Hamburger Einzelhandel und Außengastronomie öffnen wieder

| Politik Politik

Nach mehr als fünf Monaten im Lockdown dürfen in Hamburg am Samstag die Läden wieder öffnen. Bei wenig erfreulichen Wetteraussichten über Pfingsten startet auch die Außengastronomie wieder. Kneipen und Restaurants waren seit Anfang November dicht. Die Läden, bis auf die des täglichen Bedarfs, seit Mitte Dezember. Laut den vom Senat am vergangenen Dienstag beschlossenen Corona-Lockerungen wird auch die abstandsunabhängige Maskenpflicht in Parks und Grünanlagen aufgehoben.

Außerdem dürfen sich wieder bis zu fünf Mitglieder zweier Haushalte treffen. Vollständig Geimpfte und Genesene zählen dabei nicht mit, ebenso Kinder. Und auch mehr Sport ist im Freien wieder möglich: Bei Kindern sind bis zu 20, bei kontaktlosem Erwachsenensport bis zu 10 Personen erlaubt.

Die Läden dürfen nur eine anhand der Verkaufsfläche begrenzte Zahl an Kunden empfangen. Außerdem müssen Daten zur Kontaktnachverfolgung erhoben werden. Das gilt auch für die Außengastronomie, bei der maximal fünf Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen dürfen. Negative Corona-Tests oder Terminvereinbarungen sind in beiden Fällen nicht vorgeschrieben - zumindest nicht, solange die Sieben-Tage-Corona-Inzidenz in der Stadt unter 50 bleibt, wie der Senat betonte.

Die Öffnung wurde von den Einzelhändlern begrüßt. Wichtig sei die gleichzeitige Öffnung der Außengastronomie, sagte Brigitte Engler vom City Management Hamburg. Es bestehe eine starke Abhängigkeit zwischen beiden Branchen. Die Schließung der Restaurants und Cafés im November habe für den Handel bereits einen «Lockdown light» bedeutet.

Bei den Gastronomen wurde die kurzfristige Entscheidung des Senats kritisiert. Ursprünglich war die Öffnung der Außengastronomie erst im kommenden Montag geplant, wegen der günstigen Entwicklung des Infektionsgeschehens wurde sie aber vorgezogen. Wegen des geringen Vorlaufs könnten nicht alle Gaststätten schon zu Pfingsten öffnen, hieß es beim Dehoga-Verband. Zudem wurde eine Perspektive auch für die Innengastronomie und das Beherbergungsgewerbe gefordert. (dpa)

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Haushalt für das laufende Jahr hat die Ampel-Koalition an ihre Grenzen gebracht. Jetzt ist das Budget im Bundestag endlich beschlossen. Die Opposition meint: Sparen sieht anders aus.

Ab dem 1. Februar erhöht die Stadt Wiesbaden die Kurtaxe auf den Rekordwert von fünf Euro erhöht. Auch Geschäftsreisende müssen zahlen. Nun schlagen Hoteliers und Gastronomen Alarm.

Der Hamburger Musikclub Molotow kann vorerst bis Ende 2024 an seinem aktuellen Standort weiterbetrieben werden. Eigentlich soll anstelle des Musikclubs ein Hotel entstehen. Mehr als tausend Menschen hatten Ende letzten Jahres gegen die Pläne demonstriert.

Was bislang schon für unverpacktes Rindfleisch sowie verpacktes Fleisch aller Tierarten galt, ist jetzt auch generell für unverpacktes Fleisch vorgeschrieben. Noch gilt die Regelung nicht für die Gastronomie. Der DEHOGA setzt auf freiwillige Lösungen.

In rund 80 Städten kommen am Freitag erhebliche Einschränkungen auf Fahrgäste zu: Busse, U- und Straßenbahnen sollen an dem Tag dort meist ganztägig im Depot bleiben. Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck im Tarifstreit. Nur Bayern ist nicht betroffen.

Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium unterstützt Restaurants, Campingplätze und Hotels beim Ausbau oder der Erweiterung ihres touristischen Angebots. Rund acht Millionen Euro stehen im Haushaltsjahr 2024 bereit. Derr Dehoga freut sich über diese Entwicklung.

Die Bundesregierung diskutiert erneut die Einführung einer Tierwohlabgabe. Ein sogenannter „Tierwohlcent“ löse nicht die Probleme, sagt jetzt der DEHOGA Bundesverband. Originäre Aufgabe der Politik wäre es jetzt, die Rahmenbedingungen für den Mittelstand zu verbessern.

Seit Jahresbeginn wird für Speisen in Gaststätten wieder eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent erhoben. Alle Bestrebungen des Tourismuslandes MV, dauerhaft 7 Prozent festzuschreiben, waren erfolglos. Doch die rot-rote Koalition gibt nicht auf.

Mit einem in diesem Jahr mit bis zu rund acht Millionen ausgestatteten Programm will die rheinland-pfälzische Landesregierung Betreibern von Restaurants, Hotels und Campingplätzen unter die Arme greifen. Es solle beim Ausbau touristischer Angebote unterstützen, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

 

Mecklenburg-Vorpommern hält an seiner Forderung fest, den Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie dauerhaft von 19 auf 7 Prozent zu senken. Bei einer Debatte im Landtag kam es zuvor zu gegenseitigen Schuldzuweisungen.