Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen sich für den Erhalt des von der Schließung bedrohten Musikclubs Molotow im Hamburger Stadtteil St. Pauli einsetzen. So solle schnell ein neuer, finaler und angemessener Standort für das Molotow gesucht werden, wie die SPD-Fraktion am Donnerstag in Hamburg mitteilte.
Einen entsprechenden Antrag wollen die beiden Fraktionen am 31. Januar zur nächsten Bürgerschaftssitzung einbringen. Kurz vor Weihnachten war dem Betreiber des Musikclubs gekündigt worden, weil an der Stelle ein neues Hotel entstehen soll. Der eigentlich geplante neue Standort ist indes noch nicht gebaut, der Club steht deshalb vor dem Aus.
«Das Molotow hat eine enorme Bedeutung für die Hamburger Clublandschaft und muss erhalten bleiben! Heute sehr bedeutende internationale Bands hatten dort ihre ersten Deutschland-Auftritte», sagte Hansjörg Schmidt, Sprecher für Kreativwirtschaft der SPD-Fraktion Hamburg, dazu laut Mitteilung. Das Molotow sei in der Hamburger Clubkultur unersetzbar. Die SPD sei bereits mit den verschiedenen Seiten im Gespräch. «Wir setzen alles daran, das Molotow zu retten. Oberste Priorität muss sein, dass der Club kurzfristig eine Perspektive bekommt.»
Und René Gögge, kulturpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion ergänzte: «Hamburg ist weit über seine Grenzen hinaus für seine lebendige und vielfältige Clubkultur bekannt. Aus der ganzen Welt kommen Menschen zu uns, um die einzigartige Atmosphäre in den Clubs zu genießen, Live-Musik zu hören oder einfach die Nacht durchzutanzen.» Das Molotow als Traditionsclub brauche ein festes Zuhause im Herzen der Stadt. «Wir haben bereits in der Vergangenheit alles dafür getan, dass das Molotow eine Langzeitperspektive hat und werden das auch weiterhin tun.» (dpa)