Hoteldirektorenvereinigung (HDV) befürwortet Ausbildungsreform

| Politik Politik

Alles andere wäre eine Überraschung gewesen: Die Hoteldirektorenvereinigung Deutschland (HDV) begrüßt die auf Initiative des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) beantragte Reform der Ausbildungsberufe. Der Verband hatte die Modernisierung vor einer Woche auf den Weg gebracht.

„Die HDV begrüßt und unterstützt ausdrücklich die lange überfällige Modernisierung der Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie“, kommentiert Jürgen Gangl, HDV-Vorsitzender, die zur Entscheidung anstehende Ausbildungsinitiative. „Die Ausbildung in den gastgewerblichen Berufen muss zeitgemäßer werden, damit die Branche für junge Leute auch zukünftig ein attraktiver Arbeitgeber bleibt,“ so Jürgen Gangl weiter.

Im Kern sollen die Rahmenpläne des Dualen Ausbildungssystems inhaltlich modernisiert und teilweise umstrukturiert werden. Unter anderem werden zukünftig mehr digitale Inhalte in den Lehrplan einfließen. So ist beispielsweise geplant, in der Hotelfachausbildung die Kompetenzen in den Bereichen Buchungssysteme, Bewertungsportale, Revenue Management oder auch Vertrieb zu stärken. Darüber hinaus soll der Ausbildungsberuf „Hotelkaufmann/-frau“ zu einem „Hotelkaufmann/-frau für Hotelmanagement“ weiterentwickelt werden. HDV-Chef Jürgen Gangl: „So soll sichergestellt werden, dass unsere Branche mittelfristig eine interessante Alternative zu einem Hochschulstudium bieten kann.“

Die Neuordnung der Ausbildungsinhalte betrifft alle sechs gastgewerblichen Ausbildungsberufe. Im Restaurantfach wird das Fachwissen zu Produkten, zum Verkauf und zum Veranstaltungsmanagement einen höheren Stellenwert bekommen. Bei den Köchen sollen zukünftig Kalkulation, Kostenkontrolle und Küchentechnik, Trends in der Gastronomie, Führungstechniken oder auch Verbraucherschutz einen größeren Platz im Lehrplan einnehmen. Die Umsetzung der Ausbildungsreform wird nicht vor 2021 erwartet.

Zu den wesentlichen Aufgaben der HDV zählt die Nachwuchsförderung. 2013 hat sie gemeinsam mit der DEKRA Assurance Services GmbH das Gütesiegel „Exzellente Ausbildung“ eingeführt. Das Qualitätszertifikat dient dazu, Ausbildungsbetriebe als erstklassig hervorzuheben. Des Weiteren vergibt die Vereinigung alljährlich den Deutschen Hotelnachwuchs-Preis und ehrt den „Exzellenten Ausbildungsbetrieb“.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Regierung plant Verbesserungen bei Rentenniveau und Mütterrente - und will diese eigentlich mit Steuergeld bezahlen. Doch auch auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber kommt eine Mehrbelastung zu.

Der Koordinator der Bundesregierung für Tourismus und maritime Wirtschaft, Christoph Ploß (CDU), hat einen Fünf-Punkte-Plan zur Entlastung und Stärkung der deutschen Tourismusbranche erarbeitet.

Das Bundeskabinett hat den Etatentwurf für den Bundeshaushalt 2026 und die Finanzplanung bis 2029 verabschiedet. Zahlreiche, wenn auch nicht alle im Koalitionsvertrag verabredeten Maßnahmen, wurden darin berücksichtigt. So auch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie.

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es, die Arbeitswelt sei im Wandel. Beschäftigte und Unternehmen wünschten sich mehr Flexibilität. Der Gewerkschaftsvorsitzende Michael Vassiliadis lehnt eine Reform des Arbeitszeitgesetzes jedoch ab und kündigt mögliche rechtliche Schritte an.

Finanzminister Lars Klingbeil hat klargestellt, dass der Bund keine finanziellen Spielräume sieht, um die Länder für mögliche Steuerausfälle im Zusammenhang mit der geplanten Erhöhung der Pendlerpauschale und der Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie zu entlasten. Gleichzeitig formulierte er eine klare Erwartung an die Gastronomiebranche.

Soll es eine Reform des Arbeitszeitgesetzes geben? Die Koalition hat das angekündigt. Die Gewerkschaften lehnen es ab, die Arbeitgeber pochen darauf.

Die Bundesregierung will die Schwarzarbeitsbekämpfung modernisieren und stärker digitalisieren. Der DEHOGA sieht zwar Chancen auf weniger belastende Prüfungen, warnt jedoch vor zusätzlicher Bürokratie und fordert Reformen bei Steuern und Sozialabgaben.

Das Bundesarbeits- und das Bundeswirtschaftsministerium haben einen gemeinsamen Referentenentwurf für ein Bundestariftreuegesetz (BTTG) vorgelegt. Der Entwurf soll bereits am 6. August 2025 im Bundeskabinett beraten werden. Der DEHOGA kritisiert den Entwurf als bürokratisch und überregulierend.

Der Tourismuskoordinator der Bundesregierung Christoph Ploß unterstützt das derzeit wichtigste Branchenanliegen, die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent auf Speisen in der Gastronomie. Dies betonte der CDU-Politiker gegenüber mehreren Medien im Laufe der letzten Tage.

Die Koalitionsparteien haben sich auf eine bundesweit einheitliche Regelung für Trinkgelder geeinigt. Danach bleiben Trinkgelder grundsätzlich steuerfrei. Es wird jedoch eine pauschale Abgabe eingeführt, die niedriger ausfallen soll als ursprünglich diskutiert. Die Reform erfährt breite Zustimmung.