Vier Monate bis Weihnachten: Produktion von Lebkuchen, Printen, Stollen auf Hochtouren

| Industrie Industrie

Es sind noch vier Monate bis Weihnachten, doch die Produktion von Lebkuchen, Stollen, Schoko-Nikoläusen und anderen Spezialitäten läuft längst auf Hochtouren. Bei Lebkuchen-Schmidt in Nürnberg backen die großen Öfen zurzeit an sechs Tagen in der Woche rund um die Uhr die traditionellen Nürnberger Lebkuchen und anderes Gebäck. Ähnlich sieht es bei der Aachener Lambertz-Gruppe aus, in deren Werken die Beschäftigten seit Juni verstärkt Aachener Printen, Nürnberger Lebkuchen und Dresdner Stollen fertigen. Bereits Anfang September kommen die ersten Weihnachtsleckereien in den Handel.

Ob die Verbraucherinnen und Verbraucher diese dann schon vernaschen wollen, hängt vom Wetter ab. Die Hauptabsatzzeit für Lebkuchen, Printen, Dominosteine und anderes weihnachtliches Naschwerk ist dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie zufolge von September bis Dezember. Bleibt es im September sommerlich, geht es erst im Oktober richtig los. Das Nürnberger Traditionsunternehmen Lebkuchen-Schmidt macht im letzten Quartal des Jahres zum Beispiel seinen Hauptumsatz. Auch der Thüringer Schoko-Hersteller Viba macht mit Weihnachtsartikeln wie Nikoläusen rund ein Drittel seines Jahresumsatzes. Die ersten Waren gehen bereits Ende August raus.

Fast 87 600 Tonnen Lebkuchen produzierten die deutschen Hersteller im vergangenen Jahr, wie das Statistisches Bundesamt auf Anfrage mitteilt. Ein Jahr zuvor waren es noch 84 500 Tonnen. 22 900 Tonnen des beliebten Weihnachtsgebäcks gingen 2022 demzufolge in den Export. Der Großteil davon ins europäische Ausland, vor allem nach Polen, Österreich und Frankreich.

«Ein wichtiges Absatzgebiet ist Osteuropa, wo Lebkuchen über das ganze Jahr konsumiert werden, also traditionell nicht nur als saisonale Produkte angesehen werden», erläutert Lambertz-Sprecher Martin Heinen. In mehr als 60 Länder verkaufen die zur Gruppe gehörenden Unternehmen Lebkuchen, Printen, Stollen und Co. Besonders in den USA und Großbritannien habe die Nachfrage nach originalen deutschen Weihnachtsspezialitäten zugenommen, sagt Heinen.

Auch der Hersteller Lebkuchen-Schmidt, der seine Spezialitäten aus Nürnberg in alle Länder der Welt außer Nordkorea versendet, beobachtet ein gestiegenes Interesse in Asien und Nordamerika. «Dort sind deutsche Tradition und althergebrachte Handwerkskunst gefragt wie nie zuvor», sagt Geschäftsführer Jürgen Brandstetter.

Tradition komme bei den Weihnachtsspezialitäten aber auch hierzulande am besten an. «Bei Lebkuchen gibt es eigentlich keine Trends, hier sind vor allem die Klassiker gefragt – mit behutsamen Innovationen», betont Brandstetter. Zum Beispiel Lebkuchen mit einer feinen Orangennote oder als Konfekt.

Die Herstellung von Lebkuchen verbraucht viel Energie, auch die Preise für Rohstoffe wie Zucker sind gestiegen. Für die Nascherei in der Adventszeit könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher in diesem Jahr deshalb mitunter mehr zahlen müssen. «Leider lässt sich heuer eine Preisanpassung nicht vermeiden, nachdem wir letztes Jahr viele Erhöhungen noch abfangen konnten», sagt Brandstetter von Lebkuchen-Schmidt.

Lambertz spricht sogar von einem «Kosten-Tsunami» bei Rohstoffen, Energie, Verpackung, Logistik und Personal. Wie sich das auf die Preise im Handel auswirkt, kann Sprecher Heinen nicht sagen. Bei Saisongebäck seien die Preissteigerungen im Vergleich zu anderen Gebäckgruppen bislang aber immer moderat gewesen, sagt er.

Dass die Menschen nun an Lebkuchen und Stollen sparen, erwartet er dagegen nicht: Der Konsum sei in der Vergangenheit konstant geblieben. «Wenn es um Weihnachten und Advent geht, verzichten die Leute ungern.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Stell dir vor, du betrittst einen Raum voller Menschen, die alle dasselbe Ziel haben wie du. Aber statt dich in die vierte Reihe eines dunklen Kinosaals zu setzen und zwei Stunden lang PowerPoint-Folien über dich ergehen zu lassen, passiert... gar nichts. Zumindest nichts Vorgefertigtes. Das ist der Moment beim Green Tourism Camp, in dem die Magie beginnt.

Pressemitteilung

Ab sofort unterstützt JF-Hospitality als Trusted Partner im progros Einkaufspool UNITED Hotels dabei, digitale Strukturen zu vereinfachen, Daten nutzbar zu machen und Umsatzpotenziale gezielt zu heben.

Pressemitteilung

Die Deutsche Hotelakademie (DHA) erweitert ihr Weiterbildungsangebot und startet 2026 mit drei neuen Lehrgängen für die Hotellerie und Gastronomie. Damit reagiert die DHA auf die wachsenden Anforderungen in den Bereichen Convention Sales und Food & Beverage. 

Die Bewerbungsphase für den Internorga Zukunftspreis 2026 läuft. Bis zum 10. Januar können Betriebe aus Gastronomie, Hotellerie und Handwerk ihre nachhaltigen Konzepte einreichen.

Krombacher hat schon vor Jahren Vitamalz übernommen, Rivale Veltins zieht mit dem Kauf der Marke Karamalz nach: Die beiden Großbrauereien aus Nordrhein-Westfalen liefern sich jetzt bei Malzgetränken ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Verkäufer der Marke Karamalz, die Brauerei Eichbaum in Mannheim, kämpft unterdessen ums Überleben. 

Pressemitteilung

Noch knapp drei Monate – dann steht am 1. und 2. März 2026 die dritte Ausgabe der EUROVINO – Fachmesse für Wein in der Messe Karlsruhe an. Fachbesuchende aus Handel und Gastronomie können sich auf das kuratierte Portfolio an Weinerzeugenden und -vermarktenden aus dem In- und Ausland freuen, die vor Ort ihr Angebot an verkaufsstarken Weinen und Schaumweinen präsentieren.

Sekt bleibt die Nummer eins in Deutschland, doch der Crémant erlebt einen klaren Aufschwung. Der hochwertige Schaumwein gewinnt stetig an Beliebtheit und wird von Konsumenten oft als sensorisch nah am Champagner beschrieben. Auch in der Gastronomie greifen viele Schaumwein-Liebhaber immer öfter zum Crémant.

Die Zeitschrift Der Feinschmecker stellt die 500 besten Weingüter Deutschlands in ihrem jährlich erscheinenden Wein Guide vor. Zum Winzer des Jahres wurde Sebastian Fürst aus Franken gekürt.

Sie gestalten die Zukunft der Hospitality-Branche – und nicht nur das. Die Emerging Professionals in Consulting (EPiCs) führen den FCSI in ein neues Zeitalter: digitaler, vernetzter und kollaborativer denn je. Nur die intensive Zusammenarbeit von erfahrenen und jungen Mitgliedern auf Augenhöhe kann den Weg in eine gelingende Zukunft weisen.  

Geringere Ernte, sinkende Preise, weniger Betriebe: Die deutschen Hopfenbauern stehen vor grundlegenden Veränderungen. Womit Vertreter der Branche jetzt rechnen.