Regulierung von Kurzzeitvermietungen in der EU: HOTREC stellt neues Positionspapier vor

| Politik Politik

HOTREC befasste sich erstmals 2014 in einem Positionspapier mit dem Thema Kurzzeitvermietung, das damals als "shadow economy" bezeichnet wurde. Heute - acht Jahre später - befindet sich das Tourismus- und Gastgewerbe an einem kritischen Punkt bei der Entwicklung eines geeigneten Rechtsrahmens für Kurzzeitvermietung.

Bereits damals wies HOTREC auf mehrere Risiken hin, die mit dem exponentiellen Wachstum der Kurzzeitvermietungen verbunden sind: unlauterer Wettbewerb, Gefährdung der Verbraucher durch Sicherheitsrisiken, nicht gemeldete Steuereinnahmen und vor allem der zunehmende Druck der Anwohner auf den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum. Diese Risiken sind heute aktueller denn je. Deshalb muss die Schaffung gleicher Wettbewerbs-bedingungen im Beherbergungsbereich Priorität haben, denn nur so können Verbraucher, Anwohner, lokale Gemeinschaften - und das gesamte touristische Ökosystem der EU - geschützt und gefördert werden.

„Es ist ein sehr vielversprechender Schritt für den europäischen Tourismus und das Gastgewerbe, eine EU-Verordnung zu erlassen, die gemeinsame Lösungen für die Herausforderungen im Zusammenhang mit Kurzzeit-vermietungen bieten wird. Die Regelung dieses Bereichs im Einklang mit den Bedürfnissen von Vermietern, Gästen, Destinationen und Einwohnern ist der erste Schritt zur Sicherung eines fairen, transparenten, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Tourismus.", sagte Marie Audren, Generaldirektorin von HOTREC.

„Das Positionspapier von HOTREC enthält klare Empfehlungen, wie eine künftige EU-Verordnung wirksame Regeln und Maßnahmen festlegen kann,
um die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen in der Branche sicherzustellen", fügt Ramón Estalella, Vorsitzender der HOTREC-Arbeitsgruppe Kurzzeitvermietung hinzu.

„Die Initiative der Europäischen Kommission ist sehr zu begrüßen und wird voll von uns unterstützt, da eine europäische Regelung dazu beitragen kann, im Markt für Kurzzeitvermietungen Transparenz zu schaffen und einen funktionierenden Binnenmarkt sowie ein level playing field herzustellen,“ kommentiert Tobias Warnecke, Geschäftsführer des Hotelverbands Deutschland (IHA).

Das HOTREC-Positionspapier zur Kurzzeitvermietungen, das mit Unter-stützung von TOPOSOPHY erstellt wurde, ist als Lang- und Kurzversion verfügbar.

Zurück

Vielleicht auch interessant

In den Tarifverhandlungen der Brandenburger Hotels und Gaststätten haben sich die Parteien schnell auf einen Lohnzuwachs für die Beschäftigten geeinigt. Doch der Dehoga rechnet im kommenden Jahr mit zahlreichen Pleiten.

Auf den 184 Seiten des schwarz-roten Koalitionsvertrages bekennt sich die neue Landesregierung in Hessen zur Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus. Dies gebe den hessischen Betrieben wieder etwas mehr Zuversicht, kommentiert der Dehoga.

Sie liefern Essen und Lebensmittel, Pakete oder fahren Menschen durch die Stadt: Aber wann sind Mitarbeiter von Onlineplattformen noch selbstständig und wann Angestellte? Darüber gibt es oft Streit. Ein neues EU-Gesetz könnte Millionen betreffen und mehr Klarheit bringen.

Nach tagelangen Verhandlungen haben die Spitzen der Ampel-Koalition eine Einigung über den Bundeshaushalt für 2024 erzielt. Vieles wird teurer werden, mancher Zuschuss des Staates gekürzt oder gestrichen. Die reduzierte Gastro-Mehrwertsteuer fand keine Erwähnung und dürfte damit Ende des Jahres Geschichte sein.

Die Spitzen der Ampel-Koalition streben offenbar eine Kerosinsteuer für innerdeutsche Flüge an. Die Luftverkehrswirtschaft zeigte sich wenig begeistert davon: Die staatlichen Standortkosten seien bereits jetzt die höchsten im europäischen Vergleich.

Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU sollen die Ursprungsländer eines Honigs nach dem Willen des Europaparlaments künftig auf dem Etikett nachlesen können. Für ein Verbot von irreführenden Aufschriften auf Fruchtsäften gab es hingegen keine Mehrheit.

Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn hält die Lokführergewerkschaft GDL ihre Streikdrohung aufrecht. «Ab dem 8. Januar sollte man mit längeren Arbeitskämpfen rechnen», sagte der Vorsitzende Claus Weselsky der «Augsburger Allgemeinen».

Die Spitzen der Ampel-Koalition haben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Einigung über den Bundeshaushalt für 2024 erzielt. Details sollen im Laufe des Tages bekanntgegeben werden, wie die dpa am Mittwochmorgen erfuhr

Die Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent auf Speisen wird gravierende Folgen für die Gastgeber haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes: 62,7 Prozent der befragten Unternehmer geben an, dass sie die Steueranhebung auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 wirtschaftlich hart treffen wird. Neun von zehn Unternehmen planen Preissteigerungen.

Mobilität und Digitalisierung standen inhaltlich im Mittelpunkt des Parlamentarischen Abends der Tourismuswirtschaft: Die notwendigen Investitionen in die digitale und Verkehrsinfrastruktur müssten genauso wie in die Erforschung und Produktion von E-Fuels sichergestellt werden.