Viva con Agua-Hotel - Villa Viva startet als «soziale» Herberge in Hamburg - Promi-Investoren

| Hotellerie Hotellerie

Die Wohltätigkeitsorganisation Viva con Agua hat mitten in Hamburg ein Hotel gebaut, das künftig deren Trinkwasserprojekte mitfinanzieren soll. Dafür haben nicht nur Prominente wie Jan Delay und Bela B. (Die Ärzte) mindestens je 250 000 Euro langfristig investiert, wie die Macher am Dienstag in Hamburg sagten. Die Stadt Hamburg hat dem wohltätigen Verein zudem beim Grundstückskauf rund 70 Prozent der Kosten erlassen, die Umweltbank hat einen günstigen Kredit gewährt, und viele andere Partner haben teilweise oder zunächst auf ihre Bezahlung verzichtet.

Und so ist innerhalb von zweieinhalb Jahren ein Hotel mit 138 Zimmern für jeden Geldbeutel, Restaurant, Tagungsräumen und einer Dachbar in Bahnhofsnähe entstanden. «Dieses Projekt ist aufgeladen mit Engagement von allen handelnden Parteien. Sonst wäre es auch absolut unrealistisch gewesen», sagte Projektplaner Leon Roloff. Gut 36 Millionen Euro sind in das Projekt geflossen.

Die 19 sogenannten Private Social Investors haben zusammen 5,5 Millionen Euro für mindestens 15 Jahre angelegt. Vorher können sie ihre Anteile nicht verkaufen, und dann hat Viva con Agua ein Vorkaufsrecht. In den kommenden rund 20 Jahren aber soll mit den Miet-Einnahmen aus dem Hotel - etwa 100 000 Gäste werden jährlich erwartet - vor allem der Kredit abbezahlt werden.

Geld für Viva con Agua gibt es dennoch schon bald: Mindestens 40 Prozent der Gewinne aus Restaurant, Bar, Übernachtungen und Events sollen direkt in die Trinkwasserprojekte fließen. «Das Gasthaus soll nächstes, spätestens im zweiten Jahr mehr verdienen als es Kosten hat», sagte Viva-con-Agua-Gründer Benjamin Adrion dazu. In das Hotel sind keine Spendengelder geflossen.

Das zwölfstöckige Hotel zeichnet sich aber nicht nur durch seine Vision aus, es ist auch gemütlich, modern, geschmackvoll und jung eingerichtet. Zahlreiche Künstler haben dafür die Zimmer und das Treppenhaus bunt gestaltet, eine Suite hat Moderatorin Barbara Schöneberger schickgemacht, eine zweite der Sänger Jan Delay. Eines der günstigsten Zimmer, eine sogenannte Camping-Box, hat die Band Fettes Brot gestaltet. Die Zimmerpreise starten bei weniger als 20 Euro und gehen bis rund 300 Euro für eine Suite.

Das Hotel «Villa Viva» nimmt am Donnerstag seinen Betrieb auf, 80 Prozent der Zimmer seien am Eröffnungswochenende bereits gebucht.

Die Hamburger Organisation Viva con Agua finanziert Wasserprojekte in Ostafrika und Asien.

Betrieben wird die Herberge von den Heimathafen-Hotels. In zentraler Lage, zwischen Hauptbahnhof und Deichtorhallen, entstand das neue Social Business Konzept. Jens Sroka, Geschäftsführender Gesellschafter der Heimathafen Hotels  sagte: „Ich persönlich, aber auch wir als Heimathafen-Hotels freuen uns, diesen Weg gemeinsam mit Viva con Agua zu gehen und Bestandteil dieses einzigartigen Projekts zu sein.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Kurzzeitvermietung verändert Städte, Märkte und Machtverhältnisse. Was als Sharing-Idee begann, ist heute ein milliardenschweres Ökosystem mit massiven Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige und die Gesellschaft. In ihrem Podcast sprechen Marco Nussbaum und Otto Lindner darüber, warum diese Debatte für die Zukunft der Hotellerie so entscheidend ist.

Die IFA by Lopesan Hotels haben ihre vier deutschen Standorte umfassend modernisiert und starten damit in die neue Saison. Die Überarbeitungen betrafen nach Angaben der Hotelgruppe unter anderem die Ausstattung und das Design in Lobbys, Restaurants, Bars, Zimmern, Spas und Tagungsräumen.

Die auf Seniorenresidenzen spezialisierte „Schönes Leben Gruppe“ erweitert ihr Geschäftsfeld und wird künftig auch im Hotelgewerbe tätig. Am Niederrhein hat das Unternehmen den traditionsreichen Hotel Krefelder Hof übernommen. Ein neues Gebäude soll Hotel und Seniorenresidenz vereinen.

Die Dertour Group Hotel Division erweitert ihr Markenportfolio und nimmt zur Sommersaison 2026 insgesamt sieben neue Häuser in ihr Angebot auf. Die Expansion stärkt die Präsenz der Marken ananea, Sentido und Calimera, insbesondere in wichtigen Destinationen rund um das Mittelmeer.

Der Hotelverband Deutschland (IHA) hat einen neuen Podcast ins Leben gerufen, der sich an die deutsche und europäische Hotellerie richtet. Als Gastgeber fungieren die beiden IHA-Vorstandsmitglieder Otto Lindner und Marco Nussbaum.

Gäste in Essen können ab dem ersten Quartal 2026 im neuen Spark by Hilton Essen übernachten: Signo Hospitality Essen hat das bisherige Intercity Hotel in der Hachestraße übernommen. Das Haus wird in den kommenden Monaten renoviert und in die Budget-Marke von Hilton umgewandelt.

Steigenberger hat in diesem Jahr das 95-jährige Bestehen mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete die Wiedereröffnung des Steigenberger Icon Europäischer Hof Baden-Baden.

Der in London börsennotierte Luxusimmobilienentwickler Dar Global und die Trump Organization haben die Weltpremiere des Trump International Hotel Maldives sowie den Start des ersten tokenisierten Hotelentwicklungsprojekts der Welt bekannt gegeben. Die Eröffnung der Anlage auf den Malediven ist für Ende 2028 geplant.

Seit Jahren ruhen die Bauarbeiten an dem als Luxushotel „The Diaoyutai Mansion Frankfurt“ konzipierten Projekt in Frankfurt-Niederrad. Die Bauherrin, die Huarong Deutschland GmbH, sucht einen Investor. Währenddessen hat die Stadt Frankfurt den Kontakt zur Pächterin verloren.

Die Bereitstellung von Lademöglichkeiten für Elektroautos entwickelt sich in der österreichischen Hotellerie zum Standard. Eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Hotelvereinigung zeigt, dass die Branche auf die steigende Zahl von Gästen mit Elektrofahrzeugen reagiert.