Tracking-Verzicht: Google schafft Cookies ab

| Technologie Technologie

Google will in Zukunft darauf verzichten, für die Personalisierung von Werbung Nutzern quer durchs Netz zu folgen. Der Internet-Konzern leitete bereits im vergangenem Jahr in seinem Web-Browser Chrome die Auslistung sogenannter Cookies von Drittanbietern wie Datenhändlern oder Werbefirmen ein, mit denen die Aktivitäten auf verschiedenen Websites nachverfolgt werden können. Jetzt kündigte Google an, man werde auch keine alternativen Methoden zum Tracking von Nutzern entwickeln oder einsetzen.

Unter anderem bei Apple und im Web-Browser Firefox werden Cookies von Drittanbietern schon seit einiger Zeit standardmäßig blockiert - so dass die Chrome-Ankündigung nicht überraschend kam. Zugleich löste der Schritt die Kritik einiger Konkurrenten bei digitaler Werbung aus. Sie argumentierten zum Beispiel, dass Google unter anderem als Entwickler von Chrome und des Smartphone-Systems Android auch andere Wege habe, an Informationen über das Verhalten von Nutzern zu kommen. Für sie werde dagegen das Werbegeschäft schwieriger.

Der deutsche Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) kritisierte am Mittwoch auch die jüngste Google-Ankündigung. «Jetzt bewahrheitet sich, wovor kleinere digitale Unternehmen seit Jahren gewarnt haben: Dass Google aufgrund seiner Marktmacht nicht mehr auf Cookies angewiesen ist», hieß es in einer Stellungnahme. Der BDZV forderte ein Eingreifen der EU-Kommission.

Google verwies zur Begründung der Pläne auf den Datenschutz. «Es liegt auf der Hand, dass sich die digitale Werbung weiterentwickeln und auf die wachsenden Bedenken der Menschen hinsichtlich ihrer Privatsphäre und der Nutzung ihrer persönlichen Identität reagieren muss», schrieb Google-Manager David Temkin in einem Blogeintrag. «Ansonsten setzen wir die Zukunft des freien und offenen World Wide Web aufs Spiel.» Zugleich sei es dank moderner Werbetechnologien nicht mehr nötig, einzelnen Nutzern quer durchs Netz zu folgen. Stattdessen könnten «Einzelpersonen in großen Gruppen mit ähnlichen Interessen "versteckt" werden». (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Postbank Digitalstudie 2025 zeigt, dass die Deutschen so viel Zeit online verbringen wie nie zuvor. Die wöchentliche Internetnutzung ist im Durchschnitt auf knapp 72 Stunden gestiegen.

Google hat das Agent Payments Protocol (AP2) angekündigt, ein offenes Protokoll, das KI-Agenten in die Lage versetzen soll, selbstständig Zahlungen abzuwickeln. Dieses System, das mit über 60 Partnern aus der Finanz- und Handelsbranche entwickelt wird, könnte die Art und Weise, wie Buchungen und Transaktionen in der Hotellerie und Gastronomie ablaufen, grundlegend verändern.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz hat sich in der deutschen Wirtschaft innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass bereits 36 Prozent der Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern KI nutzen.

Booking Holdings, der Mutterkonzern von Booking.com, setzt verstärkt auf sogenannte Agentic AI, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Das Ziel: eine KI, die nicht nur Fragen beantwortet, sondern eigenständig die gesamte Reise organisiert – inklusive automatischer Updates bei Verspätungen.

Intelligente Beleuchtung, sprachgesteuerte Assistenten und sogar Roboter-Butler – die Hotellerie setzt verstärkt auf Technologie, um den Aufenthalt für Gäste komfortabler zu gestalten. Doch eine neue Studie enthüllt: Viele Reisende sind von den smarten Funktionen überfordert.

Kundenzufriedenheit ist längst mehr als eine hübsche Kennzahl im Reporting. Sie ist das Rückgrat jedes erfolgreichen Unternehmens. Wenn Menschen begeistert sind von einem Service oder Produkt, dann erzählen sie auch im Freundeskreis davon.

Marriott International treibt eine mehrjährige digitale und technologische Transformation voran. Dabei stehen auch die Entwicklung und der Einsatz von KI-Agenten im Fokus, um repetitive Aufgaben zu automatisieren und die Mitarbeiter zu entlasten.

Das Alpbachtal in Tirol startet ein Pilotprojekt, bei dem in 24 Beherbergungsbetrieben digitale Sprachassistenten eingesetzt werden. Mit dem Projekt „Alpbachtal Voice Concierge“ soll die Gästebetreuung durch die Automatisierung von Routineanfragen optimiert werden.

Die Circus SE, ein spezialisiertes Unternehmen für KI-Software und Robotik, kooperiert zukünftig mit dem Facility-Services-Anbieter Secura. Ziel der strategischen Partnerschaft ist es, die autonom arbeitenden Ernährungssysteme von Circus bei weiteren Großkunden von Secura zu etablieren - dazu zählen unter anderem Shell, General Electric, Thyssenkrupp und Audi.

Eine neue Studie enthüllt, welche Plattformen bei Firmen wirklich punkten. Während eine alte Bekannte an der Spitze steht, verliert ein anderer Social-Media-Riese deutlich an Boden.