbst von den Hurrikanen Helene und Milton getroffen wurden. Ohne Berücksichtigung dieser Regionen sowie des Marktes Las Vegas hätte der RevPAR-Rückgang lediglich 1,7 Prozent betragen. In den betroffenen Hurrikan-Gebieten brach die Zimmernachfrage im Vergleich zum Vorjahr, als dort ein massives Plus verzeichnet wurde, um 16 Prozent ein.

Während die Wochentage (Sonntag bis Donnerstag) mit einem RevPAR-Minus von 4,3 Prozent besonders schwach abschnitten, hielten sich die Wochenenden etwas stabiler.

Lichtblicke in Top-Märkten durch Gruppenreisen und Events

Trotz des allgemeinen Abwärtstrends konnten 11 der 25 wichtigsten US-Märkte Zuwächse verbuchen. New Orleans (+7 Prozent) und St. Louis (+5 Prozent) führten diese Liste an. Auch Standorte wie Anaheim, Detroit, Nashville und San Francisco verzeichneten positive Ergebnisse. Triebfeder war hier vor allem die gestiegene Gruppennachfrage in den Segmenten Luxury und Upper Upscale, die in diesen Märkten um 5,5 Prozent zulegte.

Abseits der Metropolen sorgten Sportveranstaltungen für punktuelle Spitzenwerte. So profitierten Buffalo und Milwaukee von NFL-Spielen, was in Milwaukee zu einem RevPAR-Anstieg von über 20 Prozent am Wochenende führte.

Größter Rückgang seit der Pandemie im November

Die vorläufigen Daten für den gesamten Monat November zeichnen ein ähnliches Bild: Mit einem geschätzten Minus von 2,4 Prozent verzeichnete die US-Hotellerie den stärksten RevPAR-Rückgang der Post-Pandemie-Zeit. Dies war zudem der sechste Monat in Folge mit sinkenden Werten. Experten weisen jedoch darauf hin, dass die Kalenderkonstellation – ein zusätzlicher schwacher Sonntag und ein fehlender umsatzstarker Freitag im Vergleich zum Vorjahr – die Statistik negativ beeinflusste.

Internationale Märkte zeigen gegensätzliche Trends

Im Gegensatz zur Situation in den USA wuchs der weltweite RevPAR (ohne US-Markt) im gleichen Zeitraum um 5 Prozent. Besonders stark präsentierte sich die Region des Golf-Kooperationsrates (GCC) mit einem Plus von 14,5 Prozent, angeführt von Bahrain und Katar. In Katar beflügelten Events wie der Formel-1-Grand-Prix und das Doha Forum die Zahlen.

In Kanada hingegen sank der RevPAR um 12,8 Prozent. Dies ist primär auf einen Basiseffekt in Vancouver zurückzuführen: Im Vorjahr sorgten die Abschlusskonzerte der Taylor-Swift-Tournee für Rekordumsätze, die in diesem Jahr nicht wiederholt werden konnten.

Während der US-Markt eine Abkühlung erfährt, prognostizieren die Analysten für die globale Hotellerie eine Fortsetzung des Wachstumskurses bis weit in das Jahr 2026 hinein.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hotelmarke Radisson Individuals vergrößert ihr deutsches Angebot im Süden des Landes. Mit dem HARBR. Hotel Konstanz und dem HARBR. Hotel Heilbronn wurden zwei neue Häuser in das Portfolio aufgenommen.

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.

Die Hotellerie in Dubai führt ein neues, stadtweites Verfahren für den Check-in ein. Dabei können Gäste die Rezeption umgehen und alle Formalitäten vorab digital erledigen. Biometrische Daten werden hierzu nur erfasst. Das System soll Wiederholungsbesucher, etwa per Gesichtserkennung, zuordnen und die digitale Transformation des Emirats vorantreiben.

Steigende Betriebskosten, ein anhaltender Personalmangel und der wachsende Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) bestimmen die Herausforderungen für die Hotellerie im kommenden Jahr. Das Team der GetAway Group hat zentrale Trends für das Vertriebsjahr 2026 vorgestellt.

Choice Hotels International forciert seine Wachstumsstrategie in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und kündigt den Markteintritt auf dem afrikanischen Kontinent an. Die ersten drei Hotels sollen Anfang 2026 in Kenia eröffnet werden.

Der deutsche Tourismus blickt auf einen starken Sommer 2025 zurück. Im Gegensatz zum wachsenden Camping- und Ferienwohnungssektor kämpfte die Hotellerie jedoch mit leichten Rückgängen, Preisdruck und hohen Betriebsrisiken, wie der aktuelle dwif-Fakten-Kompass aufzeigt.

Die Hostel-Kette a&o Hostels übernimmt Schulz Hotels aus Berlin. Die Akquisition ist Teil einer 500 Millionen Euro umfassenden Wachstumsstrategie, die durch Investoren unterstützt wird und das Managementteam der Berliner mit einschließt. Ziel ist die weitere Stärkung der Marktposition und die Beschleunigung der Expansion in Europa.

Die Radisson Hotel Group hat ihre Marke Prize by Radisson mit der Eröffnung von zwei Standorten in Bergen in Norwegen eingeführt. Mit dieser Expansion erhöht die Gruppe ihre Präsenz in der UNESCO-Welterbe-Stadt auf insgesamt fünf Häuser.