„Erfolg glückt nur im Team“ - Hermann Bareiss wird 80

| Personalien Personalien

Hermann Bareiss, der Seniorchef des Baiersbronner Ferienresorts Bareiss im Schwarzwald, feiert am 27. März 2024 seinen 80. Geburtstag. Bareiss, der das Familienhotel im Lauf über ein halbes Jahrhundert zu einem der besten Urlaubresorts über die Grenzen Europas hinaus entwickelt hat, gilt heute bei Kollegen wie Gästen  Grandseigneur der deutschen Spitzenhotellerie.

Bareiss ist Kriegskind. Sein Vater, der Förster Jakob Bareiss in Baiersbronn, fiel in den letzten Kriegstagen. Die alleinerziehende Mutter Hermine Bareiss gründete 1951 selbständig das „Kurhotel Mitteltal“  (1991 umbenannt in Hotel Bareiss), das sich wegen seiner Gastronomie und seiner Gastlichkeit schnell einen erstklassigen Ruf in Deutschland erwarb.

Nach Abschluss der Schulzeit absolvierte Bareiss eine Kochlehre im mütterlichen Betrieb. Prägend für seinen Anspruch auf Exzellenz in allen Leistungsbereichen eines Hotels wurden seine anschließenden Jahre in Paris im Grandhotel Terminus St. Lazare und im Hotel Bachmair am See in Rottach-Egern.

Können, Ehrgeiz und Souveränität ließen ihn in beiden Häusern in Kürze zum persönlichen Assistenten avancieren, des Generalmanagers in Paris, der Hotelier-Legende Max Bachmair am Tegernsee. Studienaufenthalte führten ihn zwischendurch nach London und Kairo.

Als Hermine Bareiss die zunehmende Arbeit im Kurhotel zu überfordern drohte, brach Hermann Bareiss die geplanten Wanderjahre ab und kehrte 1966 nach Mitteltal zurück. Die alleinige Führung des Hotels, die formal fünf Jahre später erfolgte, hatte der 22jährige zur Bedingung gemacht.

Der junge Bareiss wusste von Anfang an, was er wollte: Aus dem Fremdenverkehrs-Standort Mitteltal galt es durch Spitzenleistung in Gastronomie und Hotel eine Tourismus-Destination zu machen. Das nachmalige Hotel Bareiss müsste zu einem der besten in Deutschland werden. Anders, so Bareiss, wäre das Kurhotel in unternehmerischer und gastgeberischer Bedeutungslosigkeit versunken.

Der Rest ist Hotel-Geschichte. Bareiss wurde Vorreiter heutiger Selbstverständlichkeiten in der Highend-Hotellerie: das Angebot von Suiten; die Entwicklung des schlichten Hallenschwimmbads (eines der  ersten in Deutschland) zu einer der heute besten Pool-, Wellness- und Spa-Anlagen im deutschsprachigen Raum; ein kaum überschaubar breites Freizeit-, Ferien-, Fitness- und Sportangebot, in- wie outdoor; ein eigenes Kinderdörfle mit mehrfach ausgezeichnetem, pädagogisch reputiertem Kinderprogramm; und, als „Bestes Kulinarisches Hotel“ („101 Beste Hotels“, 2024), die wohl renommierteste Gastronomie Deutschlands mit fünf Hotelrestaurants, drei À-la-carte-Restaurants, darunter das 3*Gourmetrestaurant Bareiss.

Die Event- und À-la-carte-Kulinarik abrundend, gehören heute als Outlets zum Hotel noch der historische Morlokhof von 1789, die Wanderhütte Sattelei und der Forellenhof Buhlbach mit eigener Fischzucht unter Federführung von Sohn Hannes Bareiss, der das Hotel zusammen mit seiner Frau Britta in 3. Generation mitführt.

Neben Initiativen zu Kultur- und Naturschutz und -erhalt - u.a. die mehrfach ausgezeichnete Denkmalpflege des Morlokhofs, die Aufzucht des Hinterwälder Rinds, die Bareiss-Jagd - gehören zu den überbetrieblichen Engagements die Pflege der deutsch-französischen Freundschaft, für die er mit dem Orden als Chevalier der Légion d’Honneur geehrt wurde, sowie die Förderung des Branchenachwuchs, für den er mit dem Verein „FHG“ (Förderer der Hotellerie und Gastronomie) eine Ausbildungs-und Schulreform initiierte, deren Lehrinhalte als die heute bundesweit besten angesehen sind.

Die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg, das Bundesverdienstkreuz und etliche Branchen-Auszeichnungen  (u.a. Rumohr-Ring, Bester Hotelier Deutschlands, Bester Gastgeber Deutschlands) markieren den Rang, den Hermann Bareiss in der deutschen Top-Hotellerie einnimmt.

Sich dieses Ranges und seiner Verdienste durchaus bewusst, ist es seit Jahren ein von Bareiss einbekanntes Credo: „Nichts von dem, was ich geleistet habe, habe ich allein geleistet. Gastronomie und Hotellerie, sie funktionieren, gelingen und glücken nur im Team.“

Angesprochen, was ihn ein Berufsleben angetrieben hat, immer alles und sein Bestes zu geben, bleibt Bareiss beim Glück: „Ich wollte und will meine Gäste glücklich machen. Nichts anderes. Und ebenso unsere Mitarbeiter: sie sollen sich im Bareiss so wohlfühlen wie die Gäste. Nichts anderes.“

Die Zukunftswünsche des zweifachen Vaters und fünffachen Großvaters? „Persönlich: viel mehr Zeit für Familie und Freunde. Für die Jugend: eine fortgesetzte Wertschätzung und Achtung unserer Region, unseres Schwarzwalds, der Menschen, die hier leben, speziell in unserer Gemeinde. Unternehmerisch: schafft Neues. Menschlich: bleibt menschlich. KI, digitales Zeitalter, social network … - alles wichtig, alles richtig. Aber noch richtiger, noch wichtiger: bleibt menschlich.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant bibraud in Ulm stellt seine Küchenleitung neu auf. Ab sofort teilen sich Alina Meissner-Bebrout und Tim Ostertag die Führung. Gemeinsam wollen die beiden die Philosophie des Hauses weiterentwickeln, die auf einer entspannten Fine-Dining-Atmosphäre basiert.

Das Hotel Hohenhaus in Herleshausen hat Olaf Seibicke zum neuen Hoteldirektor ernannt. Seibicke, ein erfahrener Hotelmanager, wird die Leitung des Hauses zu Beginn des kommenden Jahres übernehmen. Er bringt umfassende Erfahrung aus der deutschen und internationalen Spitzenhotellerie mit.

Die Hotelgruppe TITANIC Hotels richtet ihre Strategie neu aus und setzt dabei auf eine neu aufgestellte Geschäftsführung sowie eine klare Wachstumsstrategie. Ziel ist die Expansion der Marke in der DACH-Region. Aktuell betreibt das Unternehmen fünf Standorte in Berlin.

Im Oktober 2025 kommt es zu einem Führungswechsel im Grand Hotel Heiligendamm. Nach zwei Jahren als General Manager verlässt Mathias Gerds das Traditionshaus. Sein Nachfolger wird Fabian Engels, der die Leitung des Hotels an der Ostsee am 1. Oktober 2025 übernimmt.

Kempinski Hotels hat Frank Veenstra zum neuen Chief Development Officer ernannt. In dieser Position soll er die globale Wachstumsstrategie der Hotelgruppe vorantreiben und die Expansion in das Ultra-Luxus-Segment leiten.

25hours Hotels ernennt Jake Guilfoyle zum General Manager des 25hours Hotels The Olympia in Sydney. Das Hotel, das am 9. Oktober im Stadtteil Paddington eröffnet, ist das erste der Marke in Australien.

Die Louvre Hotels Group hat Eduardo Bosch zum Chief Executive Officer ernannt. Er übernimmt die neue Rolle zusätzlich zu seiner bisherigen Position als Chief Operating Officer.

Das Boutique-Hotel und Kulturzentrum The Knast in Berlin hat einen neuen General Manager. Seit Ende Juli leitet der gebürtige Venezianer Pier Andrea Mestre die Vorbereitungen für das geplante Soft-Opening des Hotels Ende 2025.

​​​​​​​Die DEHOGA Deutsche Hotelklassifizierung GmbH verstärkt ihre Geschäftsführung: Zum 2. September 2025 wurde Christin Neumann (41) zur zweiten Geschäftsführerin berufen. Sie ergänzt damit die bisherige Geschäftsführung von Markus Luthe.

Das Lokal Der Weinlobbyist in Berlin, das jetzt Restaurant & Weinbar ist, stellt sich mit einem neuen kulinarischen Konzept auf. Tilo Roth, ein bekannter Küchenchef aus Berlin, übernimmt die kulinarische Leitung.