Seit diesem Monat ändert sich die digitale Landschaft für Unternehmen, insbesondere in der Reise- und Hotelbranche, grundlegend: Instagram erlaubt Google offiziell, öffentliche Beiträge von professionellen Konten zu indexieren und in den Suchergebnissen anzuzeigen. Diese Entwicklung markiert einen entscheidenden Wandel, da Instagram, einst ein „Walled Garden“, nun zu einem „durchsuchbaren Content-Giganten“ wird.
Die Öffnung ist eine Reaktion auf das sich wandelnde Suchverhalten der Nutzer, die zunehmend soziale Medien wie Instagram, TikTok und YouTube sowie KI-gestützte Tools wie ChatGPT für ihre Informationssuche nutzen. Google muss in diesem Wettbewerbsumfeld, in dem bereits ein Großteil der Nutzer Instagram gezielt im Suchkontext einsetzt, reagieren und integriert nun gezielt Social Content in seine Suchergebnisse. Für Meta, den Mutterkonzern von Instagram, schafft diese Freigabe zudem die technische und rechtliche Grundlage, um öffentliche Inhalte verstärkt für das Training eigener KI-Modelle zu nutzen, sofern Widerspruchsmöglichkeiten bestehen.
Visuelles Storytelling im Mittelpunkt der Reiseentdeckung
Für die Reiseindustrie ist diese Integration besonders bedeutsam. Instagram hat sich bereits zu einer dominanten Plattform für Reiseinspiration und -entscheidungen entwickelt. Mit der neuen Sichtbarkeit in den Google-Suchergebnissen tauchen visuell ansprechende Instagram-Inhalte nun direkt neben traditionellen Webseiten und Nachrichtenartikeln auf. Dies zwingt Reiseunternehmen dazu, ihre Marketingstrategien zu überdenken und soziale Medien nahtlos in ihre Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu integrieren.
Anpassungsstrategien für Reiseunternehmen
Um von dieser Entwicklung zu profitieren, sind Anpassungen in der Content-Strategie unerlässlich:
- Instagram-Posts als Mini-Landingpages: Jeder Beitrag sollte als potenzielles Suchergebnis konzipiert werden. Dies beinhaltet die strategische Optimierung von Untertiteln, wobei die erste Zeile wie ein Titel-Tag einer Webseite funktionieren sollte.
- Umfassende ALT-Texte: Für alle Bilder sollten detaillierte, beschreibende Alternativtexte hinterlegt werden, um die Zugänglichkeit für Suchmaschinen und Nutzer zu verbessern.
- Video-Optimierung: Videos sollten durch Textüberlagerungen und Untertitel auch bei Stummschaltung zugänglich sein.
- Profil-Optimierung: Benutzername, Anzeigename und Biografie des Instagram-Profils sollten relevante Suchbegriffe enthalten, um die Auffindbarkeit zu maximieren.
- Integrierte Social-SEO-Content-Strategie: Die Zusammenarbeit zwischen Social-Media- und SEO-Teams ist entscheidend, um wertvolle und informative Inhalte wie Anleitungen, lokale Einblicke, FAQs oder Blicke hinter die Kulissen zu erstellen.
Hotels könnten Profiteure der neuen Suchlandschaft werden
Besonders profitieren werden Reiseunternehmen, die bereits visuelles Storytelling beherrschen. Dazu gehören vor allem Hotels, mit authentischen, storybasierten Inhalten, persönlichen Geschichten über lokale Besonderheiten, die bei Google-Suchen nach spezifischen Reisezielen oder Erlebnissen hervorgehoben werden könnten.
Gleiches gilt für Abenteuertourismus- und Erlebnisanbieter: Visuelle und erlebnisorientierte Angebote wie Kletter-Touren, besondere Ausflüge oder Food-Inhalte eignen sich hervorragend für die neue Suchfunktion und können bei Anfragen nach Aktivitäten in bestimmten Reisezielen angezeigt werden.
Die Zusammenführung von sozialen Medien und der Suche markiert den Beginn einer neuen Ära im Reisemarketing. Reiseunternehmen, die ihre Instagram-Strategie mit ihrer SEO-Strategie abstimmen und Inhalte schaffen, die sowohl emotional ansprechend als auch informationell wertvoll sind, können ihre Reichweite, Sichtbarkeit und Auffindbarkeit für potenzielle Reisende erheblich verbessern.













