DEHOGA sammelt fast 600.000 Euro für Hochwasseropfer in Hotellerie und Gastronomie

| Politik Politik

Mit einer deutschlandweiten Spendenaktion hatte der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) alle Hoteliers, Gastronomen und Partner der Branche zur Solidarität mit den gastgewerblichen Unternehmern aufgerufen, die von der Flutkatastrophe im Sommer 2021 betroffen waren. Auf Presseveranstaltungen am heutigen Montag in den besonders betroffenen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kündigte der DEHOGA im Beisein betroffener Unternehmer die zügige Bearbeitung und die schnellstmögliche Auszahlung der Hilfen an. Anträge können noch bis zum 30. November gestellt werden. 

„Das Jahrhundert-Hochwasser bedeutete für viele Kolleginnen und Kollegen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eine Katastrophe nicht gekannten Ausmaßes – und das nach den kräftezehrenden Pandemie-Monaten“, sagt Guido Zöllick, Präsident des DEHOGA Bundesverbandes. Hoteliers und Gastronomen hätten in den Fluten geliebte Menschen verloren, ihre Betriebe und Häuser seien zerstört, ganze touristische Strukturen vernichtet. „Die Auswirkungen sind verheerend. Noch immer wissen viele Unternehmer nicht, wie es weitergeht. Umso dankbarer sind wir für die große Resonanz auf unsere Spendenaktion und die damit gezeigte Solidarität und Hilfsbereitschaft der Branche und ihrer Partner.“

Auf dem Spendenkonto des 2002 gegründeten Vereins zur Unterstützung der Opfer von Naturkatastrophen DEHOGA e.V. sind unter dem Stichwort „Flutopferhilfe Gastgewerbe“ bislang 591.080,79 Euro (Stand 15. Oktober) eingegangen. „Im Namen der von der Flutkatastrophe betroffenen Hoteliers und Gastronomen gilt unser großes Dankeschön den 496 Spendern aus dem Gastgewerbe und der Zulieferindustrie.

Stellvertretend für alle Spender hob Zöllick das großartige Engagement der METRO und der One Foundation, eine Stiftung der Motel One Group, hervor. Von der METRO seien 200.000,00 Euro und von der One Foundation 100.000,00 Euro auf das Spendenkonto eingezahlt worden.

„Die lokale Gastronomie ist nach zwei harten Corona-Lockdowns durch die Flutkatastrophe erneut schwer getroffen. Es ist uns ein Herzensanliegen, einen Beitrag für den Wiederaufbau der Branche zu leisten. Der DEHOGA Fonds ist ein enorm wichtiges Instrument für pragmatische, finanzielle Hilfe für das Gastgewerbe – zugleich sendet er das Signal eines starken Rückhalts an die betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer“, sagt Volker Schlinge, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor METRO Deutschland.

„Mir hat besonders imponiert, welche Kräfte in der Branche trotz der Corona-Pandemie unmittelbar nach der Katastrophe aber auch jetzt noch freigesetzt wurden, um Betroffenen aus der Bevölkerung und der Branche mit Essen, einem Dach über dem Kopf, Sach-, aber auch Geldspenden zur Seite zu stehen. Jetzt geht es darum, wieder eine Perspektive zu schaffen. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir jetzt mit Geldern aus der DEHOGA-Spendenaktion weiter individuell unterstützen und einen kleinen Beitrag hierzu leisten können“, betont Patrick Rothkopf, Präsidiumsmitglied im DEHOGA Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender im Kreis Euskirchen, einem der am meisten betroffenen Landkreise in Deutschland, anlässlich einer Presseveranstaltung in Bad Münstereifel.

Gereon Haumann, Präsident des DEHOGA Rheinland- Pfalz, erklärt: „Die Flutkatastrophe am 14. Juli 2021 hat Deutschland, hat Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hart getroffen. Das Schlimmste: 189 Menschen haben ihr Leben verloren, davon 142 in Rheinland-Pfalz; unfassbares Leid ist damit über viele Familien gekommen. Dieses Leid ist nicht wieder gut zu machen. Was wir tun können, ist den Menschen beim Verlust von Hab und Gut zu helfen. Mit der Aktion ,Kollegen helfen Kollegen´ haben viele Kollegen, auch viele Mitarbeiter Sach- und Geldspenden in kürzester Zeit gesammelt und dem DEHOGA zur Unterstützung der gastgewerblichen Betriebe zur Verfügung gestellt. Wir sind wirklich tief bewegt von dieser überwältigenden Hilfsbereitschaft aus und für die Gastgewerbebranche, ebenso aus der gesamten Bevölkerung. Damit werden wir in die Lage versetzt, denjenigen, die ad hoc Hilfe benötigen, auch diejenigen, die trotz staatlicher Hilfsprogramme in akute Not geraten sind, zu helfen. Unser klares Versprechen: Wir lassen keinen der betroffenen Kollegen allein. Wir helfen dank der Spenden und – das ist mir persönlich auch ganz wichtig – wir stehen den Kollegen auch weit über die nächsten Wochen und Monate – mit Rat und Tat zur Seite.“

Anträge auf Spendenhilfe können von betroffenen Gastronomen und Hoteliers noch bis 30. November beim Verein zur Unterstützung der Opfer von Naturkatastrophen (im DEHOGA) e.V. gestellt werden. Ebenso können weiterhin Spenden auf das Konto des Vereins zur Unterstützung der Opfer von Naturkatastrophen DEHOGA e.V. unter dem Stichwort „Flutopferhilfe Gastgewerbe“ geleistet werden (IBAN: DE58 1005 0000 0013 2222 44, BIC: BELADEBEXXX).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Auch im Ausland ist das allgemeine Preisniveau zuletzt deutlich gestiegen - in unterschiedlicher Weise. Die Finanzverwaltung reagiert darauf mit neu berechneten Pauschalen für Dienstreisende.

Thüringen stellt Gastronomen und Hoteliers Finanzhilfen in den kommenden Jahren in Aussicht. Es solle ein «Gastrobonus» für Investitionen aufgelegt werden, teilte die Linke-Landtagsfraktion in Erfurt mit.

Fast zwei Jahre nach Einführung der Verpackungssteuer rechnet die Stadt Tübingen mit einem Geldregen. Es sei mit einem Steueraufkommen von mindestens rund 692 000 Euro für das Jahr 2022 auszugehen. Eine Franchise-Nehmerin von McDonald's hat gegen die Steuer Verfassungsbeschwerde erhoben.

Bundesminister Cem Özdemir traf sich mit Repräsentanten der Gemeinschaftsgastronomie im Dehoga, um den Austausch zu den praxisrelevanten Herausforderungen bei der Realisierung der Ziele der Ernährungsstrategie der Bundesregierung zu intensivieren.

Nach ihrer Einigung im Haushaltsstreit gaben sich die Ampel-Spitzen zunächst ziemlich zugeknöpft. Jetzt gibt es erstmals eine Liste ihrer Beschlüsse. Doch Änderungen sind nicht ausgeschlossen.

Bei der Deutschen Bahn drohen im kommenden Jahr mehrtägige Streiks mit Tausenden Zugausfällen. Die Mitglieder der Lokführergewerkschaft GDL haben per Urabstimmung den Weg für unbefristete Arbeitskämpfe freigemacht, wie GDL-Chef Claus Weselsky am Dienstag mitteilte.

In den Tarifverhandlungen der Brandenburger Hotels und Gaststätten haben sich die Parteien schnell auf einen Lohnzuwachs für die Beschäftigten geeinigt. Doch der Dehoga rechnet im kommenden Jahr mit zahlreichen Pleiten.

Auf den 184 Seiten des schwarz-roten Koalitionsvertrages bekennt sich die neue Landesregierung in Hessen zur Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus. Dies gebe den hessischen Betrieben wieder etwas mehr Zuversicht, kommentiert der Dehoga.

Sie liefern Essen und Lebensmittel, Pakete oder fahren Menschen durch die Stadt: Aber wann sind Mitarbeiter von Onlineplattformen noch selbstständig und wann Angestellte? Darüber gibt es oft Streit. Ein neues EU-Gesetz könnte Millionen betreffen und mehr Klarheit bringen.

Nach tagelangen Verhandlungen haben die Spitzen der Ampel-Koalition eine Einigung über den Bundeshaushalt für 2024 erzielt. Vieles wird teurer werden, mancher Zuschuss des Staates gekürzt oder gestrichen. Die reduzierte Gastro-Mehrwertsteuer fand keine Erwähnung und dürfte damit Ende des Jahres Geschichte sein.