„Unrating Vienna“ – Wiener Tourismus-Kampagne nimmt Bewertungsinflation ins Visier

| Marketing Marketing

Die Stadt Wien will, dass sich Reisende weniger stark von Online-Bewertungen steuern lassen, dafür mehr vom Urlaub haben: Mit seiner aktuellen Kampagne „Unrating Vienna“ will WienTourismus Reisende anregen, individueller zu reisen und sich dabei nicht zu sehr von anderen beeinflussen zu lassen. Dafür wurden auch angeblich „unbeeinflusste Influencer“ engagiert.

In Kooperation mit Leopold Museum und MuseumsQuartier gibt es in den Abendstunden des 6. bis 8. Juni auch vor Ort in Wien Spannendes zu sehen. Wir leben in einer digitalen Seifenblase. Mehr denn je wird unser Alltag fremdbestimmt, vorgeplant, gesteuert und reguliert. Suchmaschinen bestimmen, was wir finden. Soziale Netzwerke und Algorithmen entscheiden, was uns interessieren könnte. Rankings, Votings und Top-10-Listen definieren, was wir im Urlaub keinesfalls verpassen dürfen. Vom vermeintlichen Sightseeing-Geheimtipp bis hin zum Dessert im Restaurant wird quasi jeder Schritt einer Reise bewertet und geteilt. Das Abarbeiten von Must-See-Listen im Urlaub wird zur Arbeit, und letztlich machen dann fast alle dasselbe. Mit der aktuellen Kampagne „Unrating Vienna“ ermutigt der WienTourismus seine Gäste, aus diesem Raster auszubrechen und dem nachzugehen, was den Urlaub schön macht: individuelle Erfahrungen zu sammeln, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und dabei wirklich Neues und Überraschendes zu entdecken.

„Online-Bewertungen sind grundsätzlich eine tolle Sache, helfen sie doch, in einer komplexen Welt Orientierung zu finden. Somit ist unsere Kampagne auch kein Fingerzeig gegen technologische Errungenschaften, die unser Leben einfacher machen und die wir selbst im Tourismusmarketing nutzen. Wir verstehen Digitalisierung allerdings als Kulturtechnik, die dem Menschen nutzen soll und kein Selbstzweck ist. Dass Onlinebewertungen bei der Suche nach Entspannung und individuellen Genussmomenten nicht immer der richtige Weg sind, thematisieren wir im Rahmen der aktuellen Wien-Kampagne mit einer Portion Humor. Sie soll einen Denkanstoß geben und zur Diskussion auf gesellschaftlicher Ebene beitragen“, erklärt Tourismusdirektor Norbert Kettner die Intention.

Kampagne in Hamburg und London

Die Kampagne läuft den ganzen Juni lang in Hamburg und London auf unterschiedlichen Kanälen. Rund 220 City-Lights oder Screens in Hamburgs Zentrum und an Verkehrsknotenpunkten der Stadt sowie 180 Plakate und Screens in Londons U-Bahn- und Busstationen zeigen auf den jeweiligen Markt abgestimmte Sujets mit schönen Urlaubsmomenten, Orten oder Objekten, die aber mit negativen und polarisierenden Bewertungen von UserInnen versehen wurden. Deren Namen wurden zwar geändert, die Kommentare basieren allerdings auf echten Bewertungen. So wird die romantische Bootsfahrt auf der alten Donau als langweilig bewertet, das knusprige Wiener Schnitzel wird aufgrund fehlender Tunke, der einzigartige Ausblick auf Schloß Schönbrunn aufgrund des üppigen Rasens kritisiert. Provokant regt die Frage „Und wer bestimmt, was dir gefällt?“ („So who decides what you like?“) zum Nachdenken über das Verhältnis von Selbst- und Fremdbestimmung an, verbunden mit der Aufforderung „Entdecke dein eigenes Wien“ („Discover your own Vienna“). Auf der Kampagnen-Website unrating.wien.info, Facebook und Instagram, bei Schaltungen direkt auf TripAdvisor und via Adressable TV soll mittels #UnratingVienna eine länderübergreifende Diskussion angefacht werden.

„Unrating Leopold“ – Leopold Museum und MuseumsQuartier mit Botschaft vor Ort

Zusätzliche Aufmerksamkeit generiert der WienTourismus von 6. bis 8. Juni (jeweils von 20:30 bis 24 Uhr) vor Ort in Wien, in Kooperation mit dem Leopold Museum und dem MuseumsQuartier: Dass gerade Kunst polarisiert und unterschiedlich bewertet wird, liegt in der Natur der Sache. Mutig und selbstbewusst hat sich das Leopold Museum dazu bereit erklärt, seine kritischsten und absurdesten Bewertungen in überdimensionaler Größe auf die Außenwand des eigenen Museumsgebäudes zu projizieren, um gemeinsam mit dem WienTourismus und einer Portion Augenzwinkern auf die Rating-Inflation aufmerksam zu machen. MitarbeiterInnen des WienTourismus werden an diesen drei Tagen mit der mobilen Tourist-Info vor Ort sein, um die Hintergründe der Aktion zu erklären.

„Unbeeinflusste Influencer“

Zusätzlich holt der WienTourismus Influencer aus Deutschland und Großbritannien nach Wien und ermutigt sie, die Stadt zu entdecken, ohne sich dabei von Bewertungen lenken zu lassen: Maximilian und Lisa Kraft („Zwei die reisen“, instagram.com/zweidiereisen/), Jana Wind („Bekleidet“, instagram.com/bekleidet/), Julie Falconer („A lady in London“, instagram.com/aladyinlondon/) und Chloe Gunning („Wanderlust Chloe”, instagram.com/wanderlustchloe/) wollen von ihren Eindrücken, zufälligen Erlebnissen und überraschenden Begegnungen fernab der Top-Spots berichten.

Zufallsgenerator in der Tourist-Info

In der Tourist-Info am Albertinaplatz steht während des gesamten Kampagnenzeitraums ein Zufallsgenerator, der BesucherInnen verschiedene Wiener Begegnungsmomente vorschlägt. So werden sie auf spielerische Art und Weise dazu ermutigt, Orte abseits von Top-10-Listen aufzusuchen und die vielen Facetten der Stadt an zufällig ausgewählten, deswegen aber nicht minder spannenden Orten zu entdecken.

Weitere Informationen: https://unrating.wien.info


 

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die BWH Hotels Central Europe verzeichnen eine hohe Erfolgsquote im Bereich des Social Recruiting für ihre Partner-Hotels. Nach Angaben des Unternehmens liegt die Erfolgsquote bei der Besetzung von Stellen aktuell bei 68 Prozent innerhalb des ersten Monats

Motel One hat seinen internationalen Mediaetat neu vergeben. Während der Fokus der Hotelgruppe bislang vor allem auf performancegetriebenen Zielen lag, soll Mediaplus nun auch den Markenauftritt stärken.

The Leading Hotels of the World hat zehn neue Mitglieder ins Portfolio aufgenommen. Die Neuzugänge umfassen sowohl neu eröffnete als auch etablierte Häuser in verschiedenen Regionen weltweit. Erstmals sind Hotels in der Mongolei und auf St. Lucia vertreten.

Small Luxury Hotels of the World hat eine neue Kollektion ins Leben gerufen, die sich auf das ganzheitliche Wohlbefinden der Gäste konzentriert. Die „Wellbeing Collection“ geht über herkömmliche Spa-Angebote hinaus und soll Rückzugsorte für Körper, Geist und Seele bieten.

An besonders heißen Tagen können sich Mainzerinnen und Mainzer in einigen Hotels der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt vergünstigt in klimatisierten Zimmern abkühlen. Möglich ist das dank der Aktion «Cool Summer Mainz».

Die Deutsche Zentrale für Tourismus ist mit dem Red Dot Design Award in der Kategorie Digital Solutions ausgezeichnet worden. Die Jury prämierte die Gamification-Anwendung „Grimm‘s Quest“, die im Rahmen des Themenschwerpunktes „50 Jahre Deutsche Märchenstraße“ entstand.

BWH Hotels Central Europe hat im ersten Halbjahr 2025 einen Zuwachs von 14 neuen Hotels mit insgesamt rund 1.400 Zimmern vermeldet. Zwölf der Neuzugänge befinden sich in Deutschland, je ein weiteres Hotel wurde in Kroatien und der Slowakei aufgenommen.

Small Luxury Hotels of the World (SLH) hat im ersten Halbjahr 49 neue Mitgliedshotels aufgenommen. Das Unternehmen setzt damit seinen Wachstumskurs fort, nachdem bereits 82 neue Häuser im Rekordjahr 2024 zum Portfolio stießen.

Coca-Cola startet im August die Kampagne „Made in Germany“, um die regionale Produktion und wirtschaftliche Bedeutung des Unternehmens in Deutschland hervorzuheben. Im August werden bundesweit fünf Anzeigenmotive ausgespielt. Zentrale Botschaft ist: „Coca-Cola ist made in Germany“.

 

Premier Inn führt die neue Buchungsplattform „Premier Inn Business“ ein, die das bestehende Angebot für Geschäftskunden ablöst. Die Plattform, die in Deutschland und Großbritannien verfügbar sein wird, ersetzt den bisherigen Business Booker.