Italien geht gegen gefälschte Online-Bewertungen vor

| Politik Politik

Die italienische Regierung will mit einem neuen Gesetz die Verbreitung von gefälschten und bezahlten Online-Bewertungen für Hotels, Restaurants und touristische Attraktionen eindämmen. Künftig sollen Personen, die Bewertungen abgeben, ihre Identität verifizieren und einen Besuchsnachweis vorlegen müssen.

Der Gesetzentwurf sieht laut Guardian außerdem vor, dass Bewertungen innerhalb von 15 Tagen nach dem Besuch veröffentlicht werden und sowohl relevant als auch detailliert sein müssen. Unternehmen können die Entfernung falscher Bewertungen beantragen, ebenso wie die Löschung von Bewertungen, die älter als zwei Jahre sind und nicht mehr der aktuellen Situation entsprechen. Bezahlte oder durch Anreize gesponserte Bewertungen sollen ebenfalls verboten werden.

Die Überwachung der Einhaltung und die Verhängung von Strafen bei Verstößen wird der italienischen Wettbewerbsbehörde übertragen. Tourismusministerin Daniela Santanchè erklärte, dass das Gesetz die Transparenz und das Vertrauen im Tourismussektor stärken solle: „Wahrheitsgemäße Bewertungen sind entscheidend für den Erfolg von Unternehmen und das Vertrauen der Verbraucher.“

Branchenvertreter äußerten jedoch Bedenken über mögliche Datenschutzprobleme. Es wird befürchtet, dass das Verbot anonymer Bewertungen die Zahl der Online-Kommentare drastisch reduzieren könnte. Michele Carrus, Vorsitzender des Verbraucherverbandes Federconsumatori, lobte den Kampf gegen gefälschte Bewertungen, betonte jedoch die Notwendigkeit einer ausgewogenen Lösung.

Das Gesetz bedarf noch der Zustimmung des Parlaments, bevor es in Kraft treten kann.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Steigende Kosten und internationale Konkurrenz setzen dem Weinbau zu. Im Kloster Eberbach bei Eltville wollen Minister aus acht Bundesländern der Branche helfen. Worum soll es in ihren Gesprächen gehen?

Verbesserter Datenaustausch und digitale Prüfungen sollen den Kampf gegen illegale Beschäftigung effektiver machen. In der letzten Woche hat der Bundestag das Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung verabschiedet. Der DEHOGA begrüßt die angestrebte Bürokratieentlastung, mahnt aber Ursachenbekämpfung an.

Das Europäische Parlament hat den Weg für eine deutliche Entbürokratisierung im Bereich Lieferketten, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Taxonomie freigemacht. Der DEHOGA begrüßt die damit verbundene Chance auf durchgreifende Vereinfachungen und einen mittelstandsfreundlicheren Ansatz.

Die Koalition plant die Senkung der Luftverkehrsteuer. Das Vorhaben polarisiert: Während die Reisewirtschaft eine Trendwende und Entlastung sieht, hagelt es Kritik von Umwelt- und Klimaschützern.

Nach 36 Jahren beim DEHOGA Bundesverband und fast 20 Jahren als Hauptgeschäftsführerin ist Ingrid Hartges heute in Berlin offiziell verabschiedet worden. Die feierliche Veranstaltung fand im JW Marriott Hotel Berlin statt und vereinte führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien der Branche und ihrer Partner.

Das bestehende Minijob-System steht im Zentrum einer politischen Debatte. Eine Gruppe von Unions-Bundestagsabgeordneten sehen in der geringfügigen Beschäftigung einen „Systemfehler“, der reguläre Arbeit verdrängt und unsozial sei. Der DEHOGA Bundesverband hingegen warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer Abschaffung.

Studierende in Niedersachsen sollen bald wieder ein warmes Mittagessen für 2,50 Euro bekommen. SPD und Grüne im Landtag wollen das sogenannte «Niedersachsen-Menü» an allen Hochschulen im Land neu auflegen. Fünf Millionen Euro sind dafür eingeplant.

Darf die EU Kriterien für die Festsetzung von angemessenen Mindestlöhnen vorgeben? Das höchste europäische Gericht sagt in einem neuen Urteil Nein. Auf die Höhe des Mindestlohns in Deutschland hat die Entscheidung keine direkte Auswirkung.

Macht ein EU-Urteil Änderungen am deutschen Mindestlohn-System notwendig? Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie die Politik blicken an diesem Dienstag gespannt nach Luxemburg.

Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Wirtschaft und Gewerkschaften haben für die duale Berufsausbildung in Deutschland geworben und auf akute Probleme auf dem Ausbildungsmarkt hingewiesen. Die Lage sei mehr als herausfordernd, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche.