Westin Leipzig: Zeugen gesucht, Patricia Kelly berichtet von ähnlichen Erfahrungen

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Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen die Mitarbeiter eines Leipziger Hotels wollen die Staatsanwaltschaft und das «Westin» selbst herausfinden, was genau vorgefallen ist. Das Hotel habe begonnen, alle Gäste, die Zeugen des Vorfalls um den Sänger Gil Ofarim gewesen sein könnten, zu befragen, sagte Hotelmanager Andreas Hachmeister der «Leipziger Volkszeitung» (Donnerstag). «Wir haben aber inzwischen auch alle Gäste kontaktiert, die in der Schlange hinter Herrn Ofarim standen und etwas von dem Vorfall mitbekommen haben müssten.» Eine Bestätigung für das Vorgehen gab es auf dpa-Anfrage am Donnerstag zunächst nicht.

In den nächsten Tagen wolle Hachmeister die Ergebnisse öffentlich machen, sagte er der LVZ. Ein Gast habe sich von sich aus an die Hotelleitung gewandt. «Er hat uns gesagt, es stimme alles nicht, was in dem Video zu hören ist», sagte der Geschäftsführer.

Ofarim hatte in einem Video geschildert, dass ihn ein Hotelmitarbeiter am Montagabend aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Der beschuldigte Hotelmitarbeiter erstattete laut Polizei seinerseits Anzeige wegen Verleumdung. Er schilderte den Vorfall deutlich anders als der Künstler. Ofarim ist der Sohn des israelischen Musikers Abi Ofarim (1937-2018) und in Deutschland aufgewachsen.

Auch die Staatsanwaltschaft Leipzig versucht, Zeugen des Geschehens in der Hotellobby ausfindig zu machen und zu befragen. «Bislang liegen uns keine Angaben von unbeteiligten Dritten dazu vor», sagte Sprecher Ricardo Schulz am Donnerstag. Die Ermittlungen würden sicher noch eine ganze Zeit in Anspruch nehmen. Eine Anzeige von Gil Ofarim sei bislang nicht eingegangen. Sein Management teilte mit, dass die Anwälte des Musikers ihm zu einer Anzeige geraten hätten.

Unterdessen gibt es inzwischen weitere Vorwürfe gegen das Hotel. Die Sängerin Patricia Kelly schrieb am Mittwoch auf ihrer Instagram-Seite, dass ihr Manager dort Ähnliches erlebt habe. Details nannte sie nicht, das gesamte Team habe das Hotel sofort verlassen.

Wie t-online berichtet, wirft auch die Beauftragung einer Sicherheitsfirma Fragen auf. Nach dem Video von Gil Ofarim hatten am Dienstag hunderte Menschen vor dem Hotel gegen Antisemitismus demonstriert. Dabei soll von Seiten des Hotels die Leipziger Sicherheitsfirma "Pro GSL" eingesetzt worden sein. Diese sei laut Bericht jedoch tief in der rechten Szene verankert. 


 

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