Best Ski Resort Awards: Studie befragt 46.000 Skifahrer und Snowboarder in den Alpen

| Tourismus Tourismus

Exakt 45.847 Skifahrer und Snowboarder haben an der größten „On Mountain“-Befragung der Alpen teilgenommen. Der Best Ski Resort Awards geht an den Kronplatz in Südtirol, den die Gäste mit besonders hohen Zufriedenheitswerten adeln, knapp gefolgt von Zermatt in der Schweiz. Platz 3 teilen sich Serfaus-Fiss-Ladis im österreichischen Tirol sowie Val Gardena in Südtirol.

Der „Best Ski Resort Report“ ist damit in der Branche die umfangreichste, regelmäßig durchgeführte Kundenzufriedenheitsstudie im Alpenraum und liefert Urlaubern wie auch Entscheidungsträgern in den Regionen interessante Erkenntnisse über die Qualitäten der Skigebiete, die Zufriedenheit der Gäste sowie die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Wintersportortes. Laut Studienbegleiter Prof. Dr. Kurt Matzler von der Universität Innsbruck/Bozen hat die Studie mittlerweile auch in der Forschung Resonanz erzeugt und die Datengrundlage für wissenschaftliche Auswertungen und Publikationen zum Thema Kundenzufriedenheit geschaffen.

Best Ski Resort 2018: Kronplatz (I)

In der kategorieübergreifenden Gesamtauswertung überholt die italienische Wintersportregion Kronplatz dank überragender Zufriedenheitswerte (8,54 Punkte) das schweizerische Zermatt (Platz 2 mit 8,51 Punkten). Insbesondere in der Kategorie Beförderungskomfort lässt der Gesamtsieger seine Konkurrenten weit hinter sich. Doch auch was die Schneesicherheit, die Freundlichkeit und die Gastronomie anbelangt, zeigen sich die Gäste des Südtiroler Skigebiets besonders zufrieden.

Den dritten Platz teilen sich Serfaus-Fiss-Ladis im österreichischen Tirol und das Südtiroler Val Gardena (jeweils 8,40). Auf den Plätzen fünf bis zehn folgen: 5. Alta Badia (I), 6. Grächen (CH), 7. Arosa Lenzerheide (CH), 8. Aletsch Arena (CH), 9. Livigno (I), 10. Laax (CH) und Sölden (A)

Auswahlkriterium Nummer 1: Die Größe ist entscheidend

Bei der Wahl des Wintersportortes bleibt die Skigebietsgröße und das Pistenangebot das Auswahlkriterium Nummer 1. Der Wunsch nach einem großen Gebiet steigt mit dem Können auf der Piste. Viele Skiregionen reagieren darauf, indem sie sich mit ihren Nachbarregionen zu weitläufigen Verbünden zusammenschließen. Ein Trend, der nicht abzubrechen scheint. Wintersportler in Südtirols Alta Badia, im Herzen der Sella-Ronda, zeigten sich hier besonders zufrieden. Die Region führt das Ranking vor Lech Zürs am Arlberg – mit neuem Zusammenschluss zu St. Anton am Arlberg.

Die Erwartungen verschieben sich

Im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen der Studie verzeichnet die Kategorie jedoch rückläufige Tendenzen, während die Kategorien Freundlichkeit (im Ländervergleich punkten hier die österreichischen Skigebiete, in der Einzelauswertung liegt Grächen in der Schweiz auf Platz 1) und Sicherheit auf den Pisten (1. Platz Zermatt, CH) deutlich an Relevanz zugelegt haben. Daneben fallen auch die Kategorien Spaß & Unterhaltung (1. Platz Grächen, CH) sowie Naturerlebnis (1. Platz Alta Badia, I) immer stärker ins Gewicht.

Zweitwichtigstes Kriterium bei der Auswahl des Skigebiets bleibt das Thema Schneesicherheit (1. Platz Saas Fee, CH).

Im vergangenen Winter wurde der Wunsch nach weißem Winterzauber in den meisten Skigebieten mehr als zufriedenstellend erfüllt. Die Herausforderung lag also eher darin, die gewaltigen Schneemassen gut zu managen. Einen besonders schönen weißen Teppich scheint die Schweizer Aletsch Arena ihren Gästen auszulegen. Sie danken es mit herausragenden Zufriedenheitswerten. (Platz 1 in der Kategorie Pistenpräparation/Pistenqualität)

Ischgl verbucht wie in den Vorjahren die höchsten Zufriedenheitswerte in der Kategorie Après-Ski. Laax bleibt das Fun- und Snowpark-Mekka der Alpen. Familien mit Skizwergen fühlen sich diesmal in Grächen (Schweiz) am wohlsten. In Sulden am Ortler (I) scheint die erbrachte Leistung zum Preis besonders attraktiv zu sein, was bei zunehmender Preissensibilität nicht unwesentlich den Kaufentscheid beeinflusst.

Fazit: Der Wettbewerb wird härter. Wer bestehen möchte, muss nicht nur investieren und kreativ sein – er muss sich vor allen Dingen klar positionieren

Das zunehmende touristische Angebot im Winter – mit Fern-, Städte- und Schiffsreisen – erhöht weiterhin den Wettbewerbsdruck auf Skiregionen. Steigende Zufriedenheitswerte der Wintersportler bestätigen das hohe Engagement einiger Regionen im Bereich neuer Produkte und Service-Qualität. Interessant dabei ist, dass die Zufriedenheitswerte der Spitzenreiter stärker ansteigen als die der restlichen Skiresorts – und das bei einer progressiven Erwartungshaltung. Denn je bekannter ein Skigebiet ist (und damit auch meist teurer), desto kritischer bewerten die Gäste. Für hohe Zufriedenheitswerte müssen sie sich also noch stärker ins Zeug legen.

Wichtig ist dabei die klar erkennbare Positionierung. Sprich: Wofür steht die Region? Sind die individuellen Stärken des Skigebiets für den Gast klar erkennbar, bewertet er das Gebiet in Summe besser.

Die aktuell größte Herausforderung für Skigebiete liegt laut Studienleiter Mike Partel weiterhin in der abnehmenden Loyalität (etwa 30 % wechseln stetig das Skigebiet). Selbst zufriedene Gäste wollen – im Gegensatz zu früheren Generationen – viel (Neues) sehen und erleben. Künftig wird es also verstärkt darum gehen, Gäste mit „Wow-Effekten“ zu begeistern, die zu einer Weiterempfehlung führen.

Beliebte Kategorien im Einzelnen:

Kategorie Preis-Leistungs-Verhältnis – Platz 1: Sulden

Es mag zunächst überraschen, aber die Zufriedenheit in der Kategorie Preis-Leistungs-Verhältnis hat sich gesamthaft verbessert, insbesondere unter den befragten Familien. Es scheint, als hätten die Wintersportregionen die Erwartungen ihrer Gäste ernst genommen und mit passenden Angeboten darauf reagiert. Gerade Familien mit Kindern bekommen dadurch mehr für ihr Geld, ob es sich dabei um kostenlose Samstage für Kinder oder Skikurse als Gratiszugabe handelt. Der am Ortler gelegene italienische Skiort Sulden beweist seit Jahren ein gutes Gespür dafür, was Gäste erwarten und was sie bereit sind, dafür auszugeben. In der Top-5 sind diesmal auch zwei Schweizer Regionen zu finden, was man so vielleicht auch nicht unbedingt erwarten würde.

Die Top-5 in der Kategorie Preis-Leistungs-Verhältnis: 1. Sulden (I), 2. Grächen (CH), 3. 3 Zinnen (I), 4. Val Gardena (I) und Aletsch Arena (CH)

Kategorie Beförderungskomfort – Platz 1: Kronplatz (I)

Top-Komfort auf der Fahrt nach oben ist für jeden Wintersportler wichtig, mit zunehmendem Alter steigt die Relevanz jedoch weiter an. So scheint die zahlungskräftige Generation 50+ auf Beförderungskomfort besonders großen Wert zu legen. Ein kontinuierlicher Fortschritt sowie hohe Investitionen in diesem Bereich werden durch hohe Zufriedenheitswerte honoriert; mit Abstand am höchsten fallen sie jedoch beim Gesamtsieger Kronplatz aus.

Die Top-5 in der Kategorie Beförderungskomfort: 1. Kronplatz (I), 2. Serfaus-Fiss-Ladis (A), 3. Zermatt (CH), 4. Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn (A), 5. Adelboden-Lenk (CH)

Kategorie Kinder-/Familienangebot am Berg – Platz 1: Grächen

40% der Gäste sind beim Skifahren mit Familie/Kindern unterwegs – Action für Kinder und Erholung für Eltern steht hier auf dem Programm. Mit einem Top-Familienangebot überzeugen das Skigebiet Grächen im Schweizer Wallis und zum wiederholten Male (seit 2010) Serfaus-Fiss-Ladis in Österreich.

Die Top-5 in der Kategorie Kinder-/Familienangebot am Berg: 1. Grächen (CH), 2. Serfaus-Fiss-Ladis (A), 3. Arosa Lenzerheide (CH), 4. Kronplatz (I), 5. Stubaier Gletscher (A)

Kategorie Freundlichkeit/Herzlichkeit – Platz 1: Grächen

Auf Freundlichkeit am Winterferienziel wird immer mehr Wert gelegt; die Kategorie belegt mittlerweile Platz 6 unter den Entscheidungskriterien, in den Schweizer Skigebieten sogar Platz 4. Dazu passend gewinnt mit Grächen ein Schweizer Skigebiet in dieser Kategorie.

Die Top-5 in der Kategorie Freundlichkeit/Herzlichkeit: 1. Grächen (CH), 2. Sulden (I) und Serfaus-Fiss-Ladis, 4. Kronplatz (I), 5. Schladming (A)

Kategorie Après-Ski – Platz 1: Ischgl

Dass das Partyangebot beim Skifahren zunehmend wichtiger wird, bestätigt die Trendanalyse: Bei 20-34-jährigen Gästen rangiert die Kategorie Après-Ski mittlerweile auf Platz 4 der Entscheidungskriterien! Gleich vier Österreicher finden sich hier unter den Top-5. An der Spitze liegt – wieder einmal – Ischgl in Tirol (mit dem schweizerischen Samnaun verbunden).

Die Top-5 in der Kategorie Après-Ski: 1. Ischgl (A), 2. Grächen (CH), 3. St. Anton am Arlberg (A), 4. Sölden (A), 5. Obertauern (A)

Kategorie Fun- & Snowboardparks – Platz 1: Laax

Eine enorm wichtige Rolle spielen die Parks bei den jungen Skifahrern und Snowboardern. Und diese Zielgruppe kennt ihre Hotspots ganz genau: Laax ist dabei einmal mehr eine Klasse für sich, unter anderem mit der größten Halfpipe der Welt, einer Pro-Kicker-Line in olympischer Größe und über 90 Obstacles, verteilt auf vier Snowparks.

Die Top-5 in der Kategorie Fun- & Snowpark: 1. Laax (CH), 2.Kronplatz (I), 3. Livigno (I), 4. Mayrhofen (A), 5 Arosa Lenzerheide (CH)

Wissenswertes zur Studie:

Wie eingangs beschrieben, bewerten die Gäste das jeweilige Skigebiet vor Ort und nicht im Vergleich zu anderen Wintersportregionen. Persönliche Erwartungen, Erfahrungen sowie das Empfinden des Preis-Leistungs-Verhältnisses haben daher einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Zufriedenheitswerte. Dies kann dazu führen, dass bekanntere Orte – meistens im gehobenen Preisbereich angesiedelt – aufgrund von erhöhten Erwartungshaltungen kritischer bewertet werden oder dass ein Gebiet in einzelnen Kategorien besser bewertet wird, weil das „Gesamtpaket“ stimmt. An den Ergebnissen klar ersichtlich wird, dass die Wintersportler in den Top-Skigebieten der Alpen immer zufriedener mit dem Angebot werden, sprich dass die dort gebotene Qualität stetig zunimmt. Im diesjährigen „Best Ski Resort Report“ wurde erstmals die „magische“ 8,00 als Durchschnittswert erreicht.

Vier Mal wurden die Befragungen im jeweiligen Wintersportort durchgeführt: Je zwei Mal in der Haupt- und Nebensaison.

Auswahlkriterien für die Teilnahme an der Studie sind: Bekanntheitsgrad, Größe des Skigebietes, Anzahl der Nächtigungen und regionale Bedeutung im jeweiligen Land. Bis 2020 können weitere Skigebiete aufgenommen werden, die eine bestimmte Mindestgröße aufweisen (Pistenkilometer, Bahnen-Angebot, Nächtigungen) bzw. mindestens den Durchschnittswert im Bereich Kundenzufriedenheit (aktuell 8,01) erreichen. Die Gesamtzahl von 55 Wintersportgebieten bleibt bestehen. Pro Befragungszeitraum werden maximal 3 Skigebiete neu aufgenommen. Jene 3 Skiregionen, die am Ende des Rankings liegen, werden aus der Wertung genommen Sie können sich jedoch für die nächste Studie wieder bewerben.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine Datenanalyse von HolidayCheck beleuchtet die Reisepräferenzen der sogenannten Silver Traveller. Die über 50-Jährigen sichern sich ihren Urlaub deutlich länger im Voraus, verreisen ausgedehnter und nutzen ihre zeitliche Flexibilität für antizyklische Buchungen.

Eine aktuelle Analyse von Google-Bewertungen zeigt auf, welche Flughäfen weltweit bei Passagieren in puncto Servicequalität, Komfort und Erlebnis besonders gut abschneiden. An der Spitze des Rankings positioniert sich der Singapore Changi Airport.

Fregate Island auf den Seychellen, eine privat geführte Insel, plant die Wiederaufnahme des Betriebs für den Herbst 2026. Dem Re-Launch ging ein grundlegender Neubau der Poolvillen, Anwesen und der gesamten Infrastruktur voraus. Die Betreiber zählen sich selbst zur Ultra-Luxushotellerie.

Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.

Die Schweizer Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun gehören Amerikanern, aber Flims, Laax und Falera verhindern nur mit viel Geld eine Übernahme aus dem Ausland.

Aus Sorge vor einer ausländischen Übernahme der lokalen Ski-Infrastruktur, haben die drei Wintersportgemeinden Flims, Laax und Falera im Kanton Graubünden den Kauf der Anlagen der Weissen Arena Bergbahnen AG beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 94,5 Millionen Franken sichern die Gemeinden die touristischen Anlagen.

Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt Bernstein-Resort bei Ribnitz-Damgarten. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt - wegen Fledermäusen.

Der Europa-Park im südbadischen Rust will dem Weltraum einen eigenen großen Themen-Bereich widmen. Eine Hauptattraktion wird die Achterbahn Euro-Mir sein, die abgebaut und mit neuer Technik komplett neu errichtet werden soll.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützt die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.