Dr. Oetker: Mit Klassikern gegen Corona

| Industrie Industrie

Tiefkühlpizza, Backmischung, Schokopudding - mit seinen Klassikern will Dr. Oetker der Corona-Krise trotzen. Während es bei der Belieferung von Hotels, Restaurants und Gaststätten mit Lebensmitteln und Getränken aktuell deutliche Umsatzeinbußen gebe, sehe es für die Unternehmen der Gruppe, die Produkte für die Zubereitung und den Verzehr zu Hause herstellten, besser aus, berichtete das Familienunternehmen bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2019.

Dr. Oetker sei zuversichtlich, dass die Gruppe dank «vielfältiger Sortimentsbereiche und Absatzkanäle in der Lage sein wird, die Krise zu meistern». Es werde allerdings deutliche Auswirkungen auf das Ergebnis in diesem Jahr haben, hieß es. Im vergangenen Jahr setzte die Oetker-Gruppe 7,4 Milliarden Euro um. Das waren 3,7 Prozent mehr als 2018. Zahlen zum Ergebnis veröffentlicht das Familienunternehmen traditionell nicht.

Noch wichtiger ist 2019 das Auslandsgeschäft für Dr. Oetker geworden. In Deutschland wurden noch 46,3 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Im Jahr zuvor waren es noch 52,6 Prozent. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz stieg entsprechen von 47,7 Prozent auf 53,7 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um gut 3.000 auf rund 34.000.

Das Familienunternehmen steckt seit einigen Jahren in einem Umbauprozess. Im Frühjahr hatte Oetker sein Bankhaus Lampe an die Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser verkauft. Von der Container-Schifffahrt hatte sich der Konzern bereits 2017 getrennt.

Entsprechend entfiel im vergangenen Jahr mit rund 3,9 Milliarden Euro mehr als die Hälfte des Gruppenumsatzes auf die Nahrungsmittelsparte, die organisch - also ohne Zukäufe und Wechselkurseffekte - um 3,5 Prozent wuchs. In Deutschland habe es vor allem bei Backartikeln, Desserts sowie Pizza einen deutlichen Zuwachs gegeben. Nicht so gut sei das Geschäft mit Müsli und Einmachprodukten gelaufen.

Die Biersparte von Oetker, die Radeberger Gruppe, verzeichnete den Angaben zufolge um Sondereffekte bereinigt einen geringen Umsatzrückgang. Während die nationalen Marken Radeberger Pilsner, Jever und Schöfferhofer etwas einbüßten, konnten regionale Biere zulegen. Die zu Oetker gehörende Sektkellerei Henkell setzte nach der Übernahme des spanischen Anbieters Freixenet zum ersten Mal mehr als eine Milliarde Euro um. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Drei Monate vor Messestart verrät Markus Tischberger, Projektleiter der INTERGASTRA und GELATISSIMO, auf welche Highlights sich die Besucherinnen und Besucher besonders freuen dürfen und welche Schwerpunkte die Fachmesse aufgrund aktueller Branchenentwicklungen setzt.

Deutsche Sektkellereien haben mit Blick auf die Umwelt das Gewicht der Flaschen in den vergangenen Jahren durchschnittlich um fast 100 auf knapp 585 Gramm gesenkt. Mit dieser «größtmöglichen Reduzierung» habe die Branche einen «wichtigen Grundstein zu nachhaltigem Handeln» gelegt, so der Verband Deutscher Sektkellereien.

Die weltweite Weinproduktion könnte nach einer Branchenschätzung in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit 60 Jahren zurückgehen. In Deutschland, dem viertgrößten europäischen Erzeugerland, rechnen die Fachleute mit einem leichten Zuwachs.

Ein Bräu, das gar nicht braut: Ein Gericht in München nimmt sich der Frage an, welche Angaben auf Bieretiketten erlaubt sind - und bezeichnet die eines Getränkehändlers zumindest zum Teil als irreführend.

Das Edeka Frischecenter Wagner in Coburg hatte die Nase vorn im Finale der zehn besten Wursttheken Deutschlands. Die Jury um Johann Lafer kürte die Wursttheke in der Niorter-Straße zur Nr. 1 Deutschlands.

Die Anfänge waren holprig. Firmengründer Dietrich Mateschitz hatte gar Existenzängste. Ein Jahr nach seinem Tod erinnert sich ein Weggefährte - und ist sich sicher: Der Erfolg von Red Bull hat noch lange keine Grenzen.

Die Schwäche des russischen Rubels und der türkischen Lira haben dem Großhändler Metro im Sommer einen Umsatzrückgang eingebrockt. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr blieb dem Großhandelskonzern damit noch ein unbereinigtes Umsatzplus von 2,7 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro.

Bundesweit betrachtet wird die Weinlese in diesem Jahr eher durchschnittlich bei den Erträgen. Aus qualitativer Sicht hat der Weinjahrgang 2023 alles geboten. Bei Rieslingtrauben sind Spitzenqualitäten möglich. Zu den weiteren Gewinnern zählen der Silvaner, internationale Rotweinsorten und auch die neuen robusten Rebsorten.

Der Getränkehersteller Red Bull sieht noch viel Spielraum für großes Wachstum. «Das Potenzial ist unglaublich», sagt Volker Viechtbauer, Berater des Firmenerben Mark Mateschitz. Im Heimatmarkt Österreich liege der Pro-Kopf-Verbrauch des Energydrinks statistisch bei 35 Dosen pro Jahr, in den USA erst bei etwa 13.

Bei ihren Neuheiten setzen viele Aussteller auf der Messe Anuga auf Themen wie vegane Ernährung und Bio. Gleichzeitig bleibt ein Großteil der Verbraucher dem Gewohnten treu und achtet verstärkt auf den Preis. Ein Spagat für die Ernährungsbranche.