Julia Klöckner als „Maskottchen der Bierbranche“

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Der Deutsche Brauerbund hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zur „Botschafterin des Bieres“ ernannt. Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker sieht darin in einem Kommentar in der WELT „eine gefährliche Nähe zwischen Politik und Wirtschaft, die Verbraucherinteressen schadet“ und schreibt, Klöckner sei jetzt das „Maskottchen der Bierbranche“.

Frau Klöckner ist nicht die erste Politikerin die das Ehrenamt ausfüllt Auch ihre Vorgänger im Ministerium, Christian Schmidt und Ilse Aigner, taten schon Dienst beim Deutschen Brauerbund. Der bisherige Botschafter, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, übergab das Amt vor 500 Gästen in der Landesvertretung Baden-Württembergs an seine Nachfolgerin.

Der bisherige Botschafter, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, übergab das Amt vor 500 Gästen in der Landesvertretung Baden-Württembergs an seine Nachfolgerin. „Volksvertreter zum Wohle des deutschen Bieres, warum ist das eigentlich niemandem peinlich?“, fragt der Foodwatch-Geschäftsführer und führt aus, das der Geschäftsführer des Brauer-Bundes Holger Eichele, zuvor, unter Ilse Aigner, Sprecher des Bundesernährungsministeriums. 

Der Brauerbund hingegen feiert die Ernennung Klöckers, die mit Blick auf die Auszeichnung sagte: „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mich als Rheinland-Pfälzerin dem Wein besonders verbunden fühle. Doch wenn es irgendwo in der Welt um gutes Bier geht, fällt ganz schnell das Wort Deutschland. Auch deswegen ist es mir eine große Ehre, neue Botschafterin unseres deutschen Bieres zu sein. Bierbrauen ist ehrliches Handwerk und trägt zur Kulturpflege bei. Maßvoll konsumiert steht Bier für Lebensfreude und Genuss. Es ist Teil der deutschen Tradition. Ich persönlich verbinde Bier mit neuen Begegnungen, alten Freunden und gemeinsamen Erinnerungen. Bier ist außerdem ein wichtiges Produkt für die Landwirtschaft. Die Gersten-, Weizen- und Hopfenfelder prägen unsere Kulturlandschaft seit Jahrhunderten. Mehr als 1.500 deutsche Brauereien sind gerade für den ländlichen Raum wichtig. Sie tragen zum Erhalt tausender Arbeitsplätze bei. Ich freue mich auf dieses Amt.“ 

„Julia Klöckner ist der Landwirtschaft seit jeher verbunden“, sagte der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Jörg Lehmann. Aufgewachsen in einer Winzerfamilie in Rheinland-Pfalz, habe Klöckner sich seit Beginn ihrer beruflichen Laufbahn mit großem Engagement den Themen Umwelt, Landwirtschaft und Regionalität gewidmet. „Der Schutz unserer natürlichen Ressourcen und der Erhalt der Vielfalt – das ist Winzern wie Brauern wichtig und sollte auch künftig ein zentrales Anliegen der Politik bleiben“, sagte Lehmann. Er würdigte überdies den Einsatz Klöckners für Mittelstand und Handwerk, die eine tragende Säule der Wirtschaft seien. Die deutsche Brauwirtschaft sei geprägt durch erfolgreiche Familienbetriebe und unterscheide sich von anderen Branchen durch eine kontinuierliche Zunahme von Neugründungen. Bundesweit gibt es mittlerweile rund 1.500 Brauereien. Nach Jahren des „Brauereisterbens“ steigt die Zahl der Betriebe wieder.

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