Systemgastronomie: Tarifverhandlungen zwischen NGG und BdS ergebnislos vertagt

| Politik Politik

In der zweiten Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), haben die Arbeitgeber kein verbessertes Angebot über Lohnerhöhungen vorgelegt. Die Verhandlungen wurden nach zehn Stunden ergebnislos vertagt.

Dazu erklärte Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der NGG: „Die Arbeitgeber haben ihr hundsmiserables Angebot von der 1. Tarifverhandlung noch einmal unverändert vorgelegt. Sie wollen weiterhin nur Armutslöhne zahlen. Das ist mit der NGG nicht zu machen – wir bleiben bei unserer Forderung von 12 Euro pro Stunde mindestens. Auch wer bei McDonald’s, Burger King oder Starbucks arbeitet, hat Respekt verdient und muss von seiner Arbeit leben können.“

Bis zum dritten Verhandlungstermin am 13./14. Februar 2020 in Stuttgart werde die NGG in ausgewählten Städten zu Protestkundgebungen bis hin zu Arbeitsniederlegungen aufrufen. Adjan: „In der Systemgastronomie treffen Milliardenumsätze auf Armutslöhne - die Beschäftigten werden ihren Ärger darüber jetzt öffentlich machen.“

Hintergrund:

Im Bundesverband der Systemgastronomie (Bds) sind die führenden Unternehmen der Branche wie McDonald’s, Burger King, L’Osteria, Starbucks, Nordsee, Tank und Rast, Autogrill und Pizza Hut organisiert. In der 1. Tarifverhandlung im Dezember 2019 in Berlin haben die Arbeitgeber laut NGG eine Erhöhung der Einstiegslöhne auf 9,48 Euro pro Stunde – 13 Cent oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns – angeboten. In der zweiten Tarifverhandlung haben sie dieses Angebot unverändert noch einmal vorgelegt. Auch in den anderen Tarifgruppen sieht dieses Angebot nur minimale Anpassungen von 2,5 bis 2,7 Prozent mehr Geld pro Jahr vor.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Haushalt für das laufende Jahr hat die Ampel-Koalition an ihre Grenzen gebracht. Jetzt ist das Budget im Bundestag endlich beschlossen. Die Opposition meint: Sparen sieht anders aus.

Ab dem 1. Februar erhöht die Stadt Wiesbaden die Kurtaxe auf den Rekordwert von fünf Euro erhöht. Auch Geschäftsreisende müssen zahlen. Nun schlagen Hoteliers und Gastronomen Alarm.

Der Hamburger Musikclub Molotow kann vorerst bis Ende 2024 an seinem aktuellen Standort weiterbetrieben werden. Eigentlich soll anstelle des Musikclubs ein Hotel entstehen. Mehr als tausend Menschen hatten Ende letzten Jahres gegen die Pläne demonstriert.

Was bislang schon für unverpacktes Rindfleisch sowie verpacktes Fleisch aller Tierarten galt, ist jetzt auch generell für unverpacktes Fleisch vorgeschrieben. Noch gilt die Regelung nicht für die Gastronomie. Der DEHOGA setzt auf freiwillige Lösungen.

In rund 80 Städten kommen am Freitag erhebliche Einschränkungen auf Fahrgäste zu: Busse, U- und Straßenbahnen sollen an dem Tag dort meist ganztägig im Depot bleiben. Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck im Tarifstreit. Nur Bayern ist nicht betroffen.

Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium unterstützt Restaurants, Campingplätze und Hotels beim Ausbau oder der Erweiterung ihres touristischen Angebots. Rund acht Millionen Euro stehen im Haushaltsjahr 2024 bereit. Derr Dehoga freut sich über diese Entwicklung.

Die Bundesregierung diskutiert erneut die Einführung einer Tierwohlabgabe. Ein sogenannter „Tierwohlcent“ löse nicht die Probleme, sagt jetzt der DEHOGA Bundesverband. Originäre Aufgabe der Politik wäre es jetzt, die Rahmenbedingungen für den Mittelstand zu verbessern.

Seit Jahresbeginn wird für Speisen in Gaststätten wieder eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent erhoben. Alle Bestrebungen des Tourismuslandes MV, dauerhaft 7 Prozent festzuschreiben, waren erfolglos. Doch die rot-rote Koalition gibt nicht auf.

Mit einem in diesem Jahr mit bis zu rund acht Millionen ausgestatteten Programm will die rheinland-pfälzische Landesregierung Betreibern von Restaurants, Hotels und Campingplätzen unter die Arme greifen. Es solle beim Ausbau touristischer Angebote unterstützen, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

 

Mecklenburg-Vorpommern hält an seiner Forderung fest, den Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie dauerhaft von 19 auf 7 Prozent zu senken. Bei einer Debatte im Landtag kam es zuvor zu gegenseitigen Schuldzuweisungen.