Der Hamburger Musikclub Molotow kann vorerst bis Ende 2024 an seinem aktuellen Standort weiterbetrieben werden. Diese Ankündigung machte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) während einer Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft. Eigentlich soll anstelle des Musikclubs ein Hotel entstehen. Mehr als tausend Menschen hatten Ende des letzten Jahres gegen die Pläne demonstriert (Tageskarte berichtete).
Brosda äußerte seine Zufriedenheit über das deutliche Bekenntnis der Bürgerschaft zur Livemusikkultur in Hamburg und betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen gesellschaftlichen Vereinbarung, um Clubs langfristig zu sichern, da sie ein integraler Bestandteil des kulturellen Lebens seien. In Zusammenarbeit mit dem Molotow, dem Vermieter und dem Bezirk sei es gelungen, den Mietvertrag des Molotow bis zum Ende des Jahres zu verlängern. Dadurch werde Zeit gewonnen, um eine langfristige Lösung zu erarbeiten.
Seit dem Bekanntwerden der Pläne, das Gebäude abzureißen, um Platz für ein Lindner-Hotel zu schaffen, formierte sich Protest gegen das Vorhaben. Zuletzt bekundeten bekannte Musiker wie Bela B (Die Ärzte), Felix Kummer (Kraftklub) und Steven Ansell (Blood Red Shoes) öffentlich ihre Unterstützung für den Club.