«Wein-TÜV» für den Jahrgang 2019 in Franken

| Industrie Industrie

Zu warm, zu kalt, zu heiß: Nach den Wetterkapriolen im vergangenen Jahr haben Frankens Winzer so wenig Trauben gelesen wie zuletzt 1985. Lediglich 5600 Liter pro Hektar und damit etwa 33,5 Millionen Liter konnten verarbeitet werden, wie die Regierung von Unterfranken am Freitag in Würzburg mitteilte. 2018 waren es noch 8600 Liter pro Hektar, im Jahr davor 7560. Wie auch in den zurückliegenden Jahren setzen Frankens Winzer immer mehr auf die Weißweinsorte Silvaner.

Im vergangenen Jahr hätten die Reben wegen des milden Winters sehr früh ausgetrieben. Spätfröste setzten dann etwa im Saaletal und bei Hammelburg so mancher Pflanze zu - an Ernte war dort kaum mehr zu denken. Durch einen relativ kalten und sonnenarmen Mai seien wiederum die Blütenstände nur unzureichend befruchtet worden. Dazu kamen mehrwöchige Hitze im Sommer, fehlender Regen und hohe UV-Strahlung, die bei den Trauben zu Sonnenbrandschäden in bislang ungekanntem Ausmaß führten, so die Behörde.

Die Winzer hatten allerdings nur mit wenig Krankheiten und auch kaum Schädlingen an den Reben zu kämpfen. «Alles zusammen ergab einen Weinjahrgang mit einer geringen Ertragsmenge wie seit 1985 nicht mehr (damals in Folge von Frostschäden) bei einer sehr guten Qualität der daraus erzeugten Weine.»

Bei den Weinprüfern der Behörde stellen die Weinbauern alljährlich ihre Weine und Schaumweine vor, um die begehrte amtliche Prüfungsnummer zu erhalten. Wer diese Nummer bekommt, darf seine Produkte Qualitätswein oder Qualitätsschaumwein nennen. Knapp 97 Prozent der im ersten Halbjahr vorgestellten Weine, die für gut 97 Prozent der geprüften Weinmenge stehen, erhielten die Nummer. «Ein für den Frankenwein absolut herausragendes Ergebnis.» Mehr als ein Viertel der Anträge auf eine Prüfung bezog sich auf Silvanerweine.

Die Tester der Bezirksregierung untersuchen die Tropfen vor allem sensorisch, das heißt sie beurteilen Geruch, Farbe, Geschmack und Harmonie. Wenn beispielsweise ein Riesling wirklich wie ein Riesling aussieht und so schmeckt, erhält er die Nummer.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Fleischproduktion in Deutschland ist im Jahr 2023 erneut deutlich gesunken. Die gewerblichen Schlachtunternehmen produzierten nach vorläufigen Ergebnissen 6,8 Millionen Tonnen Fleisch – 280.200 Tonnen weniger als im Vorjahr.

Pressemitteilung

Am 3. und 4. März 2024 feiert die EUROVINO – Fachmesse für Wein ihre Premiere in der Messe Karlsruhe: Dabei erwartet die Besuchenden aus Handel, Gastronomie und Hotellerie das Wein- und Schaumweinangebot von über 265 Ausstellern.

Der Staatliche Hofkeller Würzburg hat im jüngst ausgewerteten Jahr 2022 einen Fehlbetrag von gut 900.000 Euro erwirtschaftet. Im Jahr zuvor war das Defizit mit 1,5 Millionen Euro noch größer ausgefallen. Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor.

Die Agrarmesse Grüne Woche in Berlin hat ihr Ziel von deutlich mehr als 300.000 Besuchern in diesem Jahr verfehlt. Zur Begründung gab die Messe am Sonntag den Streik der Lokführergewerkschaft GDL bei der Bahn an.

Die schwäbische Oettinger-Brauerei übernimmt die Hamburger Joybräu, einen Hersteller von alkoholfreiem Proteinbier. Oettinger-Vorstandschef Stefan Blaschak sagte der «Wirtschaftswoche», in Asien und den USA sei Proteinbier schon ein Standardprodukt.

Pressemitteilung

HAGATEC – Großküchen-Fachhändler aus Hamburg - bietet seinen Kunden ab sofort noch mehr Flexibilität und Service. Ab sofort kann 24/7 bei HAGATEC geshoppt werden. 

Die Veltins-Brauerei hat im 200. Jahr ihres Bestehens das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte gemeldet. Während der Ausstoß nach konsumschwachen Monaten nachgab, legte der Umsatz um 5,3 Prozent zu.

Die Haus-Cramer-Gruppe um die Warsteiner Brauerei hat ihren Bierabsatz in Deutschland gesteigert. Im vergangenen Jahr sei ein Inlandswachstum von mehr als einem Prozent erzielt worden, während der deutsche Biermarkt um etwa vier Prozent geschrumpft sei.

In der Hochburg der deutschen Schweinehaltung wird es künftig einen Schlachthof weniger geben: Der Fleischkonzern Vion schließt seinen Betrieb in Emstek. Weitere Schlachthöfe sollen verkauft werden.

Der französische Champagner-Absatz ist im vergangenen Jahr nach einem kräftigen Anstieg nach dem Einbruch während der Corona-Pandemie wieder auf Vorkrisenniveau zurückgefallen. Der Absatz sank 2023 im Vorjahresvergleich um 8,2 Prozent auf 299 Millionen Flaschen, teilte der Hersteller-Verband Comité Champagne am Montag mit.