Klöckner will weniger Salz, Zucker und Fett in Restaurants

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Julia Klöckner würzt mit: Die Ernährungsministerin will bei Angeboten in Gaststätten und Kantinen zu weniger Zucker, Fett und Salz kommen. Ein Konzept dafür soll im neuen Jahr erarbeitet werden, wie das Ministerium am Mittwoch in Berlin anlässlich einer Zwischenbilanz seiner «Reduktionsstrategie» für Fertigprodukte mitteilte.  Diese Vorgehensweise soll demnach auch auf die Außer-Haus-Verpflegung ausgeweitet werden. Basis dafür sollen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sein.

Für Fertigprodukte liegen inzwischen neun freiwillige Vereinbarungen mit Branchenverbänden vor. Damit sichern Hersteller zu, bis 2025 schrittweise Rezepturen zu verändern.

So soll in Frühstückscerealien für Kinder eine Reduzierung um mindestens 20 Prozent erreicht werden, in gesüßten Milchprodukten für Kinder um 15 Prozent. Ein Zucker-Minus von 15 Prozent wird auch für Getränke wie Limonaden zugesagt, jeweils bezogen auf den Durchschnitt des Sortiments. Tiefkühlpizzen sollen mit weniger Salz auskommen. Fortschritte bei Reduzierungen sollen beobachtet werden. Eine erste Bilanz soll im März 2020 vorliegen.

Die Bundesregierung hatte die von Klöckner vorgelegte «Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie» im Dezember 2018 beschlossen. Die Umsetzung startete mit Beginn dieses Jahres. Ziel ist, zu einer gesünderen Ernährung beizutragen. In Deutschland gelten laut Ministerium 47 Prozent der Frauen, 62 Prozent der Männer und 15 Prozent der Kinder als übergewichtig. Zu viel Zucker, Fett und Salz erhöhen auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Von Verbraucherschützern und Medizinern kommt Kritik an «zu laschen» Zielen und dem Vorgehen auf freiwilliger Basis. Sie fordern stärkeres Gegensteuern auch mit Werbebeschränkungen oder Extra-Steuern.


 

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